Bei Druckerpatronen mit Fremdtinte sparen

Wer sparen will, muss den richtigen Drucker kaufen: Während bei Brother und Epson Tintenpatronen von Drittherstellern gut funktionieren, zickt es bei Canon und HP.
Mark Bihler / Politik |
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Wer viele Fotos druckt, kommt mit der Dritthersteller-Tinte günstiger davon
dpa Wer viele Fotos druckt, kommt mit der Dritthersteller-Tinte günstiger davon

München - Es ist ein ärgerliches Geschäftsmodell: Tintenstrahldrucker gibt es zwar günstig – dafür langen die Hersteller bei den Ersatzpatronen kräftig zu. Drittanbieter machen sich diesen Patronen-Nepp zu Nutze und haben günstige Fremdtinte im Angebot – bis zu 90 Prozent kann man dabei sparen. Doch was taugt die Druckertinte vom Fremdhersteller? Und für welche Drucker ist sie überhaupt geeignet? Die Stiftung Warentest hat dies untersucht.

Das Fazit: Es kommt auf den Drucker an, ob sich Fremdtinte so richtig lohnt. Wer also bei den Ausdrucken kräftig sparen will, der sollte sich das passende Gerät zulegen. Denn so mancher Hersteller versucht mit allen technischen Tricks zu verhindern, dass billige Austausch-Tinte in ihren Geräten genutzt werden können.

Vier aktuelle Drucker von Brother, Epson, Canon und HP nahmen die Tester unter die Lupe. Einfach gestaltete sich der Tausch auf Patronen mit Fremdtinte bei Brother und Epson. Denn die Geräte nutzen einfache Farbtanks für alle vier Druckfarben (Schwarz, Cyan, Gelb und Magenta). Dritthersteller haben da beim Nachbau offenbar keine großen Probleme.

Der Drucker von Brother machte gar keine Zicken und mäkelte nicht herum, als ihm nicht-originale Patronen eingesetzt wurden. Denn Brother verbaut auf den Patronen keine Chips, die anderen Herstellern das kopieren der Tintenbehälter erschweren. Der Epson-Drucker murrte zwar und zeigte Warnhinweise an. Trotzdem ließen sich vom Anwender die Füllstände via Software checken. Wer Fremdtinte beim Brother verwendet spart bis zu 90 Prozent der Kosten, beim Epson-Drucker sind es bis zu 70 Prozent.

Für die Drucker von Canon und HP fanden die Tester keine Nachbaupatronen. Denn sie haben einen komplexen eingebauten Druckkopf, der sich nicht einfach kopieren lässt. Die Drittanbieter besorgen sich also gebrauchte Originalpatronen und befüllen diese neu. HP versucht deren Einsatz mit allerlei Warnungen zu unterbinden – doch es konnte trotzdem gedruckt werden. Das Canon-Gerät behauptete dagegen, die Patronen seien leer. Der Printer druckt zwar, doch der Füllstand kann nicht mehr überprüft werden. Bei beiden Druckern ist das Sparpotential je nach Austauschtinte geringer: zwischen 40 und 70 Prozent bei den Tinten von Armor, KMP und Peach.

Und was ist mit der Qualität der Fremdtinte? Bei Brother waren die Tester begeistert. Die Druckqualität lag „erfreulich nah“ an den Ergebnissen mit Originaltinte. Die Patronen von Agfaphoto druckten Bilder sogar noch einen Tick besser aus. Beim Epson schaffte die Tinte von Peach 100 Textseiten mehr als die Originalpatronen. Das spart so richtig Geld, zudem war die Qualität durchwegs „gut“.

Durchwachsen ist die Qualität der Fremdtinten dagegen bei HP und Canon. Keine der Ersatzpatronen lieferte die Ergebnisse der Originaltinte. So bemängelten die Tester flaue und kontrastarme Fotodrucke – besonders auf dem Gerät von Canon. Wer also richtig bei der Tinte sparen will, sollte sich den passenden Drucker zulegen. Oder er muss in den sauren Apfel mit der teuren Tinte beißen.

Die Test-Gesamtnoten für die Patronen im Vergleich zu Brother MFC-J625DW: Originalpatronen Brother: 1,9, Agfaphoto: 2,1, Peach: 2,1, Armor: 2,2, iColor 2,2, Edding: 2,3, InkSwiss: 2,3.

Die Test-Gesamtnoten für die Patronen im Vergleich zu Canon Pixma MG4250: Origninalpatronen Canon: 2,6, Peach: 2,6, Jet Tec: 3,5, KMP: 3,5, Agfaphoto: 3,6.

Die Test-Gesamtnoten für die Patronen im Vergleich zu Epson Expression Home XP-402: Originalpatronen Epson: 2,1, Peach: 2,3, Ink Swiss: 2,4, KMP: 2,5.

Die Test-Gesamtnoten für die Patronen im Vergleich zu HP Deskjet 1000: Origninalpatronen HP: 2,6, Peach: 2,6, Agfaphoto: 2,7, Armor: 2,9, KMP: 3,2.

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