Leer und ausgebrannt

Teufelskreis Burnout: Die Erkrankung kommt nicht über Nacht. Bei Anzeichen früh reagieren
von  Abendzeitung
Der Dauerstress im Büro führt oft zu einem Burnout. Bei ersten Anzeichen sollte man sofort handeln.
Der Dauerstress im Büro führt oft zu einem Burnout. Bei ersten Anzeichen sollte man sofort handeln. © Deutscher Skiverband

Teufelskreis Burnout: Die Erkrankung kommt nicht über Nacht. Bei Anzeichen früh reagieren

Vom Winterschlaf direkt in die Frühjahrsmüdigkeit, Erschöpfung und Frustration anstelle des früheren Enthusiasmus, Gefühle von Überdruss und Gleichgültigkeit, körperliche Erschöpfung und Vereinsamung – knapp eine Million Deutsche leiden am Burnout-Syndrom.

Längst sind es nicht mehr nur Manager und Menschen in Pflegeberufen, die innerlich ausgebrannt sind. Auch Büroangestellte, Angehörige von Erkrankten, Mütter und sogar schon Schüler klagen über die typischen Symptome. Das Gefühl, dem andauernden Stress und Problemen im beruflichen Umfeld nicht mehr gerecht zu werden, belasten bald auch die persönlichen Beziehungen. Angstgefühle, Aggressionen oder Gleichgültigkeit nehmen dadurch noch schneller zu. Niederlagen nagen am Selbstwertgefühl, die Kommunikationsbereitschaft sinkt. Betroffene schränken die sozialen Kontakte deshalb immer mehr ein und sind gefangen in dieser Erschöpfungssituation. Das Beschwerdebild der Erkrankung ist dabei sehr komplex: Der eine fühlt sich nervös-gespannt, ist unruhig und reizbar. Andere sind deprimiert oder ängstlich und ziehen sich zurück.

Ist die Seele erst einmal derart angeschlagen, können auch körperliche Beschwerden wie Herzbeschwerden, Bluthochdruck, Verdauungsstörungen, erhöhte Infektanfälligkeit, Rückenschmerzen und andauernde Müdigkeit auftreten.

Die Erkrankung kommt jedoch nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich über einen längeren Zeitraum. Es gilt deshalb schon die ersten Symptome und Anzeichen zu beachten und möglichst früh zu reagieren. Frühe Symptome sind beispielsweise Kopfschmerzen, Appetitverlust oder Einschlafstörungen. Auf der psychischen Ebene kann es zu Konzentrationsproblemen, Verzweiflung, Nervosität sowie einer Hilflosigkeit gegenüber der eigenen Situation kommen. Typische Sätze sind: „Ich bin dem Druck nicht mehr gewachsen." oder „Ich fühle mich innerlich leer und ausgebrannt."

Wer aus dem Teufelskreis ausbrechen und ein Burnout stoppen will, muss eine Veränderung seiner festgefahrenen Lebens- oder Arbeitssituation anstreben und mehr Entspannung ins Leben bringen. An erster Stelle steht deshalb eine Analyse der Lebenssituation, um dann persönliche und berufliche Ziele neu zu definieren.

Wichtig ist, ein neues Gleichgewicht zu schaffen und zurückzufinden zu einem Leben in Balance. Dazu gehören ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Für mehr Sicherheit und Gelassenheit im Umgang mit Stress tragen auch Freunde und Familie bei – sie geben der Seele den nötigen Rückhalt. Regelmäßige Pausen sollten im Alltag fest eingeplant werden. So kann man beispielsweise in der Mittagspause einen flotten Spaziergang machen und Frischluft tanken. Oder nach der Arbeit Sport treiben, beziehungsweise 20 Minuten Entspannungsmusik hören, um abzuschalten. Die Zeit, die man hier investiert, kommt doppelt zurück. Nach einer kleinen Ruhepause steckt man wieder voller Energie.

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