Schwarzer Schimmel im Bad: So wird man ihn schnell und einfach los
Viele kennen es: schwarze Flecken auf den Kachelfugen im Badezimmer. Egal wie sehr man bürstet, schrubbt und kratzt, so richtig verschwinden die Flecken nicht oder sie sind schnell wieder zurück.
Bei diesen schwarzen Verfügungen handelt es sich in vielen Fällen um Schimmel, wie Jochen Bretschneider von der DIY (Do It Yourself) Academy erklärt. Mit normalen Reinigungsmitteln wird man diesen Flecken oftmals nicht mehr los. Viele greifen daher zu chemischen Mitteln aus dem Handel. Doch statt die Chemiekeule zu schwingen, ist es günstiger und auch umweltfreundlicher, verschiedene Haushaltsmittel auszuprobieren.
- Wann bildet sich schwarzer Schimmel?
- Worauf muss man bei der Schimmelbekämpfung achten?
- DIY-Reinigungsmittel gegen Schimmelbefall
- Wichtig: Immer Schutzkleidung tragen
- Was tun bei betroffen Silikonfugen?
- Wie kann man Schimmelbefall im Bad verhindern?
- Schimmelbefall: Muss sich der Vermieter darum kümmern?
Wann bildet sich schwarzer Schimmel?
Schwarzer Schimmel bildet sich, wenn Temperaturen zwischen 7 und 45 Grad vorherrschen. Meist zeichnet sich der Schimmel im Bad durch "schmierige schwarze Punkte oder Flecken" aus, wie Jens Wischmann, Geschäftsführer der Vereinigung Deutscher Sanitärwirtschaft (VDS) erläutert.
Handelt es sich nicht nur um einen einzelnen Schimmelfleck, sondern um einen großflächigen Befall, dann kann dies sogar die Gesundheit gefährden. Schimmelsporen, die sich in der Luft befinden, können Atemwegsbeschwerden und Hustenreiz verursachen.
Worauf muss man bei der Schimmelbekämpfung achten?
Will man den Schimmel bekämpfen, muss man dabei einige Dinge beachten, denn bei der Wahl des richtigen Reinigungsmittels spielen die Art der Flecken und auch die Art der Fugen eine Rolle. So benötigt man für eine Zementfuge ein anderes Mittel als bei verschimmelten Fugen aus Silikon.
"Bei Zementfugen kann man mit verschiedenen Mitteln experimentieren: Alles, was basisch ist – also einen pH-Wert über sieben hat –, kann gegen Schimmel helfen", sagt Bretschneider.
Da Schimmel vor allem bei einem pH-Wert unter sieben wächst und gedeiht, sind leicht alkalische oder chlorhaltige Reinigungsmittel optimal, um die schwarzen Flecken loszuwerden.
Diese Mittel wirken zwar schnell und sind auch kurzfristig äußert effektiv gegen Schimmelbefall, haben allerdings auch einen Nachteil. "Wenn wir diese Mittel einatmen, schaden sie auch uns – nicht nur dem Schimmelpilz", warnt Jochen Bretschneider.
DIY-Reinigungsmittel gegen Schimmelbefall
Wer aus diesem oder anderen Gründen nicht sofort zur chemischen Keule greifen möchte, kann sich sein Reinigungsmittel auch selbst aus Haushaltsmitteln zusammenstellen. So kann man beispielsweise Backpulver, Soda oder Natron zusammen mit etwas Wasser zu einer Paste verrühren. Diese dann mit einer ausrangierten Zahnbürste auf die Fugen geben und den Schimmel vorsichtig abbürsten.
Wichtig: Manche Experten raten vom Reinigen mit Backpulver ab, da sich dieses in den Zwischenräumen oder Poren der Fugenmasse festsetzen kann und mit der Zeit dann ebenfalls zu Schimmel führen kann.
Auch mit Geschirrspülmitteln (Tabs, keine Handspülmittel) oder Vollwaschmittel lässt sich eine Reinigungspaste herstellen. Kernseife kann bei Schimmel ebenfalls hilfreich sein, da diese stark basisch ist.
Egal ob mit chemischen Reinigern aus dem Handel oder selbsterstellter Reinigungspaste, wichtig ist, das Mittel nicht direkt auf den Schimmel zu geben, sondern zuerst auf das Reinigungsgerät wie Lappen oder Bürste geben. Erst dann vorsichtig die verschimmelten Stellen zu behandeln.
Wichtig: Immer Schutzkleidung tragen
Auch sollte man beim Hantieren mit Schimmel und entsprechenden Reinigungsmittel entsprechende Schutzkleidung tragen. Mit Mund- und Nasenschutz (FFP-3-Maske), Schutzbrille und Handschuhen verhindert man, dass Schimmelsporen in die Atemwege oder auf die Schleimhäute kommen. Auch schützen sie davor, das Reinigungsmittel einzuatmen oder in Mund, Nase oder Augen zu bekommen.
Ist man mit der Reinigung fertig, sollte man Mund- und Nasenschutz sowie Handschuhe sofort wegwerfen. Kleidung und Schutzbrille sollte möglichst direkt nach der Putzaktion gewaschen werden.
Was tun bei betroffen Silikonfugen?
Sind Silikonfugen von Schimmel betroffen, dann ist schnelles Handeln gefragt. Wartet man mit dem Reinigen zu lange, frisst sich der Schimmel in die Silikonmasse und ist dann nur noch schwer bis gar nicht mehr zu entfernen
Jens Wischmann empfiehlt bei verschimmelten Silikonfugen die Reinigung mit verdünnter Essigessenz. Die im Verhältnis 1:2 (Essigessenz:Wasser) mischen, dann mit einem Baumwolltuch auf die betroffenen Stellen geben. Die Essig-Wasser-Mischung kurz einwirken lassen und anschließend gründlich mit klarem Wasser entfernen.

Wichtig: Das Umweltbundesamt rät im Leitfaden zum Umgang mit Schimmel von der Anwendung mit Essig ab, da dieser mit dem Untergrund, auf dem er aufgetragen wird, reagieren und so zum Nährboden für den Schimmelpilz werden kann. Im Zweifel verschlimmert man mit Essig das Schimmelproblem noch.
Hochprozentiger Alkohol hilft gegen schwarzen Schimmel
Statt auf Essig setzt Brettschneider hingegen auf hochprozentigen Alkohol. Ist der Schimmel nur oberflächlich, reicht Einreiben, Einwirkenlassen und Wegputzen oftmals schon aus.
Generell gilt, ist der Schimmel schon in das Silikon eingedrungen und oberflächlich nicht mehr zu entfernen, müssen die Fugen komplett ausgetauscht werden. Wer handwerklich einigermaßen geschickt ist, kann dies mit einem Komplett-Set für Fugensanierung auch selbst durchführen. Wer sich dabei aber nicht sicher ist, sollte diese Arbeit besser von einem Profi verrichten lassen.
Wie kann man Schimmelbefall im Bad verhindern?
Am besten ist es, man sorgt schon im Vorfeld dafür, dass sich im Bad gar kein Schimmel bilden kann. Daher gilt als wichtigste Regel im Bad: gut und regelmäßig lüften. Wischmann empfiehlt "nach jedem Duschen oder Baden die Fenster weit öffnen und mindestens 15 Minuten für Durchzug sorgen".

Was aber, wenn man kein Fenster im Badezimmer hat? In diesem Fall sollte man für eine automatische Ventilation sorgen, die lange genug, am besten schon während des Duschens läuft. Auch Luftentfeuchter, die man schon ab 5 Euro im Handel bekommen kann, können dabei helfen, einen möglichen Schimmelbefall im Badezimmer zu reduzieren.
Schimmelbefall: Muss sich der Vermieter darum kümmern?
Wichtig: Wohnt man zur Miete, sollte man der Hausverwaltung oder dem Vermieter Bescheid geben, bevor man sich selbst dem Schimmelproblem widmet. Mieter haben bei Schäden in der Wohnung – darunter zählt auch Schimmel in der Dusche – eine Anzeigepflicht gegenüber dem Vermieter.
Liegt der Grund für den Schimmelbefall an baulichen Mängeln (zu kleine oder gar keine Fenster und/oder defekte Lüftung) und nicht am Mieter selbst durch ein mögliches Fehlverhalten (falsches oder zu seltenes Lüften), liegt die Verantwortung der Schimmelentfernung beim Vermieter. Das bedeutet, dass der Mieter die Kosten für die Schimmelentfernung nicht tragen muss bzw. erstattet bekommt.
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