Natron als Geheimwaffe im Haushalt: Was es alles kann

Egal ob als Reinigungsmittel in der Küche oder als Ersatz für teure Pflegeprodukte: Natron ist ein wahrer Alleskönner. Und gleichzeitig ist es noch günstig.
von  André Wagner
Natron ist im Haushalt vielseitig einsetzbar.
Natron ist im Haushalt vielseitig einsetzbar. © Imago

Natron ist in vielen Haushalten zu finden. Häufig wird es als Backtriebmittel in der Küche verwendet, entweder pur oder als einer der Bestandteile von Backpulver. Doch das weiße Pulver kann noch so viel mehr als Kuchen aufgehen zu lassen, denn Natron ist ein wahrer Alleskönner im Haushalt.

Hier sind einige der vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von Natron

Natron als Hilfsmittel im Haushalt: Gerüche neutralisieren

Unangenehme Gerüche können sich im Haushalt an vielen Orten bilden: im Kühlschrank, im Mülleimer oder in den Schuhen. Doch Natron kann hier wunderbar Abhilfe schaffen. Einfach etwas davon auf die betroffene Stelle streuen und einige Stunden einwirken lassen. Anschließend das Natron absaugen oder wegwischen. Der Gestank sollte nun verschwunden sein, denn das Natron hat die Geruchsmoleküle gebunden und sorgt auf diese Weise wieder für frischen Duft.

Hausmittel gegen verstopfte Abflüsse

Egal ob Küche oder Bad, ein verstopfter Abfluss ist etwas, was man nicht haben will. Aber statt nun zu teurer und nicht gerade umweltfreundlicher Chemie zu greifen, schafft hier Natron Abhilfe. Zunächst mit einer Saugglocke oder, wenn zur Hand, einer Rohrreinigungsspirale die Verstopfung etwas auflockern. Nun zwei bis drei Esslöffel Natron in den verstopften Abfluss geben und anschließend eine halbe Tasse Haushaltsessig hinterherkippen. Wer nur Essigessenz zur Verfügung hat, sollte sie vorher mit Wasser im Verhältnis 1:8 (Essigessenz : Wasser) verdünnen.

Wenn sich jetzt Natron und Essig im Abflussrohr vermischen, kommt es zu einer chemischen Reaktion, bei der Kohlenstoffdioxid freigesetzt wird. Diese Reaktion äußert sich durch ein hörbares Aufschäumen im Abflussrohr, möglicherweise kann auch weißer Schaum aus dem Rohr aufsteigen. Weil das Volumen des freigesetzten Kohlenstoffdioxids größer ist, als das Fassungsvermögen des Abflussrohres, lockert sich dadurch die Verstopfung.

Mit Natron und Essig kann man einen verstopften Abfluss reinigen.
Mit Natron und Essig kann man einen verstopften Abfluss reinigen. © imago

Das Natron-Essig-Gemisch lässt man jetzt zehn bis 15 Minuten einwirken, anschließend spült man mindestens einen Liter heißes Wasser hinterher. Das warme Wasser regt den chemischen Prozess noch einmal an und unterstützt zudem die fettlösende Eigenschaft der beiden Hausmittel.

Wenn sich nach der ersten Anwendung des Natron-Essig-Tricks die Verstopfung noch nicht vollständig gelöst hat, kann man ihn noch ein zweites Mal wiederholen. Ist das Abflussrohr allerdings aus Plastik, sollte man auf andere Methoden zurückgreifen, denn das Plastik könnte durch die ätzende Wirkung des Natron-Essig-Gemisches porös und sogar löchrig werden.

Natron als Weichspüler-Ersatz für die Wäsche

Natron kann man auch beim Wäschewaschen einsetzen: als Ersatz für Weichspüler. Die Anwendung ist total leicht: einfach eine halbe Tasse Natron direkt zur Wäsche in die Trommel geben und das Waschprogramm starten. Das Natron neutralisiert den pH-Wert des Wassers und macht die Kleidung weich, ohne Rückstände zu hinterlassen. Dieser Trick ist vor allem für Menschen mit empfindlicher Haut perfekt, da bei dieser Methode auf unnötige Chemikalien verzichtet wird, welche die Haut reizen könnten.

Natürliches Scheuermittel für die Küche

Haben sich irgendwo im Haushalt hartnäckige Verschmutzungen gebildet, greifen viele zur teuren und chemiehaltigen Scheuermilch. Aber auch hier ist Natron eine günstige und umweltschonende Alternative. Das Pulver einfach mit so viel lauwarmen Wasser mischen, bis sich eine pastenähnliche Konsistenz bildet.

Diese Natron-Paste nun mit einem Tuch auf die verschmutzten Oberflächen wie Edelstahl oder Keramik auftragen und vorsichtig verreiben. Die leicht scheuernde Wirkung der Paste entfernt den Schmutz, ohne dabei die Oberfläche zu beschädigen. Die selbstgemachte Natron-Paste bietet sich hervorragend dazu an, um damit verkrustete Herdplatten, Spülen oder Arbeitsflächen in der Küche zu reinigen.

Natron eignet sich in vielen Fällen gut als Reinigungsmittel - auch zum Entfernen von Urinstein.
Natron eignet sich in vielen Fällen gut als Reinigungsmittel - auch zum Entfernen von Urinstein. © Imago

Natron als Ersatz für teure Pflegeprodukte

Aber nicht nur als Reinigungsmittel in der Küche ist Natron universell einsetzbar, auch als Ersatz für teure Pflegeprodukte kann man Natriumhydrogencarbonat wunderbar als Alternative verwenden.

Natron als Haarshampoo

Auch für die Haarpflege kann man Natron verwenden. Für ein schonendes Haarshampoo einfach einen Teil Natron mit drei Teilen Wasser vermischen. Im Vergleich zu herkömmlichen Haarshampoos beinhaltet ein selbstgemachtes Shampoo mit Natron keine künstlichen Zusatzstoffe wie Parabene, Silikone oder Duftstoffe. Natron zum Haarewaschen zu verwenden ist vor allem dann zu empfehlen, wenn man schnell fettendes Haar hat oder die Kopfhaut sensibel oder gereizt ist, da die Natronlauge die Talgproduktion der Kopfhaut wieder ins Gleichgewicht bringt. Natron wird eine antibakterielle Wirkung nachgesagt, welche gut bei Schuppen oder Juckreiz helfen soll.

Natron als Gesichtsmaske verwenden

Da Natron desinfizierende Eigenschaften besitzt, die auch bei Hautunreinheiten helfen, kann man mit Natron auch eine eigene Gesichtsmaske herstellen. Dafür einfach einen Esslöffel Natron mit einem Esslöffel Wasser zu einer Paste vermischen. Diese nun auf das Gesicht auftragen und eine halbe Stunde einwirken lassen. Danach die Paste mit lauwarmem Wasser abwaschen. Da hierbei keine reizenden Duft- oder Zusatzstoffe verwendet werden, eignet sich die Gesichtsreinigung mit Natron besonders für Menschen mit einer empfindlichen Haut.

Wichtig: Da das Natriumhydrogencarbonat die Haut austrocknen kann, sollte man, nachdem man die Gesichtsmaske abgewaschen hat, unbedingt eine leichte Feuchtigkeitscreme auftragen.

Natron als Hilfsmittel gegen Fußpilz

Statt die Natronpaste als Gesichtsmaske zu verwenden, kann man sich damit auch die Füße, vor allem zwischen den Zehen, einreiben und das Ganze ein paar Minuten einwirken lassen. Die desinfizierende Wirkung des Natrons kann gegen Fußpilz helfen. Nachdem man die Paste mit lauwarmem Wasser abgewaschen hat, die Füße am besten im Anschluss noch mit Teebaumöl einreiben, um die Füße zusätzlich zu pflegen.

Natron als Deodorant-Ersatz

Natron kann man auch als Deo verwenden. So geht's: Einen ausgedienten Parfum-Flakon nehmen, diesen sauber ausspülen und anschließend einen Teelöffel Natron und Wasser hingeben und das Ganze kräftig schütteln. Nun das Natron-Deodorant unter die Achseln sprühen. Das Natron senkt den pH-Wert und wirkt so gegen Geruchsbildung. Zudem absorbiert es die Feuchtigkeit

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