Alzheimer: Schutz durch Schlaf?

Wer meist ausgeschlafen seinen Tag beginnt, der geht nicht nur entspannter durchs Leben. Er beugt möglicherweise auch einer Demenzerkrankung vor.
Schlafstörungen können möglicherweise Entstehung und Verlauf der Alzheimer-Krankheit begünstigen. Hinweise darauf gibt eine Studie an genetisch veränderten Mäusen, die ähnliche Symptome wie bei der Demenz-Erkrankung entwickeln.
Die Neurologen der Universität St. Louis stellten zunächst fest, dass das Gehirn der Tiere während des Wachzustands mehr Amyloid-Beta enthält als im Schlaf. Amyloid-Beta ist ein Stoff, der sich bei Alzheimer-Patienten in Gehirn ablagert, sogenannte Plaques bildet und somit als Auslöser von Morbus Alzheimer gilt.
Die Konzentrationen des Alzheimer-Auslösers stiegen auch, wenn die Forscher die Tiere am Schlaf hinderten. Zudem förderte Schlafentzug die Bildung der charakteristischen Plaques. Daher vermuten die Forscher im Magazin «Science», dass Schlafstörungen die Alzheimer-Erkrankung beschleunigen können. Erholsamer Schlaf könne dagegen möglicherweise Schutz bieten.
Eine Schlüsselrolle scheint das Protein Orexin zu spielen, das am Schlaf-Wach-Rhythmus beteiligt ist. Injizierten die Wissenschaftler den Mäusen das Eiweiß, so blieben die Tiere länger wach und bildeten verstärkt Amyloid-Beta. Blockierten die Forscher dagegen die Orexin-Rezeptoren, schliefen die Tiere mehr und die Amyloid-Beta-Konzentrationen sanken deutlich. (AP/nz)