Rente: Tipps für Selbstständige
Was Sie beim Abschluss eines Vertrags beachten sollten und welche Vorteile Ihnen der Staat bietet.
Existenzgründerinnen und Existenzgründer sollten sich bei Abschluss eines Altersvorsorgevertrages, wie etwa einer Lebensversicherung, darüber im Klaren sein, ob sie die Lebensversicherung als Kreditsicherungsmittel einsetzen möchten. In diesem Fall erhalten sie nämlich keinen Pfändungsschutz. Auch wer eine bereits bestehende herkömmliche Renten- oder Lebensversicherungspolice durch Verwertungsausschluss (§ 168 VVG) pfändungssicher umwandeln möchte, sollte dies rechtzeitig tun.
Zeichnet sich zum Zeitpunkt der Umwandlung bereits eine wirtschaftliche Krise ab, könnte die Gefahr bestehen, dass über eine Anfechtung der Pfändungsschutz wieder ausgehebelt wird. Die Frage, ob sich Selbstständige besser gesetzlich oder privat absichern sollen, wurde vor der Bundestagswahl 2013 intensiv von der Politik diskutiert. Existenzgründer können sich in den ersten fünf Jahren bei der Gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichern, danach freiwillig.
Die Zeitschrift „Ökotest“ hat verglichen, welche Rentenansprüche ein 30-jähriger und ein 55-jähriger Selbstständiger für den gleichen Beitrag jeweils bei privaten Versicherern und beim Staat erzielen können. Das Ergebnis war eindeutig: Sicheren Schutz vor Altersarmut bietet nur der Staat. Denn die garantierten Rentenleistungen der staatlichen Rentenkasse waren durchweg höher als bei den privaten Anbietern. Das gilt insbesondere für den 55-Jährigen. Der bekommt beim Staat ein Drittel mehr garantierte Rentenleistung als bei privaten Versicherern.
Gemessen an seinen Einzahlungen ist ihm bei privaten Riester-, Rürup- oder ungeförderten Privatrenten sogar nur eine negative Rendite sicher. Auch dem 30-Jährigen wird vom Staat eine höhere Rente garantiert als von privaten Versicherern. Sofern die privaten Anbieter ihre 2012 prognostizierten Überschüsse wirklich erreichen, hat er bei einem leistungsstarken privaten Versicherer die Chance auf eine etwas höhere Gesamtrente als sie beim Staat inklusive aller zu erwartenden Rentenerhöhungen zu erwarten ist. Sicher ist das allerdings nicht. Denn die Gewinne sind nicht garantiert – und leistungsschwache Versicherer bleiben inklusive Überschuss hinter der Rente vom Staat zurück.
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