Brustkrebs früh erkennen

Frauen zwischen 50 und 69 werden alle zwei Jahre zum Screening eingeladen
von  Abendzeitung
Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden jetzt alle zwei Jahre zu einer Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung eingeladen.
Frauen zwischen 50 und 69 Jahren werden jetzt alle zwei Jahre zu einer Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung eingeladen. © dpa

Frauen zwischen 50 und 69 werden alle zwei Jahre zum Screening eingeladen

Jährlich erkranken fast 60000 Frauen in Deutschland an Brustkrebs, rund 17000 sterben jedes Jahr daran. Damit ist das so genannte Mammakarzinom der häufigste bösartige Tumor bei Frauen. Die Tastuntersuchung der Brust bei Frauen ab 30 sollte allerdings nicht die einzige Maßnahme zur Früherkennung sein. Empfohlen wird auch das qualitätsgeprüfte Mammographie-Screening für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren.

Frau Prof. Heywang-Köbrunner ist Leiterin des Referenzzentrums München und zuständig für die Betreuung und Qualitätssicherung des Deutschen Screeningprogramms in Bayern und Thüringen. Sie beantwortet der AZ die wichtigsten Fragen zum Thema.

Viele Frauen bekommen jetzt Einladungen zum Mammographie-Screening. Was bedeutet Screening und warum sollen sie hingehen? Screening bedeutet, dass jede Frau zwischen 50-69 jetzt alle zwei Jahre zu einer Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung eingeladen wird, die unter strenger Qualitätssicherung stattfindet. Sie sollten dieser Einladung folgen, da durch frühe Erkennung Leben gerettet werden können und da die Behandlung bei früher Diagnose meist wesentlich schonender möglich ist. Sollte ein Brustkrebs entdeckt werden, kann meist brusterhaltend operiert und große Achselhöhlenoperationen vermieden werden. Auch Chemotherapie muss dann weniger eingesetzt werden.

Wie unterscheidet sich denn Screening von der sonst üblichen Mammographie? Die Screening-Mammographie ist besonders qualitätsgesichert. Um nicht tastbaren Brustkrebs möglichst frühzeitig zu erkennen und dabei die Frauen eben nicht durch unnötige zusätzliche Untersuchungen zu belasten, ist eine besondere Schulung und hohe Qualitätssicherung erforderlich. Zum Beispiel haben alle radiologischen Fachkräfte und Ärzte im Screening spezielle Schulungen durchlaufen, ihre Leistungen werden vollständig erfasst und regelmäßig überprüft. Die Geräte, Personal und Ärzte unterliegen also einer sehr strengen Qualitätsüberwachung.

Jede Mammographie wird von mindestens zwei hoch erfahrenen Ärzten unabhängig voneinander begutachtet. Durch diese Doppelbefundung finden sich mindestens zehn Prozent mehr Brustkrebse.

Wie erkenne ich denn eine zertifizierte Mammographieeinrichtung? Zertifizierte Screeningeinrichtungen sind am geschützten Logo zu erkennen. Wenn eine Frau noch keine Einladung bekommen hat, kann sie bei der zentralen Stelle (Tel.01805-180908) oder bei diesen Einrichtungen nachfragen.

Kann man Brustkrebs nach einer unauffälligen Screeningmammographie sicher ausschließen? Leider gibt es kein hundertprozentiges Verfahren. Mammographiescreening ist aber das einzig gesicherte und beste Verfahren für die Früherkennung von Brustkrebs in der Bevölkerung. Dennoch gibt es Brustkrebs, der mammographisch nicht sichtbar sein kann und es gibt auch Brustkrebs der zwischen 2 Screening-Untersuchungen heranwachsen kann. Deshalb bleibt es wichtig, auch die Früherkennungs-Untersuchungen beim Frauenarzt wahrzunehmen.

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