Zoff um Riccardo Simonetti: Schwule TV-Promis attackieren seine Arbeit als Influencer
LGBTQI*-Sonderbotschafter des EU-Parlaments, Autor eines diversen Kinderbuchs und Gründer eines gemeinnützigen Vereins: Riccardo Simonetti setzt sich für die Rechte und Sichtbarkeit von queeren Menschen ein und fordert Toleranz. Doch sein neuester Werbedeal ist für drei schwule Kollegen offenbar ein Griff ins Klo.
Sascha Heyna gegen Riccardo Simonetti: "Schwulsein zum Geschäftsmodell gemacht"
Sascha Heyna, der sich 2020 während seiner Teilnahme bei "Promi Big Brother" öffentlich outete, attackiert Riccardo Simonetti in einem Facebook-Statement. "Du hast Dein Schwulsein zum einträglichen Geschäftsmodell gemacht und mit einer permanenten Opferhaltung die maximale Aufmerksamkeit erzielt", schimpft der Homeshopping-Moderator.
Anlass für die Kritik ist ein neuer Smoothie, für den Riccardo Simonetti aktuell Werbung macht. Mit der Kampagne für "Diverse Früchtchen" soll der Kampf gegen Intoleranz auch Einzug in der Werbung halten. Das gefällt Sascha Heyna jedoch überhaupt nicht, er zeigt sich entsetzt. "Endlich haben wir Sichtbarkeit im LGBTQI-Bereich, und Du kommst uns nun an mit einem 'diversen Smoothie'? Was präsentierst Du uns morgen? Schwule Autoreifen? Lesbische Einkaufstaschen?", schreibt er weiter.

Julian F.M. Stoeckel und Nina Queer finden Kritik an Riccardo Simonetti richtig
Auch die Dubai-Reise von Riccardo Simonetti kommt in dem Statement zur Sprache. Der Entertainer war 2019 in das arabische Emirat gereist und hatte dadurch Kritik ausgelöst. Homosexualität wird dort mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bestraft. "Ein 'Aktivist' verbringt entspannte Tage in einem Land, in dem Homosexualität unter Strafe steht. Respekt! Dein Aktivismus hört also offenbar da auf, wo es um private Einschränkungen geht", wütet Sascha Heyna. Riccardo Simonetti hatte seinen Trip vor drei Jahren damit begründet, niemandem die Macht darüber geben zu wollen, "auf Grund meiner Sexualität zu entscheiden, was ich von dieser Welt sehen darf und was nicht".
Zwei weitere schwule VIPs springen Sascha Heyna zur Seite: Julian F.M. Stoeckel und Drag-Queen Nina Queer. Die beiden TV-Stars teilen die Nachricht von Sascha Heyna auf Facebook und kritisieren ebenfalls Riccardo Simonetti. "Großartiger Kommentar von meinem Kollegen", schreibt Julian F.M. Stoeckel dazu. Nina Queer findet sogar noch deutlichere Worte: "Ich finde die Dubai-Geschichte völlig unakzeptabel und daneben. Selbst ich (und mir ist bekanntermaßen ja nichts heilig) habe Dubai abgelehnt."

So reagiert Riccardo Simonetti auf Statement von Sascha Heyna
Riccardo Simonetti selbst hat sich ebenfalls zu den Anschuldigungen geäußert. In den Kommentaren zu Sascha Heynas Statement schreibt er: "Hallo Sascha, deinem Kommentar zu Folge scheinst du ein besserer Mensch, ein besserer Aktivist und ein besserer Schwuler zu sein, als ich! Mach’s gerne besser als ich!"
Ein weiterer Blick in die Kommentare zeigt, wie hin- und hergerissen die queere Community bei diesem Thema zu sein scheint. Einige Follower feiern die Kritik, andere wiederum verteidigen den Entertainer. Riccardo Simonetti selbst lässt sich durch das Statement von Sascha Heyna nicht von seinem Kampf für mehr LGBTQI*-Sichtbarkeit abbringen. Am Dienstag (17. Mai) warb er in seiner Instagram-Story für den "Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie" (IDAHOBIT) und erklärte, warum solche Tage auch im Jahr 2022 noch wichtig sind.