Wolfgang Petersen: Die letzten Jahre waren nicht leicht
Wolfgang Petersen meldet sich mit "Vier gegen die Bank" zurück. Die letzten zehn Jahre seien allerdings nicht besonders leicht für ihn gewesen.
Deutliche Worte von Star-Regisseur Wolfgang Petersen (75), der nach 30 Jahren Abstinenz nun mit der Krimikomödie "Vier gegen die Bank" (ab 25. Dezember im Kino) erstmals wieder einen deutschen Film gedreht hat - 1976 verfilmte er den Stoff bereits für einen gleichnamigen TV-Film. Auch in Hollywood liegt sein letzter Film "Poseidon" bereits zehn Jahre zurück. Eine Unterbrechung, die nicht ganz freiwillig war, wie Petersen nun in einem Interview mit der "Welt am Sonntag" zugab: "Die Pause war nicht allein meine Entscheidung." Hollywood stecke in der Krise und die Studios seien nach der Weltwirtschaftskrise 2008 wie gelähmt.
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Filme, wie sie Petersen in den 1980er- und 1990er-Jahren gedreht habe, würden heute nicht mehr gewagt. "Ein Tausend-Komparsen-Spektakel wie 'Troja' [...] war schon 2004 ein Risiko. Heute setzt und hofft man auf andere Stoffe." Die letzten Jahre seien für ihn persönlich nicht leicht gewesen: "Keinen Film zu machen, das nagt natürlich auch an einem." Der Grund, nun einen deutschen Film zu drehen, sei allerdings nicht der Mangel an Arbeit in Hollywood: "Ich wollte immer mal eine Komödie machen."
Das würde aber nur in der eigenen Sprache Sinn ergeben. Er sei sich lange nicht sicher gewesen, ob ihm eine Komödie gelinge, weil es eine enorme Sprachkenntnis erfordere. "Die Dialoge müssen sitzen, Sie können sich nicht ausruhen auf der Handlung." Hinzukomme, dass die Deutschen Grübler seien, die schnelle Pointen fordern würden: "Oder man kassiert eisiges Schweigen." Dass dem diesmal nicht so sein wird, dafür dürften im Remake die Komödien-Experten vor der Kamera sorgen: Matthias Schweighöfer, Til Schweiger, Michael Herbig und Jan Josef Liefers.