Bezahlen fürs Online-Banking

MÜNCHEN - Fast 30 Millionen Deutsche erledigen ihre Bankgeschäfte online. Die meisten Privatkunden haben sich daran gewöhnt, dass für Online-Überweisungen keine Kosten anfallen. Doch das System ist derzeit im Umbruch: Die Kreditinstitute und ihre Kunden setzen auf mehr Sicherheit, deswegen stellen immer mehr Banken und Sparkassen ihre Systeme um – die Sparkassen bis Ende Januar 2012.
Beim Kunden bleiben Fragen – und die Befürchtung, mehr zahlen zu müssen. „Manche Banken wälzen die Kosten für mehr Sicherheit auf die Kunden ab“, stellt Markus Feck, Finanzjurist bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen, fest. Die AZ hat nachgehakt: Was steckt hinter welchem Bank-Begriff? Wer verlangt wie viel für seine Leistungen? Wann lohnt sich ein Vergleich? Was ist mit den Tan-Papierlisten? Das klassische Verfahren, bei dem Kunden ihre Transaktionsnummern auf einer Papier-Liste bekommen, gilt als unsicher. Etwas sicherer sind die durchnummerierten iTan-Listen: Der Computer verlangt eine zufällig ausgewählte Tan. Manche Banken bieten noch zusätzliche Sicherheitsmerkmale. Darauf verweist etwa die Commerzbank, die andere Verfahren prüft, aber keine Umstellung plant.
Anders die Stadtsparkasse München: Das iTan-Verfahren läuft dort nur noch bis Januar 2012. Derzeit werden die Kunden aufgefordert, sich zu entscheiden, welches Verfahren sie dann verwenden wollen. Die zwei gängigen Verfahren, wie auch bei anderen Banken: Tan via SMS oder Tan via Tan-Generator. Was sind Tan via SMS und was kosten sie? Die so genannten „mTans" gelangen via SMS auf das Mobiltelefon des Kunden. Die Transaktionsnummer gilt nur für die aktuelle Sitzung, wird nach wenigen Minuten inaktiv. Bei den Sparkassen nennt man sie „smsTan“. Auch bei der Handhabung gibt es große Unterschiede: Manche Institute, wie die Hypovereinsbank oder die Postbank, stellen das Angebot kostenlos zur Verfügung, andere verlangen pro SMS von ihren Kunden eine Gebühr. Die Preise variieren zwischen neun und zwölf Cent.
Unter den Instituten, die SMS-Gebühren verlangen, sind die Deutsche Bank (neun Cent), die Sparda-Bank (zwölf Cent) und die Stadtsparkasse München (neun Cent). Was ist ein Tan-Generator und was kostet's? Es handelt sich um ein kleines Gerät, das mit eingesteckter EC-Karte jeweils eine neue Tan erstellt, wenn sie angefordert wird. Tan-Generatoren gelten als besonders sicher gegen Betrug. Für die Geräte verlangen die Institute in der Regel einen einmaligen Preis. Er beträgt bei der Postbank je nach Ausführung 11,90 beziehungsweise 14,90 Euro. Bei der Stadtsparkasse kostet das so genannte chipTan-Gerät elf Euro. Es lässt sich auch für andere Bankverbindungen verwenden, die für dieses Verfahren freigeschaltet sind.