William Shatner: "Nach Raumschiff Enterprise war ich pleite!"

Vom 21. bis 23. Februar findet in Frankfurt die Alien Messe "Destination Star Trek" statt. Und William Shatner alias Captain Kirk wird zu Gast sein.
von  (ali/spot)
William Shatner ist eine Ikone der Trekkie-Gemeinde
William Shatner ist eine Ikone der Trekkie-Gemeinde © Dan Hallman/Invision/AP

Die Trekkies fallen in Frankfurt ein: Vom 21. bis 23. Februar findet in der Main-Metropole die Alien Messe "Destination Star Trek" statt. Und eine Ikone der "Star Trek"-Gemeinde wird persönlich zu Gast sein: William Shatner alias Captain Kirk. Wie er über seine Fans denkt und ob er mal selbst in das Weltall reisen möchte, verät Shatner im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news.

Frankfurt - Wenn "Star Trek"-Fans aus aller Welt, genannt Trekkies, zwischen dem 21. und 23. Februar zur weltgrößten Alien-Messe "Destination Star Trek" nach Frankfurt pilgern, dann verspricht das weit aus bunter zu werden als jeder Rosenmontagszug. Noch dazu wo es dem von Science-Fiction-Sender Syfy präsentierten Event gelungen ist, den legendären Captain Kirk alias William Shatner zu gewinnen. Der 82-jährige Hollywoodstar, der 1966 mit "Raumschiff Enterprise" die Weichen für das Science-Fiction-Genre stellte, gilt als die Kultfigur im Trekkie-Universum. Vor seinem Deutschland-Besuch gewährte er uns Einblick in seinen privaten kleinen Kosmos.

Was sind das für Menschen, die sich als Aliens verkleiden und bis zu dreitausend Euro (VIP-Ticket) zahlen, um mit Ihnen ein Wochenende auf der "Destination Star Trek" in Frankfurt zu verbringen?

Shatner: Ich weiß, dass, das für Außenstehende befremdlich wirkt. Das sind Menschen, auf der Suche nach Antworten. Gibt es intelligentes Leben im All? Was bringt die Zukunft? etc. Das ist nicht viel anders als bei einer Religion. Andere gehen zur Kirche, das Ritual der Trekkies ist die Convention.

Gehen Sie in die Kirche?

Shatner: Nein, ich bin nicht religiös. Ich bin ein spiritueller Mensch, aber ich glaube nicht an ein Leben nach dem Tod. An ein Leben außerhalb unserer kleinen Welt glaube ich dagegen sehr wohl. Zum einen weil das bei der Größe des Weltalls mathematisch gesehen gar nicht anders vorstellbar ist. Und zum anderen, weil die Vorstellung viel zu schön ist, als dass man sie verwerfen könnte. Leider hat noch kein Alien Kontakt mit mir aufgenommen. Bis auf ein paar außerirdisch schöne Frauen, wo ich mir nicht ganz sicher war, von welchem Planeten die kamen.

Demnächst soll jedermann zum Mond fliegen können. Wäre das was für Sie?

Shatner: Ich habe kein Interesse am Mond. Richard Branson hat mir unlängst angeboten, dass er mich für 250.000 Dollar in seinem Raumschiff mitnehmen würde. Ich sagte ihm, das sei mir zu wenig um mich von Frau, Hund und Hof wegzulocken. Da meinte der doch tatsächlich, dass das kein Honorar sei, sondern der Vorzugspreis, den ich zu entrichten hätte, um mit zu dürfen. Ich bin zwar verrückt, aber nicht so verrückt, dass ich Geld dafür zahle, um zum Mond zu fliegen. Der einzige Grund, warum ich zum Mond fliegen würde ist, wenn man mir so viel Geld zahlen würde, dass sogar meine Enkelkinder davon noch sorgenfrei leben könnten.

Wie wichtig ist Ihnen Geld?

Shatner: Es fühlt sich gut an, genug davon zu haben, denn ich weiß ganz genau, wie es ist, keines zu haben. Als wir "Raumschiff Enterprise" abgedreht hatten, war ich pleite. Meine Ehe war während der Dreharbeiten kaputt gegangen und die Scheidung von Frau und drei Kindern fraß mich auf. Ich lebte im Wohnwagen und hatte ganz schön zu kämpfen, um über die Runden zu kommen. Die ersten TV-Folgen waren anfangs kein Erfolg. Und zum anderen waren das ganz andere Gagen als heute. Wenn ich heute höre, dass es Trekkies gibt, die bis zu 3000 Euro für ein Fan-Wochenende ausgeben, dann ist das weit mehr als ich damals für eine Folge bekommen habe.

Wie fühlt sich's an, 50 Jahre später immer noch auf den Captain Kirk reduziert zu werden, obgleich man ein paar bedeutendere Etappen im Lebenswerk aufzuweisen hat?

Shatner: Ich bin dankbar, denn rückblickend ist es das Beste was mir je passiert ist. Die meisten Schauspieler schlagen sich durchs Leben und werden nie wahrgenommen. Der Captain Kirk hat mir viele Türen geöffnet.

Schauen Sie heute manchmal alte Folgen an?

Shatner: Nein, ich habe es noch nie gemocht, meine Filme zu sehen. Zum einen bin ich zu kritisch mit meiner Leistung und zum anderen, würde ich es hassen zu sehen, wie alt ich geworden bin. Ich fühle mich wie 28 und der Illusion möchte ich mich nicht berauben.

Kennen Ihre Enkel den Opa im senffarbenen Anzug?

Shatner: Die haben das mittlerweile mal gesehen. Ich kam irgendwann nicht mehr darum herum ihnen davon zu erzählen, weil sie sich immer wunderten, warum mich so viele komische Menschen auf der Straße grüßen. Aber sie wissen, genau wie der Rest der Familie, dass, das nur ein Job war und man das nicht zu ernst nehmen muss. Meine Frau hat vor kurzem erst, die erste Folgen gesehen. Sie wusste gar nicht was Star Trek ist, als wir uns kennen lernten.

Auf welchem Planeten haben Sie die gefunden?

Shatner: Beim Reiten. Meine Frau ist Pferdetrainerin und lebt in einem Parallel-Universum - jenseits von Fernsehen, Kino und Showbusiness. Mit ein Grund warum ich mich in sie verliebt habe. Uns eint die Liebe zu Tieren. Ich verbringe sehr viel Zeit mit Reiten. Heute fühle ich mich mehr wie ein Cowboy als wie ein Raumschiff-Kapitän.

Noch andere Hobbys?

Shatner: Ich liebe dunkles deutsches Bier. Das allein ist schon Grund genug für mich, zur "Destination Star Trek" nach Frankfurt zu kommen.

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