Welcher Beamer taugt fürs WM-Public-Viewing daheim?

Wenn das TV-Gerät fürs WM-Gucken mit Freunden zu klein ist, dann kann ein Beamer fürs Public-Viewing-Erlebnis sorgen. Doch nicht alle Projektoren überzeugen im Test.
München - Gerade zur WM liebäugeln einige Fans mit dem Stadionerlebnis daheim. Mit einem Beamer kommen Lahm, Özil und Co. lebensgroß ins Wohnzimmer. 13 aktuelle Beamer-Modelle hat die Stiftung Warentest untersucht und getestet, wie sich die Projektoren bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen schlagen. Die teuersten Geräte kamen am besten weg, doch es gab auch zwei Überraschungskandidaten für den kleineren Geldbeutel.
Den Testsieg holte ich der Panasonic PT-AT6000E. Die Experten lobten die Bildqualität auch bei heller Umgebung und den starken Zoom. Zudem nervt das Gerät nicht wie andere Kandidaten mit einem deutlich wahrnehmbaren Betriebsgeräusch. Doch das alles hat seinen Preis: Mit 2200 Euro war der Panasonic der teuerste Beamer im Test. Auf dem zweiten Platz folgt der Epson EH-TW7200. Auch er ist leise, fällt aber in hellen Räumen von der Bildqualität leicht ab. Mit rund 2000 Euro ist der Epson nur unwesentlich billiger als das Gerät von Panasonic.
Wer nich ganz so viel Geld ausgeben will, für den gibt es zwei Alternativen: Der BenQ W1300 (985 Euro) und der InFocus IN8606HD (775 Euro). Beide Beamer schnitten mit dem Gesamturteil "gut" ab. Der BenQ lieferte dei zweitbeste Bildqualität im Test, hatte aber bei schnellen Bewegungen einen leichten Regenbogeneffekt. Letzterer war auch beim InFocus zu sehen. Die beiden Geräte schlucken zudem recht viel Strom. Weitere Nachteile: Eine relativ kleine maximale Bildgröße beim BenQ und ein nicht bewegliches Objektiv beim InFocus. Trotzdem: Fürs Geld bieten beide eine gute Leistung.
Es geht zwar noch billiger, aber alle anderen Testgeräte kamen nur auf ein "befriedigend" oder "ausreichend". Günstigstes Gerät im Test war der Acer H5380BD für 455 Euro. Auch bei ihm ist das Objektiv nicht beweglich. Trotzdem taugt das Bild auch bei hellen Umgebungen. Der Projektor wurde im Test allerdings bis zu 70 Grad heiß. Alles in allem: "befriedigend".
Mit der Anschaffung eines Beamers ist es übrigens nicht getan. Denn die Geräte haben keinen TV-Empfänger - der schlägt extra zu Buche. Wer mehrere Geräte wie Blu-ray-Player oder Spielekonsolen an den Beamer anschließen will, braucht zudem einen AV-Receiver mit mehreren Eingängen. Kein Spaß ist es zudem, den Ton über die eingebauten Lautsprecher der Projektoren abspielen zu lassen - sofern diese vorhanden sind. Die Speaker der Geräte sind recht schwachbrüstig und passen so gar nicht zum großen Bild. Der Anschluss des Receivers an eine Stereoanlage ist also Pflicht - doch das verbraucht weiteren Strom.
Die meisten Beamer im Test eignen sich übrigens für Bilddiagonalen bis zu neun Meter - eine ganze Menge. Der zweitplatzierte Beamer von Epson sowie die beiden Modelle von BenQ schaffen aber nur maximal sechs Meter. Grund: Ihr Lichtstrom ist recht schwach. Bei Full HD Beamern können die Zuschauer nah an die Leinwand rücken. In diesem Fall rechnet man mit etwa 1,7 mal der Bildbreite. Ist die Projektionsfläche 1,5 Meter breit, sitzt man am besten in rund 2,5 Metern Entfernung. Geräte, die HD ready sind, haben eine geringere Auflösung. Da sollte man dann schon knappe 4 Meter (2,6 mal die Bildbreite) von der Leinwand entfernt sitzen. Bei der Standartauflösung sind es dann schon 6,5 Meter (4,3 mal die Bildbreite).
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