Unfallfrei ins neue Schuljahr

In gut zwei Wochen sind wieder ABC-Schützen auf Bayerns Straßen unterwegs: Experten empfehlen den Nachwuchs früh mit dem täglichen Weg vertraut zu machen
Bis Mitte September werden bundesweit allein rund 800 000 Kinder neu eingeschult. In Bayern müssen ab 12. September insgesamt dann wieder rund 1,5 Millionen Schüler und Schülerinnen täglich ihren Weg zur Schule meistern. Verkehrsexperten empfehlen deshalb allen Eltern, besonders ABC-Schützen, die zum ersten Mal in die Grundschule kommen, und alle Grundschüler, die einen neuen Schulweg haben, rechtzeitig und mehrmals darauf vorzubereiten.
Allein im Jahr 2011 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes knapp 30.680 Kinder unter 15 Jahren in Deutschland in einen Verkehrsunfall verwickelt. In besonders schweren Fällen kommen auch Notärzte der DRF Luftrettung zum Einsatz. Zum Schulstart raten die Verkehrsexperten der Luftrettung deshalb zur Vorsicht im Verkehr: „Kinder haben oft keine Erfahrung im Straßenverkehr“, sagt Christian Müller-Ramke. „Deshalb sollten Eltern mit ihren Kindern bereits vor der Einschulung den Schulweg abgehen, um mögliche Gefahrenstellen kennenzulernen und sie sollten sie begleiten, bis sie mit dem Weg vertraut sind“, so der stellvertretende Fachbereichsleiter Medizin der DRF Luftrettung.
Auf folgende Punkte kommt es beim Schulweg an, um Unfälle zu vermeiden:
Wenn Sie den Schulweg mit Ihrem Kind üben, gehen Sie dabei nicht den kürzesten, sondern den sichersten Weg.
Besprechen Sie gefährliche Passagen und Situationen mit Ihren Kindern. Von alleine fehlt ihnen schon aufgrund ihrer Größe sonst oft der nötige Überblick.
Planen Sie einen Zeitpuffer ein: Hektik am Morgen erhöht die Unfallgefahr. Denn „wer es eilig hat, macht Fehler“.
Kinder sollten besonders im Herbst und Winter helle Kleidung tragen – auch Reflexionsmaterial trägt dazu bei, dass Autofahrer kleine Kinder im Straßenverkehr besser sehen.
Achtung: Das „Elterntaxi“ bietet für Schulanfänger langfristig keine Sicherheit. Die Kinder lernen so nicht, wie sie sich sicher und selbstständig in den Gefahren des Straßenverkehrs bewegen.
Besonders häufig kommt es durch „Multitasking beim Radfahren“ zu Unfällen: Nur Kinder, die sicher sind, sollten zur Schule radeln.
Aber auch Autofahrer sind gefordert: Sie sollten konsequent Geschwindigkeitsbegrenzungen beachten und besonders in der Nähe von Kindergärten und Schulen immer bremsbereit sein
Wie sich Kinder in einer Gefahren- und Notfallsituation richtig verhalten sollen, das können sie bei einer Initiative der DRF Luftrettung erfahren: Bei den Kursen „Kinder lernen helfen“ werden Fünf- bis Zehnjährige von pädagogisch geschulten Luftrettern darin geschult, Gefahren zu erkennen, zu vermeiden und im Notfall richtig zu reagieren.