Das Iphone - mehr als ein Neu-Aufguss

Ein stolzer Preis, die umstrittene Fingerabdruck-Funktion, deutlich bessere Kamera-Features: Seit heute gibt es das neue iphone mit ähnlichem Design wie früher, aber einigen Innovationen
Susanne Stephan |
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MÜNCHEN Die langen Schlangen sind absehbar: Heute beginnt der Verkauf der beiden neuen iPhone-Modelle – auch im Apple Store in der Rosenstraße. Wer das Kultgerät erwerben will, muss ein paar hundert Euro mitbringen. Dafür bekommt er aber auch einiges an technischen Innovationen geboten. Die AZ hat sich bei Experten umgehört.

Modelle und Preise Das Einsteiger-Modell 5c kostet zwischen knapp 600 und knapp 700 Euro (16 oder 32 Gigybyte). Das iPhone 5s bietet Varianten von 16 GB (699 Euro), 32 GB (798 Euro) und 64 GB (899 Euro). Im Zusammenhang mit einem Vertrag bei einem Provider kostet es weniger, allerdings kommen die Kosten für die Laufzeit hinzu.

Das Äußere Da hat sich wenig geändert. Gleiche Form, gleiche Größe , nur etwas leichter als das Vorgängermodell. Die einzige Änderung: Das 5s hat in Homebutton einen Fingerabdruck-Scanner versteckt. Dieser „Touch ID“ soll die Besitzer eines iPhones dazu bewegen, die Inhalte ihres Smartphones besser zu schützen. Bislang verzichtet jeder zweite Anwender darauf, den Zugang mit einem PIN-Code oder einem Passwort abzusichern. Kein Wunder: Das Gerät am Tag zigmal umständlich entsperren zu müssen, zerrt schnell an den Nerven. Nun kann man das iPhone 5s – wenn man möchte – in weniger als einer Sekunde mit dem Auflegen eines Fingers zugänglich machen.

Der optionale Fingerabdruck ersetzt die Eingabe von Pin oder Passwort nicht komplett. Alle zwei Tage und bei wichtigen Systemeinstellungen verlangt das 5s auch bei aktivierter „Touch ID“ nach einer zusätzlichen Autorisierung über die Tastatur. In Zeiten, da viel über die Schnüffeleien der Geheimdienste zu lesen ist, betont Apple, dass für „Touch ID“ nicht der Fingerabdruck selbst auf dem iPhone 5s gespeichert wird, sondern eine mathematische Ableitung davon. Damit kann das 5s zwar erkennen, ob der Finger eines Berechtigten auf der Home-Taste liegt. Aus diesem sogenannten Hash ist es aber mathematisch unmöglich – sagt Apple –, den Original-Fingerabdruck wiederherzustellen. „Was wir nicht speichern, kann auch von keiner staatlichen Stelle angefordert werden, auch nicht von der NSA“, sagt ein Apple-Manager.

Peinlich allerdings für den Hersteller: Der Sicherheitsmechanismus lässt sich austricksen. In den Voreinstellungen ist festgelegt, dass der Anwender Siri die Spracherkennungs-Software mit etlichen Funktionen beauftragen kann, ohne seinen Fingerabdruck abgegeben zu haben. Siri verschickt Mails, verrät Kontakte aus dem Telefonbuch und Termine, wenn es dazu aufgefordert wird. Wer das nicht will, kann die Voreinstellungen ändern, sofern er über diese Sicherheitslücke informiert ist.

Ein weiterer Fallstrick: Wer den Fingerabdruck zum Entsperren nutzt, vergisst möglicherweise seine Pin – die braucht er aber nach wie vor nach einem Neustart, um das Smartphone zu entriegeln.

Die Kamera Sie hat die meisten Vorschusslorbeeren eingeheimst. Im 5s erreicht sie nun eine größere Blende von f/2.2, mit der auch bei Kerzenlicht gute Fotos gemacht werden können. Der neue Doppelblitz kann zwischen warmem und eher blaufarbigem Licht blitzen – ein Feature, das nicht einmal ausgewachsene Digitalkameras bieten. Neu ist auch die Zeitlupenfunktion bei Videoaufnahmen.

Netzeinbindung Chip-Experte Bejamin Heinfling: „Erneut an Bord ist LTE, beim Support von 4G-Frequenzen hat sich allerdings Entscheidendes getan. Das iPhone 5s unterstützt nun alle deutschen Bänder und nicht mehr nur die 1800er Frequenz der Telekom. Vom Start weg funkt es auch in den 4G-Netzen von Vodafone, nach einem Firmware-Update soll es in Kürze auch O2-Kunden mit LTE-Speed beglücken.“ Akkulaufzeit Sie liegt bei 6,5 Stunden beim Surfen und fast sieben Stunden beim Telefonieren. Damit übertrifft sie das Vorgängermodell um rund eine Stunde.

Fazit Benjamin Heinfling: „Das iPhone 5s zeigt im Test, dass es mehr ist, als ein lauwarmer Aufguss des iPhone 5. Gegenüber dem Vorgänger haben sich Akkulaufzeit und Kamera deutlich verbessert, Verarbeitung und Performance bleiben auf Top-Niveau. Viel frischen Wind bringen zudem das neue Betriebssystem iOS 7 und der Fingerabdruckscanner.“ mh

 

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