Drei Mal die Woche Fertig-Fraß

Weil wir uns gestresst fühlen, greifen wir oft zu Tiefkühlpizza und Co. Eine Umfrage zeigt wie die Deutschen in Sachen Ernährung ticken.
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München - Essen verkommt zur Nebensache, viele Deutsche kochen nicht mehr selbst. Eine Umfrage der Technikerkrankenkasse (TK) und Forsa zeigt, dass jedem Zweiten hierzulande die Ernährung ziemlich egal ist. Junge Erwachsene, Männer und Geringverdiener achten beim Essen am wenigsten auf Gesundheit. Die AZ zeigt die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage.

Fertiggerichte: Sie gehen bei jungen Erwachsenen weg wie warme Pizza. Jeder sechste unter 25 Jahren futtert mindestens dreimal die Woche Fertigkost. Bei sechs von zehn in dieser Altersgruppe gibt es einmal die Woche bis täglich Essen aus der Packung. Mit zunehmendem Alter nimmt dann die Liebe zur Tiefkühlpizza und Co. deutlich ab.

Kochkünste: Nur in der Hälfte aller Haushalte wird täglich gekocht. 41 Prozent der Männer können „ein wenig“ oder „eigentlich überhaupt nicht“ kochen - da reicht es allenfalls für ein Spiegelei. Anders sieht es bei den Frauen aus: 93 Prozent halten ihre Künste am Herd für „sehr gut“ oder „gut“.

Fleisch: Geringverdiener wollen Fleisch. In Haushalten mit einem Monatseinkommen von maximal 1500 Euro liegt täglich Wurst oder Fleisch auf dem Teller. Bei Haushalten, die mehr als 4000 Euro zur Verfügung haben, gibt es dagegen nur in jedem dritten täglich Fleisch. An der Wursttheke stehen Männer deutlich häufiger als Frauen. Im Schnitt isst die Hälfte der Bevölkerung jeden Tag Fleisch oder Wurst.

Der Geschlechterunterschied: Frauen achten mehr auf ihre Ernährung als Männer. 74 Prozent der Frauen meinen, dass sie sich „immer oder überwiegend gesund“ ernähren. Bei den Männern sind es nur 52 Prozent. Sind sie aber frustriert, dann hauen 40 Prozent der Frauen so richtig rein – nur halb so viele Männer haben Fressattacken aus schlechter Laune.

Die Ausreden: Oft ist es Stress am Arbeitsplatz, der genannt wird. Ein Drittel der Berufstätigen klagt darüber, dass gesunde Ernährung bei der Arbeit schlicht nicht möglich ist. 50 Prozent der Befragten fehlt generell „Zeit und Ruhe“. 43 Prozent klagen über mangelndes eigenes Durchhaltevermögen. 22 Prozent ist gesundes Essen einfach zu teuer.

Diätenfrust: Dass Diäten meist nichts bringen, berichten 58 Prozent der Umfrage-Teilnehmer. Bei ihnen schlug der Jo-Jo-Effekt zu. Knapp die Hälfte ist mit dem Gewicht unzufrieden. Was also tun? Besser als Diäten kommt eine Ernährungsumstellung weg. 63 Prozent, die schon einmal eine versucht haben, kommen zum Fazit „erfolgreich“.

Angesichts dieser Ergebnisse fordert Expertin Ute Gota, schon in Kitas und Schulen den Kindern Wissen über Ernährung zu vermitteln. TK-Chef Jens Baas sieht alle gefordert. Bewusstsein könne man nicht verordnen. mab

 

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