Geldsegen von der Kasse

Wer jetzt schnell wechselt, kann Prämien bis zu 120 Euro einstecken – viele zahlen freiwillig einen Teil der Beiträge zurück. Die AZ erklärt, für wen das gilt und wie das geht. Eile ist geboten
von  bg

 

Wer jetzt schnell wechselt, kann Prämien bis zu 120 Euro einstecken – viele zahlen freiwillig einen Teil der Beiträge zurück. Die AZ erklärt, für wen das gilt und wie das geht. Eile ist geboten

MÜNCHEN Gezielt die Krankenkasse wechseln kann sich jetzt richtig lohnen: Zwölf Kassen, die allen offen stehen, schütten zum Jahresende erstmals kräftig Geld aus. Meist sind zwischen 75 und 120 Euro Prämie drin, manchmal auch 30 oder 60 Euro. Was kaum jemand weiß: Für das Geldgeschenk muss man nichts weiter tun, als zu bestimmten Stichtagen dort versichert sein. „Da kann es sich rentieren, im Sauseschritt jetzt noch schnell zu wechseln“, so Marion Schmidt von der Verbraucherzentrale Sachsen. Extra-Ersparnis: Bei manchen Kassen ist noch dazu mehr Leistung für den Einheitsbeitrag zu kriegen als bei anderen, von Osteopathie bis hin zu alternativen Artzney. Die AZ zeigt, wer profitieren kann und wie es geht.

Was wird geboten? Insgesamt zwölf Anbieter, darunter die BKK Firmus, die hkk, HEK oder auch die Techniker Krankenkasse, haben dieses Jahr die Spendierhosen an. Der Grund: Sie stehen finanziell gut da und zahlen für 2013 freiwillig einen Teil der Beiträge zurück. Die Erstattungen liegen zwischen 30 und 120 Euro. Geld zurück gibt es entweder bereits in der zweiten Jahreshälfte oder Anfang nächsten Jahres, häufig per Scheck. Wer bekommt Geld zurück? Grundsätzlich Anspruch auf die Prämie oder Dividende haben die Mitglieder der zwölf offenen Kassen. Also die, die tatsächlich die Beiträge zahlen. Mitversicherte Ehepartner oder Kinder bekommen keine Gutschrift. Sie gelten lediglich als Versicherte. Wer mit seinen Beiträgen in Verzug ist, kriegt ebenfalls keine Erstattung. Gleiches gilt, wenn Dritte die Zahlung übernehmen wie es beim Arbeitslosengeld I und II, bei Reha-Leistungen für Behinderte oder beim Wehrdienst der Fall ist.

Welche Voraussetzung gibt es? Das Geldgeschenk ist nicht an jahrelange Treue geknüpft. Was zählt, ist 2013. Jede Kasse hat dabei ihre eigenen zeitlichen Beschränkungen: Die Techniker Kasse, die IKK gesund plus sowie die HEK verlangen beispielsweise, dass neue Mitglieder ab 1. Mai dabei sind, um die volle Rückzahlung zu erhalten. Die BKK Firmus, die BKK Akzo Nobel-Bayern sowie die Atlas BKK Ahlmann haben den Stichtag 1. Juli angesetzt, die BKK der Thüringer Energieversorgung den 1. Juni. Wer erst später dazu stößt, bekommt anteilige Erstattungen.

Wie geht der Umstieg? Wer zu einer der spendablen Kassen wechseln will, kann seine bisherige gesetzliche Absicherung jederzeit kündigen – wenn er mindestens 18 Monate lang dort Mitglied war. Die Frist beträgt dann zwei Monate zum Monatsende, ganz gleich, ob noch Behandlungen am Laufen sind. Ein Beispiel: Wer jetzt noch im Sauseschritt zu Ende März kündigt, kann schon ab dem 1. Juni in der neuen Kasse sein. Hat er etwa die Techniker Kasse gewählt, bekommt er Anfang 2014 dann 70 Euro.

Worauf ist zu achten? Beim Umstieg nicht nur auf den Geldsegen spekulieren, sondern auch die Zusatzangebote achten, die sonst aus der eigenen Tasche gezahlt werden mussten. So übernimmt die Big direkt gesund osteopathische Behandlungen bis zu 400 Euro pro Versichertem und Jahr, die Atlas BKK Ahlmann bis zu 390 Euro, die Techniker maximal 360 Euro im Jahr. Einige Kassen übernehmen die Zahlung einer Haushaltshilfe nach dem Krankenhaus, Abnehmkurse, Zahnreinigung, Brillen oder alternative Artzney. Vergleichen kann viele hundert Euro im Jahr einsparen. Unterstützung bietet der Produktfinder von Stiftung Warentest (für drei Euro Gebühr) unter www.test.de.

 

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