Gluthauch mit Aroma

Der Aufguss macht das Saunieren zum Erlebnis
Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, Regen, Nebel, Schneematsch und viel zu wenig Sonne – die Aussichten für die nächsten Wochen sind eher trüb.
Grund genug, dem drohenden Winterblues mit regelmäßigen Saunagängen richtig einzuheizen. Zwar ist der Besuch so einer Schwitzhütte auch im Sommer eine Wohltat, aber in der kalten Jahreszeit erfreut sich das wärmende Wellnessangebot besonderer Beliebtheit. Beim Schmoren auf den Holzbänken und später beim Relaxen im Ruheraum durchströmt eine behagliche Entspannung den ganzen Körper, so dass der Vorweihnachtsstress schnell vergessen ist.
Einmal in der Woche sollte man sich das heiße Vergnügen jetzt mindestens gönnen – nicht nur, um zu relaxen und dem grauen Alltag zu entfliegen: Wer regelmäßig in der Sauna schwitzt, hat gute Chancen, gesund durch den Winter zu kommen. Denn der Wechsel zwischen der Hitze und dem intensiven Kältereiz ist ein echter Fitnesstrainer für Blutgefäße, Kreislauf, Stoffwechsel und Abwehrkräfte. Schleimhäute und Atemwege werden besser durchblutet, die Bronchien schöpfen neue Kraft – und so wird Schnupfen, Husten und Halsschmerzen wirksam vorgebeugt. Läuft die Nase allerdings schon, ist die Sauna tabu.
Bis zu einem Liter Flüssigkeit schwitzt der Organismus bei einem dreigängigen Saunabad aus. Dadurch wird das Blut kurzzeitig dicker. Das kompensiert der Körper, indem er verstärkt Zellflüssigkeit ins Blut schickt. So gelangen auch die Schadstoffe, die wir täglich mit der Nahrung aufnehmen, in den Blutkreislauf. Diese werden mit dem Schweiß ebenso abtransportiert wie alte Partikel und Bakterien von der Hautoberfläche. Damit dieser Entgiftungsprozess ungehindert wirken kann, sollte man während des Saunierens und zwischen den Gängen nichts trinken. Dafür hinterher aber umso mehr – am besten Mineralwasser.
Diese Entschlackung entlastet die Haut, verstopfte Poren und Unreinheiten bilden sich zurück. Hinterher ist nicht nur der Gesichtsteint rosig und strahlend rein, am ganzen Körper erscheint die Haut geschmeidiger und glatter. Der Temperaturwechsel zwischen der Schwitzkabine und dem Eisbecken kann außerdem bei der Reduzierung von Cellulite helfen.
Für viele Menschen ist der Aufguss der Höhepunkt eines Saunabesuchs. Wenn das Wasser aus der Schöpfkelle zischend auf den heißen Steinen aufprallt, steigt die relative Luftfeuchtigkeit von zehn auf dreißig Prozent an und ein dünner Film legt sich auf die Haut. Dadurch wird das Schwitzen kurzzeitig blockiert, so dass man sich von innen noch mehr aufheizt. Verstärkt wird dieser Effekt, indem der Bademeister die heiße Luft mit einem Handtuch verteilt, so dass ein richtiger „Gluthauch“ durch die ganze Kabine weht.
Die Saunen in den Hallenbädern der Stadt München bieten diesen Service stündlich an – und die Zugabe von wertvollen ätherischen Ölen ins Wasser macht den Aufguss zu einem echten Erlebnis. Diese riechen nicht nur gut, sondern unterstützen die Wirkung auf das vegetative Nervensystem und machen den Effekt noch intensiver.
Die wohltuenden Eigenschaften von Kräuter- und Fruchtaromen können sich in der Sauna besonders gut entfalten. So haben Pfefferminze und Eukalyptus eine krampflösende Wirkung, Rosmarin-Essenzen beleben und Lavendel entspannt. Sehr beliebt sind im Winter exotische Düfte wie westindische Rose, Mexico-Lemongrass oder Mitternachtssonne, die auf eine Reise in sommerliche Gefilde entführen.
Auch ein weiterer Spezialeffekt dient dem Wohlbefinden beim Saunieren: wechselndes farbiges Licht, das mit seinem ganzen Spektrum die Schwitzkabine beleuchtet. Neben der optischen Wahrnehmung durch das Auge wird ein positiver Effekt auch über die Haut erzielt. Da jeder Strahl eine bestimmte Wellenlänge besitzt, dringen die einzelnen Farben unterschiedlich tief ein und können direkt auf die Organe wirken.