Ab auf die Piste! Zehn Tipps für Ski-Anfänger
Sie wollen endlich auch auf Brettern zu Tal rasen, rutschen oder carven? Dann beachten Sie vorher unbedingt diese zehn Tipps für Ski-Anfänger.
Skifahren kann gefährlich sein. Keine Frage. Aber dennoch ist es im Großen und Ganzen ein ausgesprochen gesunder Sport. Denn: Er bringt die Menschen an die frische Luft und sorgt für Bewegung. Außerdem ist Skifahren eine äußerst gesellige Angelegenheit: Das Gruppenerlebnis innerhalb eines Skikurses sorgt für wunderbar ungezwungene Kontakte.
Kein Wunder also, dass mehr als fünf Millionen Deutsche voller Begeisterung auf Alpin-Ski zu Tal sausen, schwingen, rutschen, carven – je nach Können. Und auch Sie wollen nun mitmachen und sich in das Heer der Anfänger einreihen? Dann sollten Sie jetzt nicht als erstes ins nächste Sportgeschäft stürzen, um sich eine sündteure Ausrüstung zuzulegen, sondern folgende Tipps befolgen:
1. Ausrüstung erstmal nur leihen
Für die ersten Schritte auf Ski die Ausrüstung nicht kaufen, sondern leihen. Von Skischuhen über Bindung und Brettern bis hin zu den Stöcken können Sie alles als Gesamt-Paket für 15 bis 35 Euro pro Tag direkt am Ski-Ort ausleihen. Denn sollte Ihnen dieser Sport doch keinen Spaß bereiten und Sie sich wieder in die Fraktion der Nicht-Skifahrer einreihen wollen, dann haben Sie wenigstens keine unnötig hohen Kosten getätigt.
.2 Besorgen Sie sich die richtige Fachliteratur
Entweder machen Sie von München aus einen Skikurs mit Tagesausflügen oder Sie verreisen für eine ganze Urlaubswoche. Jedenfalls sollte es ein Ihrem Beginner-Status angepasster Ort sein. Mit Hilfe des „DSV Ski-Atlas“ beziehungsweise des „ADAC SkiGuides“ (beide 24,90 Euro) können Sie sehr einfach einen geeigneten Standort finden. Diese Nachschlagewerke sind auf jeden Fall wesentlich ehrlicher in der Beurteilung eines Ski-Ortes als die Prospekte der Gemeinden.
3. Oder surfen Sie im Netz
Wer sich die besagten Ski-Atlanten nicht zulegen will, der kann natürlich direkt kostenloses Material bei den Fremdenverkehrsämtern der Alpen-Länder anfordern: www.bayern.by, www.austria.info, www.myswitzerland.com, www.franceguide.com, www.suedtirol.info , www.visittrentino.it
Beschreiben Sie dabei genau, was Sie wünschen, beispielsweise: Anfänger-Woche, Mittelpreis-Ort, Skikurs und Skileih-Möglichkeit, Ski-Kindergarten für den vierjährigen Junior, Nebensaison. Sie erhalten dann meistens tabellarische Listen, in denen alle Offerten aufgeführt sind. Anschließend können Sie direkt via Internet in dem ausgewählten Ort oder über Ihr Reisebüro buchen.
4. Wie wär's mit der Kurzski-Methode?
Eine ganz besondere Art von Skischule betrieb der 1995 verstorbene „Kurzski-Papst“ Martin Puchtler im fränkischen Fichtelgebirge. Kurzski-Papst hieß Puchtler deshalb, weil er 1967 die Ski-Lernmethode mit ansteigenden Skilängen erfand. Sie gilt als die absolut sicherste Methode, innerhalb einer Woche einen Hang parallel herabfahren zu können. Und so funktioniert es: Am ersten Tag erhalten Sie 65 cm kurze Ski unter die Beine geschnallt, am zweiten Tag 100 cm, am dritten Tag 130 cm, am vierten Tag 150 cm. Mitzubringen ist lediglich die Skibekleidung, alles andere wird gestellt. Martin Puchtlers Nachfolger haben die Methode übernommen: www.skischule-nordbayern.de. Falls es übrigens nicht in einer Woche klappt, gibt es hinterher so viele Gratis-Kurstage bis es klappt!
5. Lassen Sie sich beim Skikauf beraten
Sie haben die Woche nun absolviert, empfanden dabei enormes Vergnügen, wollen weiterhin Ski fahren. Was tun? Ganz einfach: Skikaufen natürlich. Im Sportfachhandel. Und zwar ein Modell, das zu Ihrem Fahrkönnen passt. Also keine Super-Tiger-Renn-Star-Kreation, die von den Assen benutzt wird, sondern einen Ski, mit dem Sie leicht zurecht kommen. Sie müssen lediglich ehrlich gegenüber dem Verkäufer sein und Ihr Können weder über- noch untertreiben. Er wird Ihnen garantiert helfen. Finanziell am günstigsten fahren Sie übrigens beim Kauf von sogenannten Auslaufmodellen. Das sind äußerst preiswerte Modelle aus dem vorangegangenen Winter, technisch fast auf dem neuesten Stand, nur vielleicht nicht mehr mit dem allerneuesten Design geschmückt.
6. Die Skilänge zählt
Mit am wichtigsten beim Skikauf ist die Ski-Länge. Die wenigsten Kunden wissen, was sie eigentlich wirklich benötigen. Misstrauen Sie allen Menschen, die Sie mit Schlagworten wie „5 cm über Körpergröße" oder „15 cm über Körpergröße" abspeisen wollen. Denn derlei ist schlichtweg falsch, wird aber aus Bequemlichkeit oft angewandt. Sicherste Methode, um die richtige persönliche Skilänge zu finden: Dem Verkäufer sagen, wie schnell und gut Sie fahren. Er wird dann die richtige Länge wissen.
7. Schuhe und Bindung
Was für die Ski gilt, gilt auch für die Schuhe: kein Rennmodell am Anfang, sondern eines, in dem Sie sich auch beim Gehen vom Parkplatz zur Bergbahn wohl fühlen.
Ein wichtiger Ausrüstungs-Bestandteil ist natürlich die Bindung. Vor der Montage errechnet der Sportshop-Berater Ihre sogenannte „Z-Zahl" (Durchmesser des Schienbein-Kopfes). Diese Zahl muss an der Bindung eingestellt werden.
8. Nie ohne Versicherung
Noch wichtig: Schließen Sie – alleine schon aus Haftpflichtgründen – eine spezielle Ski-Versicherung ab! Entweder beim Deutschen Skiverband, www.ski-online.de, oder bei anderen Organisationen und Unternehmen. Im Internet finden Sie bei Google unter dem Stichwort „Ski-Versicherung" immerhin fast 11000 deutschsprachige Websites.
Jupp Suttner
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