10 Hausmittel gegen Erkältung, Fieber, Husten und Co.

München - Wer im Buch von Daniela Wattenbach zu blättern beginnt, erwischt sich ganz oft bei dem Gedanken: Oh, das probiere ich auf jeden Fall aus! Im Ratgeber "Sauerteig & Wadenwickel - Das 1x1 für einen nachhaltigen Haushalt" hat die Autorin übersichtlich und verständlich hilfreiche Tipps und Tricks für einen Haushalt mit weniger Konsum und mehr Nachhaltigkeit gesammelt.
Es reicht von der Küche (auf der To-do-Liste steht jetzt: selbst gemachter Joghurt, Karamellbonbons und Erdbeer-Rhabarber-Konfitüre), Wäsche, Bad bis hin zum Garten (ebenfalls auf der Liste zum Nachmachen für den Winter: selbst hergestelltes Vogelfutter!).
Ein größeres Kapitel widmet sich auch verschiedenen Hausmitteln gegen Leiden wie Erkältung und Fieber mit natürlichen Zutaten. Weil die kalte Jahreszeit ansteht, stellt die AZ einige dieser Tipps von Daniela Wattenbach vor. Gute Gesundheit und auf viele Herbstspaziergänge an der frischen Luft!
1. Fußbad aus Senfkörnern: Hausmittel gegen Erkältung
Wer spürt, dass er eine Erkältung bekommt, kann mit einem Senffußbad versuchen, den Ausbruch abzuwenden. Daniela Wattenbach nennt es in ihrem Buch "das Mittel der ersten Wahl". Man braucht dafür:
- 2-3 EL frisch gemahlene braune Senfkörner
- Wenig lauwarme Flüssigkeit
- Fußwanne mit hohem Rand
- Warmes Wasser plus heißes Wasser zum Nachfüllen
Die Senfkörner mit einem Mixer klein mahlen (oder gleich Senfmehl kaufen). Das lauwarme Wasser damit verrühren, bis ein Brei entsteht. Unbedingt an die Mengenangabe halten, sonst könnte die Durchblutung zu stark angeregt werden. Den Brei in die Fußwanne geben mit etwa 30 Grad warmem Wasser - die entscheidende Temperatur für die Wirkung. Immer wieder ein bisschen heißes Wasser dazugeben, bis maximal 40 Grad erreicht werden. Fünf bis zehn Minuten sollte das Fußbad dauern. Mit lauwarmem Wasser abspülen und rein in die Kuschelsocken.

2. Wadenwickel als Hausmittel gegen Fieber
Obacht: Einen Wadenwickel als Hausmittel zum Senken der Körpertemperatur sollte man der Autorin zufolge nur machen, wenn das Fieber nicht mehr weiter steigt.
- 1 l Wasser
- 10-20 ml Essig
- Baumwolltücher
Das Wasser sollte körperwarm sein, einen Schuss Essig dazu geben. Das Baumwolltuch darin eintunken und dem Kranken vom Knöchel aus um die Waden wickeln. Drumherum noch ein trockenes Handtuch. Etwa zehn bis 20 Minuten einwirken lassen, bis die Wickel warm sind. Zwei bis dreimal wiederholen. Die Temperatur sollte bestenfalls jeweils um ein Grad sinken.
3. Apfelspalten mit Honig gegen Kratzen im Hals
Sie glauben, es bahnt sich Halsweh an? Dann kann ein einfaches Hausmittel das Kratzen im Hals lindern. Es braucht dazu laut Wattenbach:
- 1 EL Butter
- 1 Apfel
- 1-2 EL Honig
Die Apfelspalten werden in Butter herausgebraten und am Ende wird Honig dazugegeben. "Das beruhigt den Hals, und der Honig wirkt antibakteriell", heißt es in dem Ratgeber "Sauerteig und Wadenwickel - Das 1x1 für einen nachhaltigen Haushalt".
4. Majoransalbe für die wunde Nase
Ist die Kindernase schon wund vom Schnupfen, kann eine Majoransalbe helfen, schreibt die Expertin. Aber nicht bei Babys, warnt sie. Man braucht:
- 50 g geklärte Butter
- 1 Handvoll Majoranblättchen
- 2 saubere Gläser
Die Butter klärt man, indem man sie erhitzt und den entstehenden Schaum abschöpft. Ab damit in ein Glas, den Majoran dazugeben. Das Glas in einen Topf stellen, unter geringer Wärmezufuhr etwa eine Stunde stehen lassen. Das Ganze muss nur flüssig bleiben, damit die ätherischen Öle auf die Butter übergehen können. Danach siebt man das Ganze durch ein Baumwolltuch. "Nun darf die fettige Nasenbutter im Kühlschrank auf ihren Einsatz warten", schreibt Wattenbach.
5. Mädesüß bei Kopfschmerzen
Der Tag ist stressig oder vielleicht schlägt einem auch der Wetterumschwung auf den Kopf und er schmerzt. Was helfen kann: ein Tee aus "Mädesüß". Die Autorin empfiehlt diese Pflanze, denn "in ihrer Blüte und ihrem Kraut steckt der gleiche Inhaltsstoff wie im allseits bekannten Aspirin". Wichtig zu wissen: Die lindernde Wirkung gegen den Schmerz kommt erst nach etwa zwei bis vier Stunden. So lange brauche es, bis das Salicin im Magen zu Salicylsäure wird. Zu finden sei das Kraut an Uferböschungen und in Feuchtwiesen. Eine Kindheitserinnerung: Mädesüß rieche wie die braunen Pflaster, die Wattenbachs Mutter "immer von der Meterrolle abgeschnitten hat".
6. Rettich-Saft: Hausmittel gegen Husten
Der schwarze Rettich ist nicht nur ein Wintergemüse, er löst Schleim, wirkt antibakteriell und hat besonders viel Vitamin C, heißt es im Buch von Daniela Wattenbach. Für einen Hustensaft braucht man:
- 1 schwarze Rettichknolle
- Rohrohrzucker
- 1 sauberes Glas
Den Blütenkopf abschneiden, die Knolle aushöhlen (ein bisschen Fruchtfleisch sollte stehen bleiben). Mit einem Zahnstocher durch den Boden der Knolle stechen. Die Knolle auf ein Glas setzen und das Innere mit Zucker füllen. Blütenkopf oben drauf, bis zum nächsten Tag ziehen lassen. Der Zucker wird flüssig und nimmt die wertvollen Inhaltsstoffe der Knolle auf. Zwei bis fünfmal am Tag einen Esslöffel des Hustensafts einnehmen.
7. Rosmarin-Branntwein gegen Muskelkater
Haben Sie auch vor, im "leichten" Lockdown mehr Sport und Bewegung in den sonst eher leer-tristen Alltag zu integrieren? Dann setzen Sie doch schon jetzt ein Mittelchen gegen Muskelkater an, das Autorin Wattenbach empfiehlt. Es braucht:
- 2-3 Rosmarinzweige
- Franzbranntwein
- saubere Flasche
Die Rosmarinzweige kommen in die Flasche, sie wird mit Franzbranntwein aufgefüllt. 14 Tage muss das Ganze bei Raumtemperatur ruhen. Die Stellen mit Muskelkater werden sodann mit dem Gemisch eingerieben. Mehrmals am Tag. Die Linderung trete ein, weil Rosmarin eine warme Pflanze sei und ihre Wärme an die Muskeln abgebe, heißt es im Buch.
8. Brennnesseltee-Kur bei Rheuma
Gegen rheumatische Beschwerden kann eine fünf- bis sechswöchige Brennnesselteekur helfen", schreibt die Autorin des Ratgebers. Ihre Empfehlung lautet: "Trinken Sie hierfür zweimal am Tag eine Tasse frisch gebrühten Brennnesseltee." Der Tee wirke entzündungshemmend und harntreibend. Zur Erklärung: Wer von Rheuma spricht, meint oft die rheumatoide Arthritis: Dann sind die Gelenke entzündet. Meist fängt das in den Fingern oder den Zehen an, erklärt der Internist Edmund Edelmann aus Bad Aibling. Im weiteren Verlauf könnten jedoch sämtliche Gelenke betroffen sein. Für die Brennnessel-Kur gilt jedoch eine Einschränkung: Wer unter Herzbeschwerden leidet oder auch Bluthochdruck-Probleme hat, dürfe die Brennnesseltee-Kur nicht machen, so Wattenbach.
9. Baldriantee bei schlechtem Schlaf
Erst vor Kurzem hat eine Umfrage gezeigt, dass die Corona-Krise viele um den guten Schlaf bringt. Die Gedanken kreisen um Sorgen und Ängste, die Nachtruhe bleibt aus. Was hilft: Baldrian. Die Autorin schreibt: "Das Schöne an der Baldrianwurzel ist (bei der Zubereitung als Tee), dass sie nicht müde macht, sondern eben nur dabei hilft, sich besser zu entspannen." Bei Kindern kann man Kräuterduftkissen mit einem Mix aus Baldrianblüten, Lavendel und Vanille versuchen. Auch bei Stress und Prüfungsangst kann Baldriantee demnach helfen.
10. Moro-Karottensuppe bei Durchfall
Daniela Wattenbach empfiehlt eine Karottensuppe, die nach dem Professor Ernst Moro benannt wurde und deswegen Morosche Karottensuppe heißt. Der Trick: Durch das lange Kochen der Karotten (eine Stunde) bilden sich Zuckermoleküle, an die die Bakterien, die den Durchfall verursachen, andocken und so ausgeschieden werden. Man braucht dafür wenig:
- 500 g Karotten (am besten Bio-Qualität)
- 1 l Wasser
- 1 TL Salz
Die geputzten Karotten klein schneiden, eine Stunde lang im Wasser weich kochen und anschließend pürieren. Danach so viel warmes Wasser nachfüllen, dass es exakt einen Liter ergibt. Salz einrühren und die Suppe lauwarm verzehren.