Weißer Wahnsinn
P.Diddy, Mode-Designer und rappende Ich-AG, feiert mit 500 Freunden eine Gartenparty, die Kinderfasching und Spießertraum zugleich ist – und darüber hinaus äußerst gewinnbringend
Das Schöne an P.Diddy, der ja eigentlich Sean Combs heißt, ist ja, dass er so fantastisch protzig und prunksüchtig ist. Wirtschaftskrise? Ach ja, vielleicht bei anderen – nicht aber bei dem Mann, der einst als mittelmäßig begabter Rapper rumrappte, sehr bald aber merkte, dass er eines wirklich genial kann: sich selbst als Marke zu inszenieren und teuer zu verkaufen.
Das hat er längst geschafft: eigenes Plattenlabel, eigene Modemarke, vom Time-Magazin auf die Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt gewählt, seit 2008 als erster männlicher Rapper mit einem Stern auf dem Walk of Fame geehrt. Geschätztes Vermögen: 350 Millionen Dollar. Da kann man es schon mal knallen lassen.
Wie jetzt auf seinem Anwesen in den Hügeln von Beverly Hills: 500 Gäste trafen sich dort zu einer verschwenderischen Gartenparty, welche die rappende Ich-AG Jahr für Jahr zum amerikanischen Unabhängigkeitstag schmeißt und bei der nur eins immer gleich bleibt: der Dresscode. Frauen und Männer müssen vollständig weiß gekleidet sein.
Die „White Party“ ist eine wunderliche Mischung aus Kindergeburtstag und Spießertraum, aus wilder Pool-Party und warmherziger Wohltätigkeitsgala: Über eine halbe Millionen Dollar spendeten an diesem sonnigen Nachmittag Demi Moore und Aston Kutcher, Mariah Carey und Khloe Kardashian, Nicole Scherzinger und Rara Reid.
Viel Geld also, das jetzt für die
Malariabekämpfung gespendet wird. Dabei wurden Hamburger gegrillt, Hühnchen gegessen, gab es Würstchen und Mais, Kornbrot und Barbecue, Dinge also, die man als Amerikaner liebt. Und: Ein Unternehmer denkt an alles, auch für die Kleinen war gesorgt. Diddys Zwillinge D’Lila Star und Jessie James vergnügten sich mit ihren Freunden bei Eiscreme, Jongleuren und akrobatischen Vorstellungen, während die Eltern die Party im Nobel-Club „Guys & Dolls“ ausklingen ließen.
Lindsay Lohan – ohne Samantha Ronson – tippte unentwegt Kurznachrichten in ihr Handy, Busta Rhymes kämpfte sich durch die Menschenmassen, Demi Moore tanzte mit ihrem Mann. Die Letzten verließen den Club um sieben Uhr morgens. P. Diddy war da schon längst wieder zurück auf seinem Anwesen. Ein Geschäftsmann eben.Jan Chaberny
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