Relaxen wie im alten Rom

Baden in Wasser aus schwefelhaltigen Heilquellen entspannt und lindert Schmerzen
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Beim Baden gelangt der Schwefelwasserstoff ins Blut und trägt zur Heilung bei.
Tegernseer Tal Tourismus Beim Baden gelangt der Schwefelwasserstoff ins Blut und trägt zur Heilung bei.

Baden in Wasser aus schwefelhaltigen Heilquellen entspannt und lindert Schmerzen

Baden entspannt und macht fit. Das wussten schon die alten Römer, die ihre müden Knochen in den Thermen wieder auf Vordermann brachten und neue Kräfte schöpften. Sie setzten für die Regeneration und die Linderung von körperlichen Beschwerden vor allem auf Wasser, das aus natürlichen schwefelhaltigen Quellen stammte. Dessen heilende und erquickende Kräfte werden heute noch in einigen bayerischen Kurorten genutzt.

Die wohltuende, schmerzstillende und entzündungshemmende Wirkung des schwefelhaltigen Wassers beruht auf mehreren Faktoren. Wichtig ist die Wärme, die im Gegensatz zu anderen Thermalbädern durch den Schwefelwasserstoff zusätzlich erhöht wird. Das ist an einer leichten Rötung der Haut sichtbar, gleichzeitig entspannen sich die Muskeln im ganzen Körper. Das Bindegewebe wird besser dehnbar, Blutgefäße erweitern sich, Herzschlag und Stoffwechsel nehmen zu. Die verstärkte Durchblutung der Haut führt zu einer erhöhten Aufnahme von Sauerstoff und Mineralien.

Neben der angenehmen Entspannung für Körper und Geist hat das Baden in schwefelhaltigem Wasser auch positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Durch die Haut gelangt der Schwefelwasserstoff ins Blut. An Stellen, wo er gebraucht wird, trägt er dann zur Heilung bei. So hemmt er Gelenkentzündungen und hilft, Gelenkknorpel wieder aufzubauen. Ein Schwefelbad kann so viele Erkrankungen des Bewegungsapparates lindern und wird bei Wirbelsäulenbeschwerden und Bandscheibenleiden genauso eingesetzt wie bei Rheuma und Muskelschmerzen. Auch bei entzündlichen Hauterkrankungen wie etwa Neurodermitis wird es empfohlen.

In ganz Deutschland gibt es nur 31 Kurorte und Thermen mit einer schwefelhaltigen Heilquelle. Jede ist in ihrer Zusammensetzung ein Original – sie muss jedoch mindestens ein Gramm Schwefel pro Liter Wasser enthalten, um anerkannt zu sein. Darüber hinaus kann man auch in einigen Freizeitbädern schwefelhaltiges Wasser nutzen.

Optimal sind Einzelbäder. Denn in größeren Becken wird der Schwefelwasserstoff durch die dort vorhandenen Desinfektionsmitteln in eine weniger wirksame Verbindung umgewandelt. Ein Bad dauert zehn bis 20 Minuten, die Wassertemperatur liegt zwischen 37 und 39 Grad.

Danach wird heiß geduscht, damit sich die Hautporen weit öffnen und die unangenehmen Schwefelduftstoffe, die an faule Eier erinnern, wieder abgegeben werden können. Ähnlich wie nach einem Saunabad fühlt man sich angenehm müde und entspannt, so dass man sich ohne weiteres zu einer Ruhepause überreden lässt. Diese sollte mindestens eine halbe, besser eine ganze Stunde dauern, so dass sich die Wirkung des Bades noch verstärken kann.

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