Wird der Mops bald verboten? Was Käfer-Witwe Uschi Ackermann sagt
Große Kulleraugen, flaches Stupsnäschen, tapsige Beine: All jene Eigenschaften, die Herrchen und Frauchen an ihrem Mops niedlich finden, bergen Risiken. Denn ihr vermeintlich putziges Aussehen durch Überzüchtungen bezahlen die Tiere mit ihrer Gesundheit. Die flachen Schnauzen etwa bereiten den Vierbeinern Atemnot.
Niederlande untersagt die Haltung von Möpsen
Wie unter anderem der Hessische Rundfunk berichtet, möchte die niederländische Regierung diese Qualen nun verhindern. Neben der Zucht, die dort schon seit 2014 verboten ist, soll auch die Haltung von Möpsen untersagt werden.
Betroffen von dem Verbot seien dann auch überzüchtete Bulldoggen, einige Pinscher-Arten sowie die Faltohrkatze, wie Landwirtschaftsminister Piet Adema mitteilte. Ein entsprechender Gesetzesentwurf soll bald ausgearbeitet werden.
Über die Hälfte aller kurzköpfigen Hunde leidet an Atemnot. Diese kann beim Rennen oder bei hohen Temperaturen gefährlich werden, schreibt der Tierschutzverein München auf seiner Webseite. Auch hätten diese Vierbeiner vermehrt Augen- und Ohrenprobleme. Andere Hunde könnten zudem – wegen ihrer permanent durch Falten gekräuselten Schnauze – deren Mimik nicht lesen, sagt Kristina Berchtold vom Tierschutzverein zur AZ.
"Sonst versauern unsere armen, gesichtslosen Möpse bei uns im Tierheim"
Das Verbot von Qualzuchten in den Niederlanden findet die Sprecherin deshalb richtig. Auch in Deutschland sind diese nicht erlaubt. Doch was hierzulande fehle, sei eine rechtlich bindende Verordnung, die regelt, ab wann eine Zucht überhaupt schädlich ist. "Gerade aus illegalem Handel bekommen wir immer wieder Züchtungen, die auf Lebenszeit Gesundheitsprobleme haben werden", sagt sie. Doch gebe es auch Arten wie den Retro Mops, der weniger unter Gesundheitsproblemen leide.
Die Mops-Haltung jedoch gänzlich zu untersagen, "da bekommen wir Bauchschmerzen", sagt Berchtold. Vierbeiner aus dem Tierschutz müssten von dem Verbot ausgenommen werden. "Sonst versauern unsere armen, gesichtslosen Möpse bei uns im Tierheim."
Uschi Ackermann: "Augen auf beim Welpenkauf!"
Auch für Mops-Liebhaberin Uschi Ackermann kommt es auf die Art der Zucht an, wie sie der AZ sagt: "Augen auf beim Welpenkauf!" Dabei müsse es viel strengere Regeln geben, so die Witwe des Feinkost-Königs Gerd Käfer. "Die Hundemafia betreibt ein brutales Geschäft. Die Tiere werden im Keller unter schlimmsten Verhältnissen gehalten, gezüchtet und dann als Billigwelpen verkauft."
Deshalb gelte es vorsichtig zu sein. "Man sollte sich beim Kauf immer das Muttertier zeigen lassen", so die Tierliebhaberin, die selbst einen zehnjährigen Mops besitzt.
Ihren Willy habe sie aus dem Münchner Tierheim – auch er stamme aus schlechten Zuchtverhältnissen. "Keiner wollte ihn, weil er so viele Baustellen hatte. Er sollte sogar eingeschläfert werden." Als sich kein Abnehmer finden ließ, hat Ackermann ihn bei sich aufgenommen. Noch heute hat er manchmal gesundheitliche Probleme, immer wieder muss sie mit ihrem Liebling, der schon mehrmals operiert wurde, zum Arzt, erzählt Ackermann.
Die Idee aus dem Nachbarland, die Haltung der Stupsnasen zu verbieten, stimmt sie traurig: "Das sind so außergewöhnliche, liebevolle Tiere – anhänglich, hören zu, sind immer für einen da!" Möpse seien zauberhafte Wesen, sagt sie und fügt lachend an: "Die haben eigentlich alle Eigenschaften, die man sich von einem Mann wünscht!"
Liebe Leserinnen und Leser, was halten Sie von dem Vorstoß in den Niederlanden? Sollte die Mops-Haltung verboten werden? Schreiben Sie uns an leserforum@abendzeitung.de
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