Super-Früchtchen aus dem Wald
MÜNCHEN Jetzt sieht man sie an allen Obstständen und in den Supermärkten. Die kleinen, dunkelblau bis schwarzen Früchte. Heidelbeeren, Blaubeeren oder Schwarzbeeren heißen sie je nach Region. Sie erfreuen sich großer Beliebtheit wegen ihres guten Aromas und der vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten. Doch was die Wenigsten wissen: Die Blaubeeren sind ein universales Heilmittel, ein wahrer Gesundbrunnen.
Grundsätzlich unterschieden werden die Kulturheidelbeeren (die es jetzt auf den Märkten gibt) und die Wildheidelbeeren. Letztere können derzeit besonders ergiebig im Bayerischen Wald gepflückt werden – in den Wäldern um München gibt es kaum rentable Pflückmöglichkeiten. Die beiden Beerenarten unterscheiden sich in der Größe und in der Farbe des Fruchtfleisches. Das ist bei den kultivierten Beeren eher hell, bei den wilden intensiv rot.
Gemeinsam ist aber beiden der bläulich-rote Farbstoff – und der hat es in sich. Nach US-amerikanischen Studien enthalten Blaubeeren mit Abstand viel mehr Anthocyane als andere Früchte.
Christine Hinsky, Ernährungsberaterin am Klinikum Rechts der Isar: „Dieser Farbstoff wirkt antioxidativ, das heißt, er fängt die freien Radikalen, denen wir alle täglich ausgesetzt sind, und macht sie unschädlich. Eine Reihe von Krankheiten, zum Beispiel Diabetes mellitus, Arteriosklerose und Krebs stehen in Verbindung mit freien Radikalen. Man kann sagen, je mehr dieser Anthocyane – also Farbstoffe – man zu sich nimmt, umso besser für die Gesundheit. Ihre Einnahme hilft, Krankheiten gezielt vorzubeugen.” Ihnen wird auch eine Senkung des Cholesterinspiegels und eine antientzündliche Wirkung nachgesagt.
Nachgewiesen ist auch, dass sich der Genuss von Blaubeersaft positiv auf die Gedächtnisleistung älterer Menschen auswirkt und eine gefäßschützende Wirkung entfaltet.
Auch als altes Hausmittel, das schon die Kräuterkundige Hildegard von Bingen schätzte, sind Blaubeeren geschätzt: In getrockneter Form helfen ihre Gerbstoffe gegen Durchfall.
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