Wer ist der Mensch hinter dem Gold-Rodler?
Der Mann ist in den Fußstapfen von Georg Hackl angekommen: Felix Loch holte die erste deutsche Goldmedaille der diesjährigen Olympischen Spiele von Sotschi und ist damit der jüngste Doppel-Olympiasieger im Rennrodeln. Doch wer ist eigentlich der Mensch hinter dem Sportler?
Sotschi - Da gab es auch für sie kein Halten mehr: Nach der Wahnsinnsfahrt des deutschen Rodlers Felix Loch (24) durchbrach seine zierliche Freundin Lisa Ressle (27) alle streng gesicherten Absperrungen und fiel dem hünenhaften Goldjungen um den Hals. Millionen von TV-Zuschauern bekamen ein überaus glückliches Paar zu sehen.
Deutschlands bester Rodler ist seit 2010 mit der jungen Frau aus Schongau in Oberbayern zusammen. Die beiden hatten sich nach Lochs erstem Golderfolg bei den Winterspielen in Vancouver kennengelernt.
In einem Interview mit dem "Münchner Merkur" beschrieb Lisa das erste Zusammentreffen: "Ich war 2010 Praktikantin beim Bayerischen Skiverband in München. Mein Chef hatte mich angesprochen, ob ich Hostess machen will für die Olympia-Starter, die aus Vancouver zurückkommen. Es gab einen Autokorso vom Siegestor bis zum Rathaus, und jede Hostess sollte für einen Sportler zuständig sein."
Es goss in Strömen, und Lisa wollte dem Olympiasieger Felix Loch sein Gepäck abnahmen und einen Regenschirm halten. "Das sah natürlich bei dem Größenunterschied - er ist 1,91 Meter groß, ich 1,68 Meter - total affig aus. Felix hat dann auch bis zum Auto den Schirm gehalten."
Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine große Liebe, von der Felix' Vater, Rodler-Bundestrainer Norbert Loch, mal behauptete, sie mache seinen Sohn besonders stark. Der gebürtige Thüringer aus Sonneberg, der für den RC Berchtesgaden startet und die Woche über in Schönau am Königssee wohnt, fährt so oft es geht zu Lisa nach Schongau, wo beide eine gemeinsame Bleibe haben.
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In einem Gespräch mit der Münchner "Abendzeitung" erzählt Lisa, dass Felix ein glühender Fan des FC Bayern München sei. Nach dem ersten Olympiasieg von Vancouver habe man ihm eine Jahreskarte überreicht, das sei für ihn das schönste Geschenk überhaupt gewesen. Außerdem sei er ein häuslicher Typ, der sich um den Garten kümmere und auch mal koche, vor allem Nudelgerichte.
Bevor sie zu den Rennen nach Sotschi flog hat ihr Felix Fotos aus Russland geskyped. "Da hat er mir das schmutzige Wasser in seiner Unterkunft gezeigt. Die mussten dort drei Stunden lang das Wasser laufen lassen, bis es sauber war."
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An eine Hochzeit denken die beiden noch nicht. Felix Loch zum "Münchner Merkur": "Wir sind glücklich, wie es jetzt läuft, dann sehen wir. Ich habe ja noch ein paar Jahre Sport vor mir, wir genießen jetzt unser Leben zu zweit."