Bei Apps: Vorsicht vor Abo-Fallen

Persönliche Daten müssen auch bei Smartphones und Tablets mehr geschützt werden, fordert Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner. Auf was Sie beim mobilen Surfen noch achten müssen  
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Persönliche Daten müssen auch bei Smartphones und Tablets mehr geschützt werden, fordert Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner. Auf was Sie beim mobilen Surfen noch achten müssen

MÜNCHEN 11,8 Millionen Deutsche haben sich allein 2011 ein Smartphone zugelegt, jeder Vierte in Deutschland besitzt eines. Doch: Smartphones oder Tablet-PCs haben bisher nicht das gleiche Sicherheitsniveau wie beispielsweise Notebooks. „Die Hersteller sind in der Pflicht, mehr für Sicherheit zu tun“, sagte Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner gestern am „Safer Internet Day“ (s. Kasten). Während viele Menschen für Gefahren im Internet sensibilisiert sind, wittern nur wenige beim Laden von Apps Gefahren. Was hier droht, was Sie sonst beim mobilen Surfen beachten müssen:

Was kann Ihnen beim Laden von Apps passieren? Viele Apps sind kostenlos. Zu ihrer Finanzierung werden jedoch häufig Werbebanner eingeblendet. Tippt man die aus Versehen an, erhält man ein oft ein- oder zweijähriges Abo, zum Beispiel für Klingeltöne oder Spiele. Das kann bis zu 60 Euro im Monat kosten.

Wie geraten Sie in die Abo-Falle? Durch das Antippen der Werbung wird Ihre Handynummer registriert. Dubiose Geschäftemacher stellen dann per WAP-Billing, das heißt über den Mobilfunkanbieter, eine Rechnung für den angeblichen Vertrag. Sie bemerken das häufig erst, wenn der Posten unter dem Punkt „Dienste Dritter“ oder „Andere Leistungen“ auf Ihrer Handy-Rechnung erscheint. Auf jeden Fall empfiehlt es sich, regelmäßig die Rechnung zu checken.

Was können Sie tun? Durch das bloße Antippen eines Werbebanners kommt kein gültiger Vertrag zustande. Deshalb sollten Sie das Abo in einem Brief an Ihren Mobilfunkprovider bestreiten und das abgebuchte Geld zurückverlangen. In einem zweiten Brief direkt an die Werbebanner-Firma bestreiten Sie zuerst das Abo und kündigen es dann vorsorglich.

Wie verhindern Sie ein ungewolltes Abo? Zum Schutz vor Abo-Fallen können Telefonanbieter eine so genannte Drittanbieter-Sperre verhängen. So kann kein Geld mehr über die Handyrechnung eingezogen werden. In der Regel genügt ein simpler Anruf bei der Hotline. Das hat aber auch Nachteile: Bei einer generellen Sperre können auch gewollte Zahlungen nicht mehr per Smartphone durchgeführt werden, etwa für Parktickets auf dem Handy.

Was gilt es bei Apps noch zu beachten? Sie sollten Applikationen nur aus vertrauenswürdigen Quellen, also den App-Stores der Hersteller, beziehen. Zusätzlich sollten Sie in den Angaben zur App genau prüfen, welche Berechtigungen die Anwendung hat. Seien Sie vorsichtig bei Apps, die Anrufe initiieren, SMS-Nachrichten verschicken oder die ohne ersichtlichen Grund auf Standortdaten zugreifen.


 

Weitere Tipps für Smartphone-Nutzer

Zugangsschutz. Nutzen Sie eine PIN für die SIM-Karte und aktivieren Sie den Gerätesperrcode. Aktualisieren Sie Software und Virenschutz Ihres mobilen Geräts durch Updates, um etwaige Sicherheitslücken zu schließen.

Netzwerk-Sicherheit. Aktivieren Sie drahtlose Schnittstellen wie WLAN oder Bluetooth nur bei Gebrauch. Seien Sie vorsichtig, wenn Sie in öffentlichen, vor allem nicht oder schlecht gesicherten WLAN-Netzen surfen. Sensible Zugangsdaten können dort leicht abgefangen werden. Ortung. Schalten Sie die GPS-Funktion Ihres Handys aus beziehungsweise nur bei Bedarf ein, wenn Sie nicht möchten, dass von Ihnen Bewegungsprofile erstellt werden.

Anschaffung/Verlust: Prüfen Sie bereits beim Kauf die Datenschutzeinstellungen des Betriebssystems (OS). Lassen Sie Ihre SIM-Karte unverzüglich sperren, wenn Ihnen Ihr Handy abhanden gekommen ist. Löschen Sie den integrierten Speicher vollständig, bevor Sie Ihr Gerät verkaufen oder entsorgen.

 

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