Wer ist der "deutsche Brad Pitt"?
Berlin - Mit dem International Emmy für "Das Wunder von Kärnten" steht Hauptdarsteller Ken Duken (34) gerade im Rampenlicht. Doch der deutsche Schauspieler hat sich bereits in den vergangenen Jahren einen Ruf erworben. So war er etwa in dem historischen TV-Drama "Das Adlon" und in Til Schweigers "Zweiohrküken" zu sehen, und hatte eine kleine Rolle in Tarantinos "Inglourious Basterds". Mit dessen Hauptdarsteller Brad Pitt wird Duken in der deutschen Presse gerne verglichen, worüber er allerdings nicht besonders glücklich ist: "Es ist zwar als Kompliment gemeint, aber es geht mir trotzdem auf die Nerven", sagte er im Frühjahr der Nachrichtenagentur spot on news. "Ich finde Vergleiche prinzipiell nicht gut, da ich meinen eigenen Weg gehe."
Dieser Weg zeichnete sich für den gebürtigen Heidelberger Duken bereits mit fünf Jahren ab. Kein Wunder, schließlich lag die Schauspielerei schon in der Familie: "Meine Mama und mein Onkel waren beide erfolgreiche Bühnenschauspieler", erzählte Duken. "Als ich sah, dass sie auf der Bühne Sachen machten, die ich als Kind nicht durfte, wurde für mich die Schauspielerei ganz schnell zum Inbegriff von Freiheit. Von da an stand mein Weg fest." Auch Duken trat nach der Schauspielschule zunächst im Theater auf. 1998 war er in dem Krimi "Blutiger Ernst" erstmals im Fernsehen zu sehen, sein Kinodebüt folgte 1999 mit "Schlaraffenland".
Seit zehn Jahren ist Duken zunehmend in internationalen Produktionen zu sehen. Dazu kam es eher zufällig: "Ich bin da wohl irgendwie reingerutscht", erzählte Duken. "Es ging los mit einer deutsch-italienischen Koproduktion, dadurch kamen italienische Produktionen und dann nahmen die Dinge einfach ihren Lauf. Mittlerweile drehe ich 70 Prozent meiner Filme in Italien, England und Skandinavien." An den ausländischen Engagements schätzt er das größere Spektrum der Rollen: "Komödie, Drama, Action, Bösewichte, Kriegsfilme - die ganze Bandbreite. Die Schablone, in die ich reinpasse, muss erst noch erfunden werden."
Duken ist also durchaus von sich selbst überzeugt, doch auch seine Kollegen sind voll des Lobes: "Die schönsten und emotionalsten Szenen hatte ich mit Ken Duken", berichtete etwa Filmpartnerin Josefine Preuß spot on news vom "Adlon"-Dreh. "Das ist ein Spielpartner, den kann ich nur in den Himmel loben." Multitalent Duken beschränkt sich allerdings nicht auf die Schauspielerei, sondern ist auch hinter der Kamera aktiv: 2003 gründete er mit Freunden die Produktionsfirma Grand Hotel Pictures. Gelegentlich führt er auch Regie, so hat er bereits eine Reihe von Musikvideos für Künstler wie Curse, Oomph und Marius Müller-Westernhagen inszeniert.
Kraft für die zahlreichen Aktivitäten schöpft Duken aus seiner Familie. Seit dem Jahr 2000 ist er glücklich mit Schauspielerin Marisa Leonie Bach verheiratet, mit der er einen Sohn hat (Viggo, 4). "Die Familie ist mein Mittelpunkt. Gerade in der unsicheren Filmbranche gibt mir das sehr viel Halt."