Schöner schwitzen

Das Dampfbad ist gut für Haut und Muskeln: Entspannung bei 100 Prozent Luftfeuchtigkeit
von  Abendzeitung

Das Dampfbad ist gut für Haut und Muskeln: Entspannung bei 100 Prozent Luftfeuchtigkeit

Tepidarium, Caldarium, Lanconicum, Hamam – in manchen Wellnesshotels, Thermen oder Kurtempeln kommen die Besucher allein schon bei der Auswahl zwischen den zahlreichen Dampfbädern ins Schwitzen. Dabei liegt der Unterschied nur im Detail. Sie alle sind Varianten der Sauna: Bei niedrigerer Temperatur – etwa zwischen 40 und 60 Grad – und einer Luftfeuchtigkeit von bis zu 100 Prozent wird dem Körper wohltuend und schonend eingeheizt, so dass der Kreislauf in Schwung kommt und sich der Organismus gleichzeitig total entspannen kann.

Wie beim Saunagang ist vorheriges Duschen Pflicht, die Badeschlappen können im Gegensatz dazu angelassen werden. In der Regel ist ein Wasserschlauch zum Abspritzen der Sitzflächen vorhanden, so dass man das Handtuch getrost draußen lassen kann. Der Aufenthalt darin sollte zehn bis maximal zwanzig Minuten dauern, das anschließende Kaltbad wird empfohlen, kann aber auch durch eine kalte Dusche oder eine Runde Schwimmen ersetzt werden.

Schon die alten Römer liebten das Dampfbad wegen seiner belebenden und regenerierenden Wirkung. Genau wie die Sauna beruht der positive Effekt auf dem Wechsel von äußeren Wärme- und Abkühlungsreizen. Das Immunsystem wird angeregt, eventuell vorhandene Erreger abzutöten, Blutdruck und Herzfrequenz steigen etwas an. Die Blutgefäße – vor allem in der Haut – werden durch das Schwitzen erweitert, die Poren öffnen sich und die Epidermis wird gereinigt. Der Abkühlungsreiz sorgt dann dafür, dass sich die Blutgefäße wieder zusammenziehen. So werden die Gefäße trainiert und die Durchblutung gefördert. Das wirkt sich nicht nur positiv auf das Hautbild aus, auch für die Muskulatur und das Bindegewebe bedeutet der Warm-Kalt-Wechsel Entspannung und Entkrampfung. Die feuchte Wärme vergrößert außerdem die Elastizität und erhöht die Mobilität.

Der Dampf befreit auch von innen. Seine feinen Wassertröpfchen befeuchten die Atemwege und wirken schleimlösend. Das beugt Erkältungen und Bronchitis genauso vor wie chronischen Entzündungen der Neben- und Stirnhöhlen. Mit Duftessenzen kann dieser positive Effekt verstärkt werden. Vor allem bei der Zugabe von Eukalyptus werden die Beschwerden gemildert.

Weil die Temperatur im Dampfbad niedriger und der Wechselreiz damit weniger extrem ist als in der Sauna, ist die Wirkung auf den Körper schonender. Trotzdem sollte man nicht auf die anschließende Ruhepause verzichten. Menschen mit chronischen oder akuten Erkrankungen verzichten allerdings besser auf das Dampfbad.

Seine römischen Verwandten unterscheiden sich vor allem durch die Temperatur. Im Tepidarium wird bei etwa 38 Grad entspannt, im Caldarium bei 42 bis 50 Grad und hoher Luftfeuchtigkeit und im Lanconicum bei etwa 50 bis 60 Grad. Zum Besuch eines römischen Bades gehört meist auch eine Massage. Ein ganz besonderes Wohlfühlerlebnis ist das türkische Hamam. In seiner feucht-milden Hitze tauchen die Besucher ganz in die osmanische Welt ein und genießen eine verführerische Mischung aus Dampf, lauwarmen Wassergüssen, einem Ganzkörperpeeling mit einem Ziegenhandschuh, einer Seifenmassage und einer abschließenden Ölmassage.

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