Wie Smart-TVs ihre Nutzer ausspähen

Smart-TVs versprechen die schöne neue Fernsehwelt übers Internet. Doch die Geräte senden auch Daten ins Netz, die dort nichts zu suchen haben.
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Smart-TVs bieten viele Funktionen, bereiten aber Datenschützer Sorgen.
dpa Smart-TVs bieten viele Funktionen, bereiten aber Datenschützer Sorgen.

München - Moderne Smart-TVs sind ganz schön clever. Sie laden Videos und Software aus dem Internet und machen Programm-Vorschläge. Doch wie sieht es dabei mit dem Datenschutz aus? Die Stiftung Warentest hat jetzt aktuelle Smart-TVs überprüft. Die Tester wollten vor allem wissen, welche Informationen die aktuellen Modelle übers Internet an Hersteller, TV-Sender oder aber auch an Google schicken.

Untersucht wurden Geräte von Grundig, Loewe, Panasonic, Philips, Samsung, Sony, Technisat, Toshiba und LG. Beim letzterem Hersteller hatte vor einem Jahr die Enthüllung auf Aufsehen gesorgt, dass LG offenbar die Daten von USB-Sticks ausgelesen hatte, die an das Smart-TV-Gerät angeschlossen waren. Erst ein Software-Update schaltete die Funktion ab.

Über den Standard HbbTV verbinden sich die Smart-TVs mit dem Internet und bringen somit Netz und Fernsehen zusammen. Die Tester überprüften, welche Daten die Geräte absendeten und checkten auch die integrierten Kameras. Das Fazit: „Die Funktion HbbTV ist eine Datenschleuder, mit der Fernsehsender und sogar der Suchmaschinengigant Google erfahren, welchen Sender die Zuschauer gerade einschalten.“

Letzteres sei vor allem bei den Privatsendern Kabel 1, ProSieben, RTL und Sat1 der Fall, so die Stiftung Warentest. Diese zwingen den Fernseher, das Datenpaket nicht nur an den entsprechenden TV-Sender, sondern auch an Google zu schicken. Dort können die Daten dann mit Informationen verknüpft werden, die Google beispielsweise über den Email-Dienst Gmail bekommt. Deshalb raten die Tester, HbbTV aus Datenschutzgründen abzuschalten.

Gleiches gilt für die Gesichtserkennung bei Samsung-TVs. Mit der Funktion weiß der Fernseher, welches Familienmitglied auf welche Programme steht und kann entsprechende Vorschläge machen. Da Samsung laut Datenschutzbestimmungen diese Informationen auch teile, sollten sensible Nutzer die Funktion deaktivieren. Zudem warnen Datenschützer vor der Spracherkennung der Smart-TVs. Denn das Stimmprofil laufe ebenfalls über Internet – und biometrische Daten gehören dort nun mal nicht hin.

Nutzer sollten sich auch immer genau überlegen, ob sie die Software ihrer Smart-TVs immer gleich auf den neuesten Stand bringen. Denn Updates können auch neue Funktionen freischalten, die dann wieder aus Sicht des Datenschutzes bedenklich sein können. Unkritisch seien derzeit die Kameras (sofern die Gesichtserkennung deaktiviert ist), die USB-Aufnahme und die Steuerung des TV-Geräts übers Smartphone. Doch auch hier sei es eine Momentaufnahme, so die Tester. Die nächste Software-Version des Fernsehers könne dies schon wieder ändern.

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