Adenauer führt das Umlageverfahren ein

Der Wahlkampf 1957 zwischen Kanzler Konrad Adenauer (CDU) und Erich Ollenhauer (SPD) war sehr umstritten. Adenauer machte aber die Altersarmut zum Wahlkampf-Thema und reformierte das Rentensystem.
von  Georg Thanscheidt

 

Der Wahlkampf 1957 zwischen Kanzler Konrad Adenauer (CDU) und Erich Ollenhauer (SPD) war sehr umstritten. Adenauer machte aber die Altersarmut zum Wahlkampf-Thema und reformierte das Rentensystem. Sein Erfolg.

München - Es war ein erbittert geführter Wahlkampf zwischen Kanzler Konrad Adenauer (CDU) und Erich Ollenhauer (SPD). Die Einführung der Wehrpflicht und die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik waren 1957 umstritten – „der Alte“ sank in der Gunst der Wähler, die Opposition holte auf.

Aber Amtsinhaber Adenauer hatte noch ein Ass im Ärmel: Er machte die Altersarmut zum Wahlkampf-Thema und reformierte das Rentensystem. Die Rentenentwicklung wurde an die Entwicklung der Löhne gekoppelt und das sogenannte Umlageverfahren eingeführt. Das heißt: Die persönliche Rente speist sich nicht aus früheren Einzahlungen. Sondern die aktuellen Einzahlungen werden an die aktuelle Rentnergeneration ausgezahlt, also umgelegt. Das führte vor der Bundestagswahl zu Rentensteigerungen um 60 Prozent, CDU und CSU holten mehr als 50.

 

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