Steuererklärung: Heute ist Stichtag

Am 31. Mai soll die Steuererklärung 2012 beim Finanzamt landen. Wie Sie um eine Fristverlängerung bitten, was Rentner zu beachten haben und die besten Steuertipps.
von  az

Haben Sie den Termin auch verpasst und Ihre Steuererklärung ist noch nicht fertig? „Zum jetzigen Zeitpunkt ist das kein Problem“, sagt Tobias Gerauer, Steuerberater bei der Lohnsteuerhilfe Bayern e.V. „Es genügt ein Anruf heute oder am Montag beim Finanzamt und die Bitte um eine Fristverlängerung.“ Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der schreibt einen formlosen Brief: Die Steuernummer nicht vergessen und einfach 3 bis 5 Sätze schreiben, warum die Steuererklärung noch etwas Zeit braucht. Gründe für eine Fristverlängerung können Arbeitsstress, Umzug, Krankheit oder auch familiäre Gründe sein. „Der Grund muss nur nachvollziehbar dem Steuerbeamten vermittelt werden“, so Gerauer. Bei längerer Fristgewährung und Krankheit kann das Finanzamt aber auch ein Attest verlangen – das kommt immer auf die Kulanz des zuständigen Beamten an.

Wichtig ist: Sind Sie mit der Steuererklärung zu spät dran, geben Sie dem Finanzamt auf jeden Fall Bescheid. Sonst könnte am Ende ein Verspätungszuschlag von zehn Prozent der fälligen Einkommensteuer fällig werden.

„In der Regel ist es so: Wer keine Nachricht oder Mahnung vom Finanzamt bekommt, bei dem ist die Fristverlängerung genehmigt“, erklärt der Steuerexperte.

Wer die Erklärung dem Steuerberater oder dem Lohnsteuerhilfeverein überlässt, der muss sich noch keine Sorgen machen: Hier läuft die Frist erst am 31. Dezember 2013 ab.


Das müssen Sie als Rentner beachten: Wie Ruheständler die Steuerlast drücken können.

Viele Rentner hatten den Brief vom Finanzamt schon im Briefkasten, vielen anderen steht dieser Schock noch bevor: Der Fiskus will Geld von den Ruheständlern. Seit 2005 hat sich die Besteuerung von Renten geändert. Das hat zur Folge, dass viele Rentner plötzlich wieder in die Steuerschuld geraten und ihnen saftige Nachzahlungen drohen.

Das Problem: Belege aus den vergangenen Jahren sind oft nicht mehr vorhanden. Wer bisher noch keinen Brief vom Finanzamt bekommen hat, sollte dort nachfragen. Unwissenheit schützt vor Strafe nämlich nicht. Im Allgemeinen gilt: Liegt das zu versteuernde Einkommen eines Rentners unter 8004 Euro (bei Ehepaaren sind es 16008 Euro, nach Abzug einer Pauschale von 36 Euro sowie der Kranken- und Pflegeversicherungsbeiträge), müssen sie keine Steuern zahlen.

Wie viel Rente steuerfrei bleibt, richtet sich nach dem Renteneintritt. Bis 2005 (Renteneintritt) liegt der Freibetrag bei 50 Prozent, das heißt die Hälfte der Rente muss besteuert werden, wenn sonst keine Einkünfte erzielt werden. Beispiel: Herr M. ist seit 2005 Rentner. Er bekommt monatlich 1000 Euro. Davon muss er 500 besteuern. Der Freibetrag verringert sich mit dem späteren Renteneintritt: Wer z.B. 2012 in den Ruhestand gegangen ist, der muss 64 Prozent der Rente versteuern, der Freibetrag liegt also bei 36 Prozent. Übrigens: Der Freibetrag ändert sich nicht, auch wenn die Rente steigt.

Aber auch Rentner können mit angegebenen Ausgaben ihre Steuerschuld drücken. Zu diesen Ausgaben zählen die Beiträge für die Kranken- und Pflegeversicherung. Dazu kommen die Kosten für andere wichtige Versicherungen wie Unfall, Haftpflicht, Autohaftpflicht und Risikolebensversicherungen. Wie auch noch Berufstätige, sollten Rentner auch die gezahlte Kirchensteuer und Spendenbeträge angeben. Im höheren Alter häufen sich zudem die Kosten für medizinische Behandlungen, auch wird des Öfteren eine Hilfe im Haushalt benötigt.


Die Steuererklärung von zuhause? Mit PC-Programmen bekommen Sie das hin. Die besten Steuerprogramme.

Der Steuerberater oder die Mitgliedschaft in der Lohnsteuerhilfe kosten Geld. Wer es günstiger haben will, der kann seine Steuererklärung auch daheim selbst machen. Der Vorteil der PC-Steuerprogramme: Sie erklären die einzelnen Schritte, geben Tipps, wie Sie Steuern sparen und bieten darüber hinaus zum Beispiel Urteile zu wichtigen Steuerfragen. Stiftung Warentest testete im Jahr 2011 solche PC Programme. Ein „sehr gut“ bekam keines, vier bekamen ein „gut“.

Getestet wurden neben der Benutzerführung und dem Leistungsumfang auch der Service per Internet und Telefon. Das Programm gibt es als CD-Rom oder auch als Download. Die Programme werden ständig weiterentwickelt, als bestes Steuerprogramm bewerteten die Tester damals die „Steuer-Spar-Erklärung“ (www.steuertipps.de). Dieses Programm gibt es auch in der 2013er-Version (ab 24,95 Euro, auch für Apple ab 24,95). Das zweitbeste: „Wiso Steuer-Sparbuch“ (www.wiso-steuerbuch.de), 34,95 Euro, für Mac 39,95. Auf Platz 3 mit der Note 1,8: „T@x Steuersoftware“ (www.tax-steuersoftware.de) für 14,95 Euro. Die Note 1,9 bekam „Steuereasy“ (www.steuertipps.de). Die Version 2013 kostet ab 14,99 Euro.

Tipp: Viele dieser Programme gibt es auch in abgespeckter Version, bei Ebay und Co. sind sie zum Teil billiger.

Es gibt auch kostenlose Internetprogramme, die bei der Steuererklärung helfen. Bekannt ist das Programm der Finanzverwaltung (www.elster.de). Da die Steuerbehörde aber keine Tipps zum Steuersparen geben darf, fehlen hier nützliche Zusatzdienste wie ein Steuerklassenrechner oder ein Einnahmen-Überschussrechner.

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