Kinderarzt kritisiert fehlende Impfempfehlung

Nach dem Tod eines zweijährigen Jungen in einem Berliner Krankenhaus kritisiert der Kinder- und Jugendarzt Jakob Maske die fehlende Impfempfehlung gegen Meningokokken-Erreger der Serogruppe B.
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Impfungen im Kleinkindalter können Leben retten - zum Beispiel bei Meningokokken-B-Infektionen
ddp images Impfungen im Kleinkindalter können Leben retten - zum Beispiel bei Meningokokken-B-Infektionen

Nach dem Bekanntwerden des zweiten Todesfalles in Berlin kritisiert Jakob Maske, Landespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in der Hauptstadt die fehlende Impfempfehlung. Maske fordert: "Kein Kind in Deutschland sollte an den Folgen einer Infektion sterben, die durch eine Impfung verhindert werden kann."

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Für die Ärzte sei, "diese Situation unbefriedigend", da die Impfung gegen Meningokokken C zwar öffentlich empfohlen sei, diese Serogruppe in Deutschland aber viel seltener vorkomme als die Meningokokken B, so Maske. Mangels Empfehlung erstatten bisher nur 70 der rund 130 gesetzlichen Krankenkassen die Kosten von rund 90 Euro.

 

STIKO empfiehlt bereits Meningokokken-C-Impfung

 

In Deutschland erkrankten in den vergangenen zehn Jahren durchschnittlich 500 Menschen jährlich an einer invasiven Meningokokken-Erkrankung (Meningitis, Sepsis, Waterhouse-Friderichsen-Syndrom), jeder Zehnte starb. Die Krankheit ist nicht leicht zu diagnostizieren und kann innerhalb eines Tages zu Tode führen - oder schwere, lebenslange Behinderungen durch Amputationen nach sich ziehen. Die Hauptrisikogruppe sind Säuglinge und Kleinkinder.

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Die Ständigen Impfkommission (STIKO) empfiehlt seit 2006 bereits eine Meningokokken-C-Impfung für Kinder im zweiten Lebensjahr; diese Serogruppe löst aber in Deutschland nur etwa 20 Prozent der Meningokkoken-Erkrankungen aus. Hauptursache bei Säuglingen sind die Meningokkoken B: Sie sind für etwa 85 Prozent der Erkrankungen verantwortlich, in der Gesamtbevölkerung für rund 70 Prozent.

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