Vögel füttern: Diese Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden

Nicht jeden Vogel zieht es im Herbst in den warmen Süden. Viele Vogelarten überwintern hier in Deutschland. Da im Herbst und Winter die Futtersuche schwer ist, hilft es den gefiederten Freunden sehr, wenn man ein Futterhäuschen aufstellt. Doch dabei gibt es einige Dinge zu beachten.
André Wagner |
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Gimpel und Kohlmeise am Futterhäuschen - sie kommen häufig, um Körner zu holen.
Gimpel und Kohlmeise am Futterhäuschen - sie kommen häufig, um Körner zu holen. © Selmansberger

Wenn es draußen so richtig kalt wird und vielleicht auch schon Schnee die Landschaft in eine weiße Decke hüllt, stellen viele Menschen ein Vogelhäuschen auf. Denn es gibt genügend Vögel, die im Winter nicht in wärmere Gefilde ziehen, aber Unterstützung bei der Futtersuche brauchen.

Gerade für kleine Kinder ist es eine wahre Freude, das Treiben an der Futterstelle zu beobachten, wenn sich Meisen, Finken, Spatzen, Rotkehlchen und Co. ein Stelldichein am Vogelhäuschen geben.

Blaumeisen sind viel gesehene Gäste am Futterhäuschen.
Blaumeisen sind viel gesehene Gäste am Futterhäuschen. © dpa

Doch wie bei vielen anderen Dingen im Leben gibt es auch bei der Vogelfütterungen einige Dinge, die man beachten muss.

Wann soll man mit dem Füttern beginnen?

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) empfiehlt, im Winter Vögel von November bis Ende Februar (wenn früher oder später noch Schnee liegen sollte, auch länger) zu füttern. Gerade wenn es draußen frostig kalt ist und eine dicke Schneedecke die Suche nach Futter in der freien Wildbahn erschwert wird, werden die Vögel das Futterhäuschen oder den Meisenknödel gerne annehmen.

Worauf muss ich beim Kauf oder Basteln eines Vogelhäuschens achten?

Am besten sind Futterspender, bei denen die Vögel nicht direkt im Futter herumlaufen können. Die Vögel koten sonst in die Körner und können dadurch Krankheiten wie Salmonellen schnell verbreiten. Um dies zu verhindern, bieten sich Futterstellen an, bei denen die Körner einzeln herausgepickt werden müssen oder durch einen Körnersilo in eine schmale Futterrinne rieseln.

Kommt doch ein klassisches Vogelhäuschen zum Einsatz, dann rät der NABU dazu, dieses regelmäßig zu reinigen und täglich immer nur kleine Portionen Körner nachlegen. Am besten fegt man es mit einem Pinsel aus und wischt es anschließend mit heißem Wasser aus. Dabei sollte man aus Hygienegründe Handschuhe tragen.

Auch Buntspechte lassen sich am Vogelhäuschen oder an aufgehängten Futterquellen blicken.
Auch Buntspechte lassen sich am Vogelhäuschen oder an aufgehängten Futterquellen blicken. © Ingo Rittscher

Am Boden sollten außerdem keine Futterreste herumliegen, denn diese locken Mäuse, Ratten und Tauben an. Unter Umständen kann dies zu Ärger mit dem Vermieter führen. Deshalb muss man nicht nur im, sondern auch um das Vogelhäuschen herum für Sauberkeit sorgen.

Tipp: Unter die Futterstelle eine große Plastikkiste stellen und über diese einen engmaschigen Draht spannen. So fallen Körner und Futterreste durch den Draht in die Kiste, sind aber für ungebetene Gäste nicht erreichbar.

Was ist wichtig bei der Anbringung des Vogelhäuschens?

Das Vogelhäuschen sollte möglichst an einer übersichtlichen Stelle angebracht werden, sodass sich keine Katzen heimlich anschleichen können, man aber dennoch das wilde Vogeltreiben beobachten kann.

Damit sich die Vögel vor möglichen Angriffen von Sperbern oder anderen Raubvögeln in Sicherheit bringen können, sollten das Häuschen in der Nähe von Bäumen oder Gebüsche angebracht werden. So können die Vögel schnell in Deckung gehen.

Futterhäuschen sollte immer in der Nähe von Bäumen oder Büschen aufgestellt oder aufgehängt werden, damit die Vögel bei Gefahr schnell in Deckung gehen können,
Futterhäuschen sollte immer in der Nähe von Bäumen oder Büschen aufgestellt oder aufgehängt werden, damit die Vögel bei Gefahr schnell in Deckung gehen können, © IMAGO

Das Futterhäuschen sollte auch nicht zu nah am Haus aufgestellt werden. Denn wenn die Vögel plötzlich einen Warnruf ihrer Artgenossen hören, ergreifen sie sehr schnell die Flucht und könnten dabei gegen Fensterscheiben knallen, wenn sich darin Bäume oder Büsche spiegeln. Ein außen angebrachtes Lamellenrollo oder von außen ans Fenster angebrachte Aufkleber können das verhindern.

Sollte das nicht möglich sein, können Futterspender auch direkt am Fenster angebracht werden. Durch die kurzen Anflugwege gehen mögliche Kollisionen meist glimpflich aus.

Wichtig ist auch, darauf zu achten, dass das Futter durch Regen oder Schnee nicht nass wird, da es sonst sehr schnell anfängt zu schimmeln.

Welches Futter ist am besten geeignet?

Mit Sonnenblumenkernen macht man generell nichts falsch, fast alle Vogelarten fressen sie. Es gibt aber auch Freiland-Futtermischungen, die zusätzlich zu den Sonnenblumenkernen andere Samen unterschiedlicher Größe anbieten, die von den unterschiedlichsten Arten bevorzugt werden.

Rotkehlchen sind Weichfutterfresser und mögen Rosinen, Haferflocken oder Kleie.
Rotkehlchen sind Weichfutterfresser und mögen Rosinen, Haferflocken oder Kleie. © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Neben Körnerfressern wie Meisen, Finken und Spatzen überwintern bei uns auch Weichfutterfresser wie das Rotkehlchen, Amseln und Drosseln oder Zaunkönige. Sie freuen sich, wenn sich unter dem Futter auch Rosinen, Haferflocken oder Kleie befindet. Welche Vögel welches Futter bevorzugen, sieht man sehr gut auf der NABU-Infografik, diese können Sie hier downloaden.

Gerne angenommen werden auch Meisenknödel, also Gemische aus Fett und Samen. Diese kann man entweder selber machen oder im Laden kaufen. Bei den gekauften Varianten sollte man aber darauf achten, dass diese nicht in Plastiknetze gehüllt sind. Die Vögel können sich mit ihren dünnen Beinen darin verheddern, schwer verletzen oder sogar sterben.

Wenn man Meisenknödel kauft, sollte man darauf achten, dass diese nicht in enge Plastiknetze gehüllt sind, da sich Vögel darin verfangen können.
Wenn man Meisenknödel kauft, sollte man darauf achten, dass diese nicht in enge Plastiknetze gehüllt sind, da sich Vögel darin verfangen können. © dpa

Womit darf man auf gar keinen Fall füttern?

Auf gar keinen Fall sollte man salzige Nahrung (z.B. Speck oder Salzkartoffeln) anbieten. Auch von Brot sollte man Abstand nehmen, da es im Vogelmagen schnell aufquillt und zudem auch schnell verdirbt.

Was gibt es beim Kauf von Vogelfutter zu beachten?

Da billiges Vogelfutter oftmals mit Weizenkörnern gestreckt wird, die von den Vögeln meist verschmäht werden und ungenutzt auf dem Boden landen oder auch invasive Pflanzenarten wie z.B. die allergieauslösende Ambrosia enthalten, lohnt es sich, dass etwas teurere aber dafür hochwertigere Vogelfutter zu kaufen.

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  • Der Münchner am 03.02.2025 15:55 Uhr / Bewertung:

    In welchem Winter?

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