Wolfram Grandezka: Wie viel Ansgar steckt in ihm?
Seit zehn Jahren ist Wolfram Grandezka fester Bestandteil des ARD-Dauerbrenners "Verbotene Liebe". Als fieser Graf Ansgar von Lahnstein hat er sich in die Herzen von Millionen Fans gespielt. Was der Schauspieler von der Zwangspause für die beliebte Adelssoap hält, und wie viel von Ansgar mittlerweile in ihm steckt, erklärt er im Interview.
Köln - Drei Wochen muss der ARD-Dauerbrenner "Verbotene Liebe" seinen Sendeplatz für das "Quizduell" räumen. Für Fans geht es dafür im Netz mit der eigens kreierten Webserie "Die längste Nacht von Königsbrunn" weiter. In den letzten Folgen vor der Pause überschlugen sich die Ereignisse in der beliebten Adelssoap: Hagen von Lahnstein kehrte von den Toten zurück und Ansgar von Lahnstein gilt nach einem handfesten Streit mit Cousin Sebastian als verschollen. Schwer verletzt kämpft er in einem Wald ums Überleben.
Seit zehn Jahren spielt Wolfram Grandezka (44) den intriganten Fiesling Ansgar von Lahnstein. Eine Rolle, mit der er nicht nur die Herzen der Fans im Sturm erobert hat. Der zwielichtige Graf ist mittlerweile einer der beliebtesten Serienfieslinge in der deutschen Fernsehlandschaft. Wie sehr er es genießt, den Bösewicht zu spielen und ob auch er angesichts der Zwangspause um die Zukunft der Serie bangt, verrät der Schauspieler im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.
Seit 2004 spielen Sie den Bösewicht Ansgar von Lahnstein - wie viel von Ansgar steckt mittlerweile in Ihnen?
Wolfram Grandezka: Ich hoffe nicht zu viel, dann sollte ich mir ernsthaft Sorgen machen. Ich glaube, uns verbindet die Vorliebe für ironische Bemerkungen.
Sie sind unbestritten der beliebteste Darsteller und das Zugpferd der Serie - hätten Sie mit diesem Erfolg vor zehn Jahren gerechnet?
Grandeszka: Ich glaube, darüber habe ich mir nicht wirklich Gedanken gemacht. Aber es freut mich sehr, dass die Zuschauer Ansgar so mögen.
Genießen Sie es, den Bösewicht zu spielen oder würden Sie gerne mal wieder den Guten geben?
Grandeszka: Ich mag es sehr, den Bösewicht zu spielen. Denn hier kann man Dinge tun, die im wahren Leben unvorstellbar wären. Das macht großen Spaß. Aber ich schätze es, wenn Ansgar auch ab und an seine weiche Seite zeigen darf. Das macht den Charakter interessanter und vielseitiger und ist auch für mich als Schauspieler reizvoller.
Was war Ihrer Meinung nach das Fieseste, was er bisher getan hat?
Grandeszka: Sicherlich der Versuch, den eigenen Vater zu vergiften. Mit Hilfe einer befreundeten Ärztin hat er ihm peu à peu Gift verabreicht und ihm vorgegaukelt, er leide an einem Gehirntumor. Zum Glück ist die Sache aber aufgeflogen.
Mit wem streiten Sie sich am liebsten vor der Kamera? Tanja, Sebastian, Tristan,...?
Grandeszka: Natürlich mit Tanja. Ich mag meine Kollegin Miriam sehr und es macht Spaß, sich verbal mit ihr zu duellieren. Hinter der Kamera verstehen wir uns blendend und sind dann sehr nett zueinander.
Und mit wem verstehen Sie sich privat am besten?
Grandeszka: Ich mag das Team und es ist oft sehr lustig am Set. Privat mache ich aber nicht so viel mit den Kollegen, denn hier ist mir der Abstand zur Arbeit wichtig. Eine meiner liebsten Kolleginnen ist aber sicherlich Miriam Lahnstein.
Sie haben schon einige Kollegen kommen und gehen sehen. Besonders traurig war der Abschied von Arno Brandner (Konrad Krauss). Von welchen Kollegen fiel Ihnen der Abschied besonders schwer?
Grandeszka: Der Abschied von Konrad Krauss war sicherlich traurig. Alle Kollegen und das Team waren da und haben ihm nach seiner letzten Szene applaudiert. Wenn jemand 18 Jahre lang eine Serie prägt, ist ein Abschied schon bewegend.
Keine Folge ohne Whiskey und Zigarren - frönen Sie auch privat diesen beiden Leidenschaften?
Grandeszka: Nein, da habe ich andere Vorlieben.
Anzüge, eine akkurat sitzende Frisur - laufen Sie zu Hause auch so rum? Was zeichnet Ihren Kleidungsstil aus?
Grandeszka: Privat liebe ich es lässiger. Turnschuhe, lockere Hemden und bloß keine Krawatten! Ich bin eher der sportliche unkomplizierte Typ in Sachen Mode.
Haben Sie sich schon mal darüber Gedanken gemacht, aus der Serie auszusteigen?
Grandeszka: Nein, denn ich mag meine Rolle und finde sie sehr abwechslungsreich. "Verbotene Liebe" ist für mich eine der wenigen Serien, bei der man alles erzählen kann. Das macht den Reiz aus.
Falls es doch mal so weit sein sollte, würden Sie sich einen spektakulären Serientod wünschen?
Grandeszka: Ich ziehe mich lieber mit einigen Millionen auf eine nette Karibikinsel zurück.
Das "Quizduell" verdrängt "Verbotene Liebe" drei Wochen vom Sendeplatz - wie groß ist die Angst, dass die Serie abgesetzt werden könnte?
Grandeszka: Das war nie im Gespräch, es ging immer nur um eine Pause. Danach laufen wir ganz normal weiter. Für Millionen von Menschen gehört "Verbotene Liebe" zu ihrem Leben dazu, solange das so bleibt, mache ich mir keine Gedanken.
Werden Sie auf der Straße als Ansgar oder mit Ihrem richtigen Namen angesprochen?
Grandeszka: Beides. Aber ich habe manchmal skurrile Begegnungen mit vorwiegend älteren Damen, die mich für meine Gemeinheiten schon ausgeschimpft haben.
Bekommen Sie viele Heiratsanträge bzw. Liebeserklärungen von Ihren Fans?
Grandeszka: Das kommt vor. Aber ich habe noch keines der Angebote ernsthaft in Erwägung gezogen.
Auf was achten Sie bei einer Frau als Erstes?
Grandeszka: Auf ihr Lachen.
Für Ansgar scheint es in der Liebe kein Happy End zu geben, haben Sie Ihres gefunden?
Grandeszka: Sagen wir mal so, ich bin privat glücklich liiert.
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