Windows XP ist nicht mehr sicher
Microsoft hat den Support für dass Betriebssystem Windows XP beendet. Lesen Sie hier alles über Risiken, den Umgang mit alten Computern und Alternativen
München - Die Firma Microsoft hat am Dienstag, 8. April, den Support für ihr Betriebssystem Windows XP eingestellt. Spätestens jetzt sollten Nutzer auf ein anderes Programm umsteigen.Die Software wird nun nicht mehr nachgebessert und wird in Zukunft nicht sicher sein. Die AZ beantwortet die wichtigsten Fragen zum Umstieg.
Wie hoch sind die Risiken, wenn ich XP weiter nutze?
Die Computer sind seit Dienstag anfällig für die Angriffe von Hackern und Kriminellen. Wer weiter mit einem Windows XP-Rechner im Internet surft, geht erhebliche Risiken ein – obwohl am Dienstag noch ein letztes Sicherheitsupdate veröffentlicht wurde.
Cyber-Kriminelle halten sich schon seit einiger Zeit zurück und nutzen Lücken extra nicht aus, damit die zum letzten Update nicht entdeckt werden. Jetzt wollen sie sie auf einen Schlag nutzen.
Ziel ist das Ausspionieren von Passwörtern, Bankverbindungen und persönlichen Daten. Deshalb ist vor allem vom Online-Banking unter Windows XP besonders abzuraten. Auch Virenschutzprogramme können hier kaum Sicherheit bieten, da sie die Lücken im nun instabilen Software-Grundgerüst nicht abdecken.
Bin ich überhaupt betroffen? Das 13 Jahre alte Windows XP wird derzeit noch von einem Fünftel der Nutzer verwendet. Wer nicht genau weiß, ob Windows XP auf dem eigenen Rechner verwendet wird, kann dies auf www.microsoft.com überprüfen.
Wie kann ich auf ein neues Windows-System umsteigen? Microsoft empfiehlt den sofortigen Wechsel zu ihren neueren Betriebssystemen Windows 7 oder Windows 8. Kostenlos ist das jedoch nicht, zwischen 70 Euro und 120 Euro können je nach Version fällig werden. Dafür werden aber mindestens bis 2020 noch regelmäßig alle Sicherheitslücken gestopft.
Vor der Installation sollte man alle Daten sichern. Dafür kommt etwa der kostenlose Umzugshelfer „Windows Easy Transfer“ in Frage. Die Bedienung der neuen Windows-Systeme unterscheidet sich zwar in einigen Punkten von Windows XP, man findet sich aber schnell ein. Weitere Informationen zum Produkt und zum Wechsel gibt es auf der Website von Microsoft oder im Fachhandel.
Wie ist das mit älteren Computern? Der Umstieg auf modernere Betriebssysteme funktioniert nur mit einem leistungsstarken, also halbwegs neuen PC. Modelle, die älter als zehn Jahre sind, haben oft nicht mehr genug Rechenpower und Arbeitsspeicher für Windows 7 oder Windows 8. Da hilft nur: neues Gerät kaufen.
Welche Alternativen zu Windows gibt es? Die Linux-Software Ubuntu ist sicher, kostenlos und lässt sich auch auf älteren Rechnern installieren. Zu finden ist das Betriebssystem unter www.ubuntu.com.
Es lässt sich mit wenigen Klicks herunterladen und in unter 30 Minuten installieren. Wichtige Daten sollten auch hier vor der Installation gesichert werden. Die Bedienung von Ubuntu sieht anders aus als die von Windows-Systemen.
Man muss aber kein Experte sein, um das Linux-System zu nutzen. Nach etwas Eingewöhnung lässt es sich leicht handhaben. Wenn man Windows-Programme wie Word oder Outlook zum Laufen bringen will, sollte man fortgeschritten sein: Es geht, aber man braucht einige Tricks.
Kann ich Windows XP wirklich gar nicht mehr nutzen? Zu guter Letzt besteht noch die Möglichkeit, den veralteten PC dauerhaft vom Internet zu trennen. Er kann dann noch zur Textverarbeitung oder Bildbearbeitung verwendet werden, aber nicht mehr zum Surfen im Internet.lm
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