Wie kriminell ist Justin Bieber wirklich? Eine Bilanz
Justin Bieber ist in erster Linie Pop-Sänger, doch in diesem Jahr geriet das beinahe in Vergessenheit. Denn der junge Kanadier fand sich öfter vor Gericht als auf der Bühne wieder. Um sich zwischen all den Anzeigen und Gerichtsverfahren Biebers zurechtzufinden, ziehen wir zur Mitte des Jahres einmal Bilanz.
Langsam könnte Justin Bieber (20, "Baby") an eine Cover-Version des Judas-Priest-Hits "Breaking the law" wagen... Wurden Beschwerden wegen Ruhestöhrung oder Urinieren in Putzeimer bislang noch als seltsame Marotten eines jungen Stars abgewunken, bekommt Bieber in diesem Jahr die volle Wucht des Gesetzes zu spüren - immer und immer wieder. In regelmäßigen Abständen flattern ihm neue Anzeigen ins Haus - die meisten Beobachter haben längst den Überblick verloren. Als kleinen Service ziehen wir nun eine kleine Halbjahresbilanz.
Es begann alles mit ein paar Eiern. Von seinem Balkon aus soll der Pop-Star im Januar insgesamt 20 Stück davon gegen die Front des Nachbarhauses geschleudert haben. Sachschaden: knapp 15.000 Euro. Aufgrund der Höhe des Schadens behandelte die Staatsanwaltschaft den Fall nicht mehr als Ordnungswidrigkeit, sondern als Straftat.
Vier Tage nach dem Eiervorfall bekam Bieber dann erstmals die volle Wucht der amerikanischen Staatsgewalt zu spüren. Vor seinem Anwesen fuhren früh morgens mehrere Polizeifahrzeuge vor, um eine gründliche Hausdurchsuchung vorzunehmen. Eier fanden sie dabei wohl nicht, dafür aber Drogen: Nicht nur mehrere Flaschen verschreibungspflichtigen Hustensafts wurden entdeckt, sondern auch ein ominöses "weißes Pulver". Festgenommen wurde allerdings nicht Bieber, sondern sein Kumpel, der Rapper Lil Za, dem der Stoff offenbar gehörte. Bieber selbst werde nicht mit den Drogen in Verbindung gebracht. Welche Strafe dem Kanadier in dieser Angelegenheit droht, steht noch nicht fest.
Weitaus gefährlicher dagegen war das illegale Straßenrennen, an dem Bieber wenige Tage nach der Eierattacke in Miami teilnahm. Bieber wurde festgenommen und gab bei der Vernehmung zu, etwas Alkohol getrunken, Marihuana geraucht und rezeptpflichtige Medikamente zu sich genommen zu haben, was ein toxikologischer schließlich Befund bestätigte. Trotz seines unrühmlichen Verhaltens hinter dem Steuer zeigte sich Bieber alles andere als einsichtig. Auf dem Fahndungsfoto sah man ihn frech grinsen, und als er auf Kaution entlassen wurde, ließ er es sich nicht nehmen, auf ein Autodach zu klettern und seinen Fans zuzuwinken.
In seinem wohl gefährlichsten Vergehen wird Bieber dank eines Deals mit der Justiz allerdings mit einem blauen Auge davonkommen. Der 20-Jährige will sich laut dem US-Promiportal "TMZ" schuldig bekennen, was das rücksichtslose Fahren betrifft. Dafür bekäme er eine hohe Geldstrafe und müsste an einem Anti-Aggressionstraining teilnehmen. Der Rest der Anschuldigungen gegen den Popstar soll dafür fallen gelassen werden. Um ein Bewährungsstrafe wird er somit wohl herumkommen.
Auch bei anderen Anzeigen konnte sich Justin auf seine Anwälte verlassen. Die Anklage einer Frau wegen Diebstahls - er soll ihr das Handy entrissen und nicht wieder ausgehändigt haben - wurde fallengelassen. Ebenso wenig musste er sich wegen angeblicher Schläge gegen seinen ehemaligen Bodyguard Moshe Benabou (45) vor Gericht verantworten; er und Benabou einigten sich außergerichtlich. Der bullige Bodyguard ist allerdings nicht das einzige angebliche Prügelopfer des zierlichen Pop-Stars. Auch seinen Chauffeur soll er Ende 2013 mehrfach auf den Hinterkopf geschlagen haben. Auch in dieser Angelegenheit steht ein Urteil noch aus.
Um ihm die Wartezeit zu verkürzen, entschloss sich nun ein Mann namens Walter Lee, Anzeige gegen Bieber zu erstatten. 2013 sei er von ihm angefahren worden und seitdem arbeitsunfähig. Wie es aussieht, werden Biebers Anwälte auch im kommenden Halbjahr noch einiges zu tun haben.
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