Yoko Ono schreibt an japanische Fischer

Seit September 2013 finden in dem japanischen Fischerdorf Taiji die jährlichen blutigen Treibjagden auf Delfine statt. Künstlerin Yoko Ono hat jetzt einen offenen Brief an die Fischer vor Ort geschrieben.
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Yoko Ono bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in New York
Evan Agostini/Invision/AP Yoko Ono bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung in New York

New York - Künstlerin, Pazifistin und John-Lennon-Witwe Yoko Ono (80) hat auf ihrer Website "Imaginepeace.com" einen offenen Brief an die Fischer des japanischen Dorfes Taiji geschrieben, die alljährlich unzählige Delfine in eine abgezäunte Bucht treiben und dort im Wasser grausam abschlachten. "Ich kann mir vorstellen, wie ihr euch angesichts der geschlossenen Ablehnung des traditionellen Delfin-Fanges durch den Westen fühlen müsst", beginnt die gebürtige Japanerin ihren Brief, der in Kopie auch an den japanischen Premierminister ging. "Aber diese Tradition stammt aus einer Zeit, in der die Welt und auch die japanischen Fischer noch nicht wussten, was es bedeutet, den Delfinen dieses Leid anzutun", fährt Yoko Ono fort.

Die oscarprämierte Doku "Die Bucht" über den Delfinfang in der japanischen Bucht von Taiji gibt es hier auf DVD

Dann erinnert sie daran, dass Japan gerade nach dem Atom-Unfall die Sympathie und Hilfe der anderen Länder brauche. "Was ihr aber mit den Delfinen macht, kann das Verhältnis mit der ganzen Welt verschlechtern", mahnt der Star. Das Festhalten an der Delfin-Jagd werde dazu führen, dass Kinder weltweit Japan hassen, so Ono weiter.

Seit September 2013 finden in dem japanischen Fischerdorf wieder die jährlichen Treibjagden auf Delfine statt. "Treibende Kraft hinter der brutalen Jagd ist die weltweite Vergnügungsparkindustrie, die zunächst junge Tiere selektiert und viel Geld für die zukünftigen Showakrobaten bezahlt", schimpfen die Wal- und Delfinschutzorganisation WDC und OceanCare in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Seit der Vergabe der Olympischen Winterspiele an die russische Schwarzmeer-Hafenstadt Sotschi wurden dort, unter dem Vorwand der nachhaltigen Tourismusentwicklung in der Region, Einrichtungen zur Haltung von Delfinen neu- bzw. ausgebaut. Landeten bisher Delfine aus dem Schwarzen Meer in Sotschis Delfinarien, so wurden in den vergangenen beiden Jahren auch Tiere aus Japan nach Russland eingeführt.

Die skrupellose Einstellung der Veranstalter zeigt sich auch bei der Planung und Umsetzung des olympischen Fackellaufs. Laut der Agentur "Shifting Values", die sich auf russische Medienberichte bezieht, soll am 4. Februar ein Delfin einen Athleten mit dem olympischen Feuer in der Hand durch ein Becken ziehen. Wie wenig artgerecht diese kleinen Becken sind, das ist in der oscarprämierten Dokumentation "Die Bucht" mit dem ehemaligen "Flipper"-Trainer Ric O'Barry zu sehen.

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