Beste Aussichten für Schwammerlsucher
Gute Aussichten für Pilzsucher: In den bayerischen Wäldern wird heuer eine außerordentlich gute Schwammerl-Saison erwartet. „Die vergangenen zwei Jahren waren für Pilzsucher eine Katastrophe. Aber dieses Jahr ist es deutlich besser“, sagte der Pilzexperte der Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald, Claus Bässler.
Seit Wochen sind auch schon wieder passionierte Pilzsucher in den Wäldern im Freistaat unterwegs. „Und sie finden eine große Auswahl“, erläuterte Mykologe Bässler. Vor allem Pfifferlinge wachsen heuer gut. Noch bis in den Oktober hinein können Pilzsucher erfolgreich sein. Besonders erfolgversprechend sind Waldstücke mit Totholz und Moosbewachsung, weil diese ein hervorragender Wasserspeicher sind.
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Der Experte warnt aber auch: „Je mehr gesammelt wird, desto größer ist die Gefahr, dass man auch mal danebengreift“. Es gelte nach wie die Faustregel: Nur die Pilze mitnehmen, die man auch sicher kennt. Eine Bestimmung von Pilzen für eine Mahlzeit mit Hilfe von Büchern oder dem Internet ist gefährlich. Schwere Vergiftungen sind nach der Erfahrung des Mykologen aber selten. „Häufiger kommt es zu Unverträglichkeiten, weil auch vergammelte Pilze verzehrt werden.“
Wichtig: Nur Pilze mitnehmen, die man auch wirklich kennt
In der toxikologischen Abteilung des Münchner Klinikums rechts der Isar sind in diesem Sommer deutlich mehr Anfragen von Pilzsuchern eingegangen als im Vorjahr. „Meist handelt es sich um Magenbeschwerden wegen einer Unverträglichkeit“, sagt der Leiter des Giftnotrufes, Prof. Florian Eyer. In diesem Sommer seien aber auch schon drei Menschen mit Vergiftungssymptomen behandelt worden.
Sammler sollten nur Pilze essen, die sie absolut sicher als Speisepilze erkennen. Darauf weist der Pilzsachverständige Peter Karasch hin. Dafür brauchen sie Wissen und Erfahrung. Sammler sollten sich mit Literatur beschäftigen und eventuell auch mal eine geführte Pilzwanderung machen, empfiehlt der Experte von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie (DGFM).
Eine Pilzberatung gibt es im Rathaus am Marienplatz
Wer den geringsten Zweifel hat, ob seine gefundenen Pilze essbar sind, sollte lieber einen Pilzsachverständigen aufsuchen. Noch bis Mitte Oktober schauen sich ehrenamtliche Berater des Münchner Vereins für Pilzkunde in der Pilzberatungsstellen des KVR im Rathaus die Fundstücke genau an und erklären, welche Pilze sich unbedenklich verzehren lassen.
Die Pilzberatungsstelle im KVR am Marienplatz 8 ist jeden Montag von 10 bis 13 Uhr und von 16.30 bis 18 Uhr geöffnet.
Giftnotruf in München
Treten nach einer Pilzmahlzeit Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchkrämpfe oder Durchfall auf, sollte sofort ein Giftinformationszentrum kontaktiert werden. „Hilfreich ist es auch, wenn dann ein Teil des Essens oder Pilzreste mitgenommen werden, damit die Experten den Pilz bestimmen und eine richtige Behandlung einleiten können“, sagt der Leiter des Giftnotrufes München, Prof. Florian Eyer. Die Nummer des Giftnotrufs München lautet: 089/19240.
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