Schwarzes Plastik in der Küche: Warum das gefährlich sein kann – und sichere Alternativen
Schwarzes Plastik lässt sich in den meisten Küchen in Deutschland finden. Schließlich macht es ordentlich was her und schafft schöne Kontraste zu den sonst oft so öden restlichen Küchenutensilien. Außerdem ist es günstig zu haben und leicht zu reinigen. Dennoch sollten Hobbyköche lieber die Finger davon lassen.
Vor allem Küchenutensilien wie Pfannenwender, Kochlöffel oder Muffinformen stehen nach einer aktuellen Studie der Universität Amsterdam in der Kritik. Sie enthalten häufig das giftige Flammschutzmittel Decabromdiphenylether (DecaBDE). Im Klartext: Sie können gesundheitsschädlich sein. Dabei gibt es durchaus Alternativen, die sicherer sind.
Warum schwarzes Plastik problematisch ist
In der Studie wurden Küchenutensilien aus schwarzem Plastik unter die Lupe genommen. Die erschreckenden Erkenntnisse: Gleich sieben von zehn getesteten Produkten aus schwarzem Plastik enthielten das schädliche DecaBDE. Dieses Flammschutzmittel wurde früher in Elektrogeräten verwendet. Forscher vermuten, dass es durch das Recycling dieser Geräte in die Küchenutensilien gelangt sein könnte.
Zwar ist DecaBDE in der EU seit 2008 in Elektrogeräten verboten, da es in Verruf steht, unter anderem Krebs auszulösen, es darf aber weiterhin in geringen Mengen in recyceltem Plastik vorkommen. Doch da kommen wir dann schon zum Problem: Das erschwert die Kontrollen. Besonders beunruhigend dabei: Die in der Studie gemessenen Konzentrationen lagen bis zu 1.200-mal über dem erlaubten EU-Grenzwert von 500 Milligramm DecaBDE pro Kilogramm. Die höchsten Konzentrationen des giftigen Flammschutzmittels fanden die Forscher übrigens in einem Tablett, einer Perlenkette und einem Pfannenwender.

Schwarzes Plastik: Gesundheitsrisiken durch DecaBDE
DecaBDE kann erhebliche gesundheitliche Folgen haben, wenn es beim Kochen oder Verteilen von Speisen in den menschlichen Organismus gelangt. Laut Forschern erhöht eine hohe Konzentration dieses Stoffes im Körper das Risiko für Krebs um bis zu 300 Prozent. Außerdem kann es das Hormonsystem stören und zu Stoffwechselerkrankungen führen. Es kann ebenfalls das Nervensystem schädigen und Entwicklungsprobleme bei Föten und Säuglingen verursachen.
Besonders gefährlich wird es, wenn schwarze Plastikutensilien Temperaturen über 70 Grad Celsius ausgesetzt werden – sei es beim Kochen, in der Mikrowelle oder im Ofen. Unter Hitze können schädliche Substanzen freigesetzt werden, die dann in die Lebensmittel übergehen.
Schwarzes Plastik am besten komplett meiden
Bereits 2019 schlug das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) Alarm: Es wies darauf hin, dass bei Kochlöffeln und Pfannenwendern aus Plastik (Polyamid, kurz PA) schädliche Kunststoffbestandteile auf Lebensmittel übergehen können. Es wird deshalb empfohlen, schwarze Küchenutensilien wie Kochlöffel, Kellen, Pfannenwender und auch Behälter grundsätzlich aus der Küche zu verbannen, um den Kontakt giftiger Stoffe mit Lebensmitteln zu vermeiden.

Ebenso sollten schwarze Plastikteile in Spielzeug aus dem Kinderzimmer entfernt werden, um mögliche Risiken zu minimieren, da darüber ebenfalls giftige Stoffe in den Körper gelangen können, wenn Kinder das Spielzeug in den Mund nehmen.
Vorsicht bei schwarzen Plastikdosen
Falls dennoch schwarze Plastikbehälter verwendet werden, sollte darauf geachtet werden, diese nicht zu erhitzen – insbesondere nicht in der Mikrowelle. Durch Wärme steigt die Wahrscheinlichkeit, dass giftige Stoffe in die Lebensmittel übergehen.

Bessere Alternativen: Edelstahl, Holz und Keramik
Zum Glück gibt es sichere und nachhaltige Alternativen für die Küche. Sie haben die Qual der Wahl:
- Edelstahl: Pfannenwender und Kochlöffel aus Edelstahl sind robust, frei von Giftstoffen und hygienisch. Ideal für langlebige Küchengeräte.
- Holz: Für kratzempfindlichen Beschichtungen in Pfannen sind Pfannenwender aus unbehandeltem Hartholz eine gute Wahl. Auch Schneidebretter aus Holz sind sicher, sofern sie nicht lackiert oder chemisch behandelt wurden. Achtung: Wer sich lange an seinen Holzutensilien erfreuen möchte, sollte sie nicht in die Spülmaschine stecken.
- Keramik: Muffin- und Backformen aus Keramik sind ebenfalls eine sichere und umweltfreundliche Alternative.
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