Wie Filmemacher ihre Dämonen bändigen

Zum 80. von Günter Rohrbach kommt esim Literaturhauszum „Klassentreffen“
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Weggefährten, Kollegen, Freunde: Senta Berger (stark applaudiert für ihre Rede), Mario Adorf und der Jubilar, Filmproduzent Günter Rohrbach, im Literaturhaus.
Klaus primke Weggefährten, Kollegen, Freunde: Senta Berger (stark applaudiert für ihre Rede), Mario Adorf und der Jubilar, Filmproduzent Günter Rohrbach, im Literaturhaus.

Zum 80. von Günter Rohrbach kommt esim Literaturhauszum „Klassentreffen“

Der Titel, vom Jubilar selbst erdacht, klingt nach einem zeitlosen Thriller. Die Umsetzung geriet dann zum feinsten Entertainment, denn die Akteure waren promiente Filmschaffende. Zu einer „Statement-Veranstaltung“ zum 80. Geburtstag des unermüdlich kreativen Produzenten Günter Rohrbach, ihres Ehrenpräsidenten an der Seite von Senta Berger, hatte die Deutsche Filmakademie ins Münchner Literaturhaus geladen. Gut 300 Branchenleute kamen zu dieser Art „Klassentreffen“, darunter Uwe Timm, Tankred Dorst, Reinhard Hauff („Günter hat mir beim WDR den Absprung aus der Unterhaltung in die Kunst erlaubt“), Joseph Vilsmaier, Peter Schamoni. Über „Lust und Frust des Filmemachens“ sollten Rohrbachs Weggefährten reden, und nicht über ihn, hatte der sich erbeten, aber an letzteres hielten sich die Profi-Gratulanten dann doch nicht. Was lustige Momente ergab, schon zu Beginn durch Produzent Stefan Arndt.

Verhinderung, Versagen, Verlust

Senta Bergers Dämone heißen Verhinderung, Versagen, Verlust und tauchen in „diesen Hätte-Wäre-Könnte-Albträumen“ auf. Poetisch und witzig schildert sie diese aus der Sicht einer Schauspielerin („welcher Text, welches Stück, warum schauen die Leute so, bin ich etwa nackt?“), so wie ihre Kolleginnen Juliane Köhler und Sunnyi Melles. Sie schläft vor einem wichtigen Drehtag einfach nicht, gibt damit (Alb)Träumen und Dämonen keine Chance, was sich bitter rächt. Am Set fällt ihr dann nur Gretchens Liebesmonolog ein, den sie Rohrbach widmet.

Helmut Dietl, der sich „eh an keine Verbote hält“, erinnert sich skurril an persönliche Erlebnisse mit Rohrbach in jenen „Nächten gemeinsamer Schlaflosigkeit vor verschlossenen Kinotüren, 1992“, als ihr Film „Schtonk!“ (später oscarnominiert) herauskam.

Die Dämonen des Zweifelns

Bernd Eichinger weiß, „dass die Dämonen des Zweifelns mit der Liebe zum Filmemachen zu tun haben“, denn ohne die wären sie ja nicht da. Auch Hermine Huntgeburth („Die weiße Massai“) und Max Färberböck („Anonyma“) wissen das. Oder Wim Wenders und Wolfgang Petersen („Das Boot“), die per Video-Übertragung grüßten. Am Ende Standing Ovations für den Jubilar, der mit seiner knappen Danksagung alle an Witz übertraf, zugab, sich mit 50 auf „Ende 40“ gemogelt zu haben. Ist erst der schwierige 60er geschafft, „wird es leichter. 70 ist relativ leicht, 80 ist ganz leicht“. Beflügelt ging’s dann zum Lunch. Angie Dullinger

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