Tödliche Verwechslungsgefahr: Tipps zum Sammeln von Bärlauch

Bärlauch-Fans lassen sich auch dieses Jahr nicht von ihrem Genuss abbringen und pilgern zum Pflücken in den Wald. Doch das kann mit einer lebensgefährlichen Vergiftung enden.
(jwl/spot) |
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Bärlauch wächst im Wald - und ist leicht zu verwechseln.
Andrei Dubadzel / Shutterstock.com Bärlauch wächst im Wald - und ist leicht zu verwechseln.

Der Frühling ist in vollem Gange, überall sprießt es, Grün ist wieder die bestimmende Farbe in der Welt und im Wald duftet es herrlich - auch nach Bärlauch. Es braucht nur ein kleines Körbchen und schon kann an der frischen Luft das Sammeln beginnen. Daheim angekommen gibt es dann leckere Gerichte und Speisen wie Bärlauchnudeln, Bärlauchbutter oder feines Bärlauchöl. Doch was so einfach klingt, hat seine Tücken und kann sogar gefährlich sein. Damit der Genuss nicht zum Albtraum wird, sollten Bärlauch-Fans einiges wissen, um nicht im Krankenhaus zu landen.

Das Kochbuch "Bärlauch - Frisch aus dem Frühlingsparadies" finden Sie hier.

Für Laien schwer zu erkennen

Unscheinbar wachsen die Bärlauchteppiche am Waldboden, doch selbst ungeübte Nasen riechen die knoblauchartigen Düfte zwischen den Bäumen. Erst mit der Blüte wird eindeutig, dass Sie es auch wirklich mit Bärlauch zu tun haben. Die Pflanze sieht leider einigen anderen ganz schön ähnlich - beispielsweise dem giftigen Maiglöckchen und der hochgiftigen Herbstzeitlose. Da auch diese erst später im Frühling oder gar im Herbst blühen, fällt die Unterscheidung gerade Laien recht schwer. Doch es gibt einige Tipps, wie Sie die Pflanzen unterscheiden können.

Sie können die Blätter zwischen den Finger zerreiben - riechen sie nach Knoblauch, ist es Bärlauch. Ansonsten sollten Sie die Blätter sofort wegwerfen und die Hände gründlich waschen, denn die beiden anderen sind giftig. Doch auch die Riechprobe ist gefährlich, denn wenn Sie einmal den Knoblauchgeruch an den Fingern haben, kann er beim nächsten Blatt auch vom vorherigen stammen.

Vergiftungssymptome und Pflanzenmerkmale

Maiglöckchen blühen wie der Bärlauch erst später im Jahr und wachsen zudem an den gleichen Stellen im Wald. Der versehentliche Genuss führt zu Durchfall, Übelkeit, Erbrechen und Herzrhythmusstörungen. Die Herbstzeitlose hingegen zeigt im Frühling nur ihre Blätter und blüht erst im Herbst violett, allerdings wächst sie auf Wiesen. Der Verzehr von Blättern - auch gekochten - führt nicht selten zum Tod. Daher sollten auftretende Symptome unverzüglich einem Arzt oder dem Giftnotruf mitgeteilt werden, denn Zeit ist dann der entscheidende Faktor.

Beim Sammeln können Sie aber auch auf einige Merkmale an den Pflanzen selbst achten. Bärlauch hat ein bis zwei einzelne, elliptische Blätter mit Stiel, riecht stark nach Knoblauch und blüht später doldenförmig. Maiglöckchen hingegen haben zwei bis drei elliptische Blätter, die aus einem Scheinstängel wachsen, sind geruchslos und die Blüten hängen später glockenartig vom Blütenstiel herab. Herbstzeitlose wiederum haben drei bis vier tulpenartige Blätter in Lanzenform und keinen Stiel. Sie blühen zudem erst im Herbst. Wer all das beachtet und mit Bedacht pflückt, darf sich anschließend über leckere Bärlauchgerichte freuen.

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