Wolke Hegenbarth: "Mein Wunsch ist der 'Tatort' und wird's immer bleiben"

Seit gestern ermittelt Wolke Hegenbarth wieder als Sekretärin Klara Degen in der zweiten Staffel der ARD-Krimireihe "Heiter bis tödlich - Alles Klara".
von  (jb/spot)
Wolke Hegenbarth ermittelt als Klara Degen in "Heiter bis tödlich - Alles Klara"
Wolke Hegenbarth ermittelt als Klara Degen in "Heiter bis tödlich - Alles Klara" © ARD/Hardy Spitz

Seit gestern ermittelt Wolke Hegenbarth wieder als Sekretärin Klara Degen in der zweiten Staffel der ARD-Krimireihe "Heiter bis tödlich - Alles Klara". Wie sie zu ihrer Rolle steht und wie es privat um ihre kriminalistischen Fähigkeiten bestellt ist, erzählte sie der Nachrichtenagentur spot on news im Interview.

Berlin - Hauptkommissar Paul Kleinert (Felix Eitner) möchte eigentlich nichts mehr, als in Ruhe seine Fälle lösen. Das würde ihm auch durchaus gelingen, wäre da nicht seine vorlaute Sekretärin Klara Degen (Wolke Hegenbarth), die es einfach nicht lassen kann, sich ständig einzumischen. Am Donnerstag lief die zweite Staffel "Heiter bis tödlich - Alles Klara" mit 16 neuen Folgen der Krimireihe an (Das Erste, 18.50 Uhr). Die Nachrichtenagentur spot on news hat vorab mit Wolke Hegenbarth (33) über die Serie, ihre Figur und ihre privaten kriminalistischen Fähigkeiten gesprochen.

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Frau Hegenbarth, Ihre Rolle Klara Degen ist vorlaut, furchtbar neugierig und lässt sich ungern etwas sagen. Inwieweit können Sie sich denn mit Ihrer Rolle identifizieren?

Hegenbarth: Ich bin viele Stunden am Tag Klara und sie macht mir als Mensch und Frau sehr viel Spaß. Die Art und Weise, wie sie die Dinge angeht, dieses etwas Unorthodoxe, ist etwas sehr Schönes.

Würden Sie sich denn im echten Leben trauen, so wie Klara auf eigene Faust zu ermitteln?

Hegenbarth: Nein, ich glaube, dazu wäre ich tatsächlich zu feige. Ich würde es anderen überlassen. Ich bewundere Klara, die einfach drauf los prescht ohne groß nachzudenken.

In der Serie ist Klara sehr aufs Detail bedacht, deshalb stößt sie manchmal auf Hinweise, die anderen entgehen. Ist das eine Eigenschaft, die auch im echten Leben positiv ist? Fallen Ihnen Kleinigkeiten auf?

Hegenbarth: Ich bin jemand, der genau hinguckt. Manchmal höre ich sogar von Leuten: "Was, das ist dir aufgefallen? Du bist die erste heute." Wenn ich natürlich gerade von einem 12-Stunden-Tag komme, kann es sein, dass mir solche Sachen nicht mehr auffallen. Ich versuche aber aufmerksam zu sein, weil ich das eine angenehme Eigenschaft finde. Außerdem bekommt man immer ein schönes Feedback. Aufmerksamkeit wird belohnt.

Zwischen Paul Kleinert und Klara Degen herrscht so eine Art Hassliebe. Wie verstehen sie sich denn im wahren Leben mit Ihrem Kollegen Felix Eitner?

Hegenbarth: Sehr gut, Gott sei Dank. Wir hatten großes Glück, dass wir uns beispielsweise beim Timing so gut treffen. Es ist wunderbar, mit Felix zu arbeiten und er ist sicher einer der besten Kollegen, mit denen ich bis jetzt drehen durfte. Er hat wirklich sehr viele Nuancen und das fasziniert mich jeden Tag aufs Neue. Außerdem animiert es mich. Wir motivieren uns hoffentlich gegenseitig, unser Bestes zu geben.

Klara steht ja immer auch mal ganz knapp am Rande der Kündigung, wird aber doch behalten. Was macht sie denn so wichtig für dieses Team?

Hegenbarth: Die Kollegen wären ja völlig aufgeschmissen. Sie meinen zwar zwischendurch: "Ach, wenn Frau Degen nicht da wäre, wär alles besser", aber bei der wirklichen Vorstellung, sie wäre weg, würden sie sich denken: "Oh Gott, ohne Frau Degen würde gar nichts gehen." Sie hat sich schon so ein bisschen unentbehrlich gemacht. Nicht nur, dass sie gut schreibt und gut protokolliert, sondern sie kommt mit ihren Ideen und ihrer Intuition in diesem Männerhaufen gut klar. Das sieht man vor allem an Paul Kleinert. Am Anfang sagt er immer: "Frau Degen soll nicht mit", dann fragt er: "Wo ist Frau Degen, warum ist sie nicht da?" Das ist immer dieser Wechsel zwischen "Gehen Sie nach Hause" - "Wo ist sie?" Wir haben in der neuen Staffel auch ein paar private Momente, wo ich zum Beispiel bei ihm vor der Haustüre stehe und dann etwas Lustiges geschieht. Klara hat ihre Männer ganz gut im Griff und schmeißt den Laden.

Waren Sie als Kind eher der "Fünf Freunde"-Fan oder der "Hanni und Nanni"-Typ?

Hegenbarth: Weder noch, obwohl ich viel auf dem Ponyhof war. Die "Drei Fragezeichen" mochte ich gerne. Mit 15/16 habe ich dann die ersten Krimis verschlungen.

Waren Sie denn privat schon einmal in eine Kriminalgeschichte verwickelt?

Hegenbarth: Nein, Gott sei Dank nicht. Es sind ja auch meistens eher unschöne Sachen, selbst, wenn es nur ein Einbruch ist. Außer einem Handtaschendiebstahl in Barcelona, wo ich dann bei der Polizei war, habe ich nichts Außergewöhnliches erlebt.

Klara lässt sich nicht unterkriegen. Wo liegen denn privat Ihre persönlichen Stärken?

Hegenbarth: Das ist schwer zu sagen, ich glaube, dass ich eher preußisch bin, also diszipliniert und fleißig. Ich bin organisiert und für die Arbeit gut vorbereitet. Ich bin nicht chaotisch oder verpeilt. Ich habe gerne alle meine Sachen zusammen und wenn jemand eine Frage hat, dann kommt er meistens zu mir. Außerdem denke ich, dass ich durchsetzungsstark bin.

Könnten Sie sich denn vorstellen, einmal etwas anderes zu machen als Schauspielerin?

Hegenbarth: Ich kann mir immer alles vorstellen. Wer weiß, was noch passiert? Wo man landet, welche Menschen man trifft. Ich würde immer erst einmal sagen: "Ja guck ich mir mal an."

Auch Kaffee kochen?

Hegenbarth: Das wäre vermutlich etwas langweilig, aber Kaffee kochen ist für mich gar kein Problem. Obwohl ich gar keinen Kaffee trinke. Das habe ich im Praktikum gemacht, als ich 19 war und da war das auch völlig in Ordnung.

Was für Rollen könnten Sie sich noch vorstellen?

Hegenbarth: Eigentlich alles. Jede Rolle ist eine Herausforderung, deshalb kann ich gar nicht genau sagen, was ich gerne spielen würde. Mein Wunsch ist der "Tatort" und wird's immer bleiben. Oder es wird irgendwann mal Realität.

Als Gastauftritt oder als Kommissarin?

Hegenbarth: Als Kommissarin in Berlin. Aber ich muss sagen, dass mein Lieblings-"Tatort" der aus Frankfurt ist.

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