Keine Lust zu putzen? Fünf Tipps und Tricks für Putzmuffel 

Nicht jeder hat immer Lust, die Wohnung zu putzen. Doch mit fünf einfachen Tempo-Tricks geht das leicht von der Hand.
von  Rosemarie Vielreicher
Das Putzen war ihre Leidenschaft, jetzt ist es auch Lea de Bruijns Beruf.
Das Putzen war ihre Leidenschaft, jetzt ist es auch Lea de Bruijns Beruf. © Christoph Reichwein/dpa

Wischen, schrubben, putzen: Das mit der Hausarbeit ist ja so eine Sache. Die einen lieben Ordnung, die anderen müssen sich zum Aufräumen überwinden. Oder schieben es so lange auf, bis es nicht mehr anders geht. Weil etwa Gäste kommen.

Man könnte meinen, die mehr oder weniger ausgeprägte Putz-Freude sei eine individuelle Angelegenheit. Eine repräsentative Umfrage von Yougov Schweiz will nun aber unter fünf europäischen Ländern ermittelt haben, wer es gern sauberer hat als andere, und wo vermeintlich die Putzmuffel daheim sind. 5045 Menschen wurden dafür in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien und Frankreich befragt. In Auftrag gegeben hat die Studie der Onlinehändler Galaxus.

Wo wird am meisten geputzt? Deutschland im Mittelfeld –  Schweiz als Schlusslicht

Dessen Fazit: "Am saubersten geht es in italienischen Haushalten zu. Deutschland liegt im Mittelfeld und die Schweiz greift am seltensten zu Staubwedel und WC-Reiniger." Der Umfrage zufolge reinigten 58,2 Prozent der Italiener mehrmals pro Woche die Böden. In Deutschland werden sie mehrheitlich (43,7 Prozent) einmal pro Woche gesäubert.

Graphische Darstellung der Umfrage von Yougov Schweiz über die Reinigungsgewohnheiten in europäischen Ländern
Graphische Darstellung der Umfrage von Yougov Schweiz über die Reinigungsgewohnheiten in europäischen Ländern © (KI generierter Inhalt) ChatGPT

Beim Staubwischen ist es ähnlich, vielen Deutschen reicht es ein Mal pro Woche (40,8 Prozent). Ebenso beim Badezimmer: Die meisten putzen es hierzulande ein Mal pro Woche (48,4 Prozent), in Italien wird dort im Vergleich häufig mehrmals innerhalb von sieben Tagen saubergemacht (63,3 Prozent).

Galaxus führt in dem Zusammenhang noch einen Altersaspekt an: "Am häufigsten reinigen in Europa die über 60-Jährigen ihr Bad mehrmals pro Woche (60 Prozent), während bei den unter 30-Jährigen bloß ein Viertel mehr als einmal pro Woche das Badezimmer sauber macht."

Wer hält die Wohnung sauber: Frauen oder Männer?

Bleibt die Frage: Wer putzt eigentlich? Es sind insgesamt die Frauen, die am häufigsten selbst saubermachen. Demnach gaben dies 91 Prozent aller Frauen in den fünf europäischen Ländern an. Bei den Männern: 68 Prozent. Eine Putzhilfe habe dagegen nur rund jede zehnte Person in Europa engagiert, so die Auswertung.

Wie schaut es in Deutschland aus? Die AZ wollte das von Galaxus genauer wissen. Demnach sagten hierzulande 91 Prozent der Frauen, dass sie selber putzen. Bei den deutschen Männern waren es 75 Prozent – und damit im Ländervergleich immerhin die meisten. Aber es gibt freilich noch Luft nach oben. Übrigens: In Italien putzen demnach nur 54 Prozent der Männer selbst.

Haushaltshilfen werden in Deutschland weiter nur selten angemeldet, so das Institut der deutschen Wirtschaft.
Haushaltshilfen werden in Deutschland weiter nur selten angemeldet, so das Institut der deutschen Wirtschaft. © Christin Klose/dpa-tmn

Fünf Tipps und Tricks von Experten  

Wer – unabhängig vom Geschlecht – künftig also ein bisschen Putz-Motivation braucht, dem könnten fünf Tipps und Tricks der Plattform Helpling helfen. Die AZ hat die Experten rund um Haushaltsdienstleistungen um Ratschläge für Putzmuffel gebeten. Für schnelle und effektive Ordnung sorgen verschiedene Vorgehensweisen.

Tipp eins: Die Pomodoro-Methode

Dieses Zeitmanagement-Prinzip wurde in den 80er Jahren vom Italiener Francesco Cirillo entwickelt. Es geht dabei darum, Aufgaben in begrenzte Abschnitte einzuteilen. In der Regel wird von einem 25-Minuten-Takt ausgegangen, auf den eine kurze Pause folgt. Das lässt sich auch auf den Haushalt münzen und grundsätzlich flexibel gestalten.

Helpling empfiehlt, sich mit einem Timer 20 bis 25 Minuten zum Putzen einzuteilen und dann fünf Minuten Pause einzulegen, bis man die nächste Putz-Einheit startet. Das könnte im Detail so aussehen: 25 Minuten Konzentration, um Böden zu reinigen, Wäsche zu waschen und Arbeitsflächen abzuwischen.

Kurze Pause zwischen den Putz-Einheiten

Fünf Minuten Pause. Dann erneut 25 Minuten Konzentration – etwa für den Abwasch, das Zusammenlegen der Wäsche oder dafür, einige Räume neu zu organisieren. Fünf Minuten Pause. Bei Helpling glaubt man: "So fühlen Sie sich weniger überfordert."

Auch beim Putzen kann man einiges falsch machen - die AZ gibt Tipps und Tricks. (Symbolbild)
Auch beim Putzen kann man einiges falsch machen - die AZ gibt Tipps und Tricks. (Symbolbild) © Ralf Hirschberger/dpa

Noch ein Tipp: "Erstellen Sie eine Liste mit Belohnungen, die Sie nach jeder Aufgabe oder jedem Zimmer erhalten. Wenn Sie zum Beispiel das Wohnzimmer aufgeräumt haben, gönnen Sie sich einen Snack, eine Tanzpause oder fünf Minuten am Telefon. So wird jeder Schritt zu einer kleinen Leistung, die es wert ist, gefeiert zu werden."

Tipp zwei: Die Unterhaltungs-Methode

Wie lässt sich die Motivation noch steigern? "Verbinden Sie doch einfach lästige Putzarbeiten mit Ihrer Lieblingsmusik oder Serie." Oder aber auch einem Podcast. Diese Methode sei ideal für Menschen, die sich nicht auf das Putzen konzentrieren möchten.

Tipp drei: Die anstrengende Reinigung der Matratze

Ein Tipp für die ungeliebte Aufgabe, Staubmilben zu entfernen und die Matratze zu reinigen. "Verteilen Sie einfach etwas Natron auf der Matratze und lassen es während Ihrer Pause oder anderen Aufgaben einwirken." Nach 30 bis 40 Minuten einfach das Natron absaugen. Dadurch werde die Matratze schnell desodoriert und von Staubmilben befreit – dies ist laut Helpling die einfachste Art, eine Matratze zu reinigen, ohne sie anheben oder wenden zu müssen.

Tipp vier: Ein feuchter Schwamm in der Mikrowelle

Noch ein Tempo-Trick: "Nehmen Sie einen feuchten Schwamm und erhitzen ihn für ein bis zwei Minuten in der Mikrowelle." Warum? "Der entstehende Dampf löst Schmutz in der Mikrowelle, sodass Sie Flecken anschließend einfacher abwischen können." Damit hat man einen frisch desinfizierten Schwamm und eine vorgedämpfte Mikrowelle, die eine schnelle Reinigung garantiert.

Tipp fünf: Der beste Zeitpunkt zum Entrümpeln

Aus Sicht von Helpling wäre jetzt im Herbst eine ideale Zeit, einmal auszumisten. "Eine der einfachsten und effektivsten Techniken, um systematisch zu entrümpeln, ist die Drei-Kisten-Methode."

Die funktioniert so: "Eine Kiste für Gegenstände, die Sie weiterhin verwenden möchten, eine Kiste für Dinge, die nicht mehr nutzbar sind und weggeworfen werden können und eine Kiste für Dinge, die Sie nicht mehr brauchen und verschenken oder verkaufen können."

Es empfiehlt sich, sich einen Raum nach dem anderen vorzunehmen. Sie können sich schlecht von Besitztümern trennen? "Eine bewährte Regel beim Entrümpeln lautet: Wenn Sie einen Gegenstand seit einem Jahr oder länger nicht mehr benutzt haben, werden Sie ihn wahrscheinlich auch in Zukunft nicht mehr brauchen."

Diese Methode lässt sich auf Kleidung, aber auch auf Dekoartikel oder Küchenutensilien anwenden.

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