Die besten Nahrungsmittel gegen Stress
München - Heißhungerattacken, wenn die Nerven wegen Stress unter Dauerfeuer stehen: Schnell einen Schokoriegel oder Fast Food eingeschoben und weiter geht’s. Ernährungswissenschaftler warnen vor den Folgen von Dauerstress und den dazugehörigen Fressattacken. Und haben gleichzeitig eine gute Nachricht. Denn mit den richtigen Lebensmitteln kann man dem Stress entgegenwirken.
Im Fokus der Mediziner sind dabei zwei Mineralstoffe: Kalium und Magnesium. Letzteres dämpft die Folgen von Stresshormonen wie Kortisol – wirkt also Anspannung und Nervosität entgegen. Magnesium ist vor allem in Vollkornprodukten enthalten, ebenso wie in Hülsenfrüchten. Auch in Ananas steckt viel Magnesium – genauso wie in Kichererbsen. Bei einem Mangel sollte man zudem viel natürliches Mineralwasser trinken.
Wer zu wenig Kalium im Blut hat, kann Unruhe, Bluthochdruck und Kopfschmerzen bekommen – zum Stress obendrauf. Kalium erhält man über die Nahrung durch Bananen, Sonnenblumenkerne, Trockenobst, Brokkoli und Champignons. Die richtige Versorgung mit Mineralien und Nährstoffen ist deshalb so wichtig, weil der Körper bei Stress an eingelagerte Reserven geht. So wird dann unter anderem Kalium aus den Knochen entzogen und die Muskulatur abgebaut. Mit der richtigen Ernährung kann man hier entgegenwirken.
Also viel Vollwert und Gemüse. Denn: „60 bis 70 Prozent der Lebensmittel im Supermarkt enthalten kaum noch Nährstoffe“, sagt Niels Schulz-Ruthenberg, Facharzt für Ernährungsmedizin. Er spricht von „toten Lebensmitteln“. Wem eine lange Nahrungsmittelliste zu kompliziert ist, für den hat Schulz-Ruthenberg eine simple Lösung: „Green Smoothies“. Einfach verschiedene Salate und Gemüse in einen Mixer stopfen, dazu dann Obst wie einen Apfel oder auch tiefgekühlte Beeren. In Sekunden ist der Nährstoffdrink durchpüriert. Niels Schulz-Ruthenberg: „Das sind Nährstoffe pur.“ Rezepte für Green Smoothies gibt es mittlerweile zuhauf im Internet.
Übrigens: Schokolade futtern bei Stress ist erlaubt. Aber nicht zuckerreiche Vollmilch – sondern dunkle Schokolade mit hohem Kakao-Anteil. Genau darauf kommt es an. Kakao enthält Magnesium und sogar die Aminosäure Tryptophan, die für die Bildung des Glückshormons Serotonin erforderlich ist. Gegen Stress helfen auch die Nerven-Vitamine wie beispielsweise B12. Das bekommt man über Hühnerfleisch und Makrelen. B-Vitamine sind vor allem in Milchprodukten und Nüssen.
Die Wirkung der Nahrungsmittel ist nicht zu unterschätzen. Es seien schon Menschen zu ihm gekommen, die über Burn-Out und depressive Verstimmungen klagten, so Schulz-Ruthenberg. Bei einigen Fällen zeigte eine genaue Untersuchung Mangelerscheinungen im Blut, die dann auch mit einer entsprechenden Ernährung behandelt wurden.
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