Angstträume über längere Zeit nach Unglück

Normalerweise überwindet der Betroffene schlimme Erinnerungen innerhalb von Stunden oder Tagen. Manchmal können sie sich aber auch verfestigen – dann ist Hilfe ratsam.
AZ Themenredaktion / Themenredaktion |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Alpträume können quälen - halten sie länger als vier Wochen an, sollten sich Betroffene therapeutische Hilfe holen.
dpa Alpträume können quälen - halten sie länger als vier Wochen an, sollten sich Betroffene therapeutische Hilfe holen.

 

Halten Alpträume und belastende Erinnerungen länger als vier Wochen nach einem traumatischen Ereignis an, sollten Betroffene professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Denn dann haben sie höchstwahrscheinlich eine posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) entwickelt. Das erläutert Iris Hauth vom Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in Berlin.

Eine PTBS mache sich neben nächtlichen Angstträumen und traumatischen Erinnerungen auch durch das Vermeiden von Aktivitäten und Situationen, die Erinnerungen an das Trauma wachrufen könnten, bemerkbar. Die Störung lässt sich meist durch eine traumafokussierte Psychotherapie heilen oder lindern. Manchmal kommen zusätzlich Medikamente zum Einsatz. Grundsätzlich kann es schon wenige Minuten nach einem schrecklichen Ereignis wie einem Unfall oder einer Naturkatastrophe zu einer akuten Belastungsreaktion kommen. Laut Hauth ist der Betroffene dann womöglich desorientiert, hat ein getrübtes Bewusstsein oder wendet sich innerlich vom Geschehen ab. Körperlich kann sich die Belastung unter anderem durch Herzrasen, Übelkeit, Schwitzen, Blässe, Unruhe oder Hyperaktivität zeigen.

Um eine daran anschließende PTBS zu vermeiden, empfiehlt Hauth, nach dem furchtbaren Erlebnis nicht allein zu bleiben. Es könne helfen, sich bei Bedarf bei jemand Vertrautem auszusprechen. Außerdem sei es sinnvoll, sich vor Augen zu führen, dass Gefühle wie Ängste, Anspannung, Scham, aber auch Konzentrationsprobleme oder Schlafstörungen eine natürliche Reaktion auf das Erlebte sind. Am besten trinken Betroffene außerdem zunächst keinen Alkohol und versuchen, geregelte Nachtruhe zu finden sowie genug zu schlafen. Das Beibehalten des normalen Tagesablaufs, Atemübungen und Entspannungsübungen sind weitere sinnvolle Maßnahmen.

 

  • Themen:
Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.