Wegen umstrittener Aussagen: Royal-Fachmann verliert nach 30 Jahren seinen Job

30 Jahre lang arbeitete Jaime Peñafiel bei einer der größten spanischen Tageszeitungen, "El Mundo", als Adelsexperte. Jetzt wurde er nach so langer Dienstzeit plötzlich entlassen. Seit einiger Zeit schoss er immer wieder Richtung Königin Letizia. Anfang des Jahres hatte er erneut äußerst umstrittene Aussagen über die Royal verbreitet. Ist das etwa der Grund für die plötzliche Kündigung?
Umstrittener Royal-Experte stichelt immer wieder gegen Spaniens Königin Letizia
Schon seit mehreren Jahren gilt Jaime Peñafiel als umstrittener Experte, da er sich immer wieder kritisch gegenüber der spanischen Königin äußerte. Das dänische Nachrichtenportal "Dana" berichtet, dass der 91-Jährige angeblich einen "Kampf gegen Königin Letizia" ausgetragen hat und für die Ehefrau von König Felipe sogar als der "Staatsfeind Nummer eins" galt. Das alles begann 2020, als der ehemalige König Juan Carlos ins Exil nach Abu Dabi floh.
Damals erklärte Peñafiel öffentlich: "Letizia befiehlt viel in der Zarzuela [spanischer Palast] und hat dazu beigetragen, dass ihr Schwiegervater das Land verlässt. Felipe ist ein sehr guter Mensch und sie hat ihn in sehr unangenehme Situationen gebracht. Es gab viele Krisen in der Familie wegen Letizia." Damit war der "Kampf" eröffnet und wenige Jahre später spitzte sich die Situation noch weiter zu.
Der "Kampf" geht in die nächste Runde: Kurz darauf wird Jaime Peñafiel gekündigt
Im Jahr 2023 veröffentlichte Jaime Peñafiel schließlich sein Buch "Letizia y yo. Que secretos oculta la reina Letizia?" ("Letizia und ich. Welche Geheimnisse verbirgt Königin Letizia?"). Darin gab er unter anderem dem Schwager der Königin, Jaime del Burgo, eine Plattform. Dieser gibt darin an, er habe eine Affäre mit seiner Schwägerin gehabt. Und zwar bis 2011. Damals war Letizia schon lange mit Felipe verheiratet.
Und schlussendlich schoss der Journalist im Januar 2024 erneut über das Ziel hinaus. In einem YouTube-Format erzählte der 91-Jährige von den angeblichen Fruchtbarkeitsproblemen von Letizias Schwester. Allerdings nannte er es "den 'wahren' Grund für den Suizid ihrer Schwester Èrika". Kurz darauf wurde er nach 30 Jahren aus seinem Job entlassen. War diese letzte Aussage über die Royal doch zu viel?

Adelsexperte ist sich sicher: "Es war alles wegen der Äußerungen über Letizia"
Für den Adelsexperten ist der Grund klar: Er ist sich sicher, die Entlassung sei eine direkte Folge seiner Äußerungen über Königin Letizia. "Es passierte alles an einem Tag. Ein Redakteur der Zeitung schrieb einen sehr beleidigenden Artikel über mich. Ich rief an, um mich zu beschweren, aber so ist das nun mal (...). Es war alles wegen der Äußerungen über Letizia und dem Buch."
Dabei sei er in seinem Buch sogar "sehr großzügig" gegenüber der Königin gewesen. Denn er habe darin "nur zwei Prozent von dem wiedergegeben, was Jaime del Burgo mir erzählt hat, um die Integrität der Personen nicht zu verletzen", meinte Jaime Peñafiel. Das erklärte er verärgert in einem Interview mit der Zeitschrift "Semana".
Das Budget reichte nicht: Das ist der offizielle Grund für die Kündigung nach 30 Jahren
Der offizielle Grund, laut "El Mundo": Das Budget 2024 reiche schlicht nicht mehr aus. Allerdings lässt die unerwartete Kündigung nach so langer Zeit viel Raum für Spekulationen. Immerhin ist der Experte mit seiner jahrzehntelangen Position auch so etwas wie das Aushängeschild der Tageszeitung gewesen. Man könnte Jaime Peñafiel sogar als Koryphäe auf seinem Feld bezeichnen.
Ihm gelang es schon früh in seiner Karriere eine enge Beziehung zu Alt-König Juan Carlos aufzubauen. Die konservative spanische Tageszeitung "La Razón" sprach sogar von einer Freundschaft zwischen den beiden. Diese Bindung könnte seine Abneigung gegenüber Letizia erklären, denn auch Juan Carlos selbst pflegt kein besonders gutes Verhältnis zu seiner Schwiegertochter.
Die Anfänge seiner Karriere: Das ist der "Staatsfeind" von Königin Letizia
Zu Beginn seiner Karriere beschäftigte sich der heute 91-Jährige noch gar nichts mit den Royals. Jaime Peñafiel studierte Rechtswissenschaften und Journalismus und war nach dem Studium zunächst Kriegsberichterstatter. In dieser Position arbeitete er für die Agentur "Europa Press" und berichtete vom Vietnamkrieg oder vom Sechstagekrieg zwischen Israel und den arabischen Staaten Ägypten, Jordanien und Syrien. Außerdem wirkte er an einigen Reise-Dokumentationen mit.
Erst als er zum Magazin "Hola" wechselte, das auf Promis-News spezialisiert ist, beschäftigte er sich erstmals mit dem Adel. Von da an berichtete er über Ereignisse des gesellschaftlichen Lebens. Speziell konzentrierte er sich dabei auf Persönlichkeiten aus dem Umfeld des Diktators Francisco Franco und der Aristokratie. Er durfte die Königsfamilie begleiten und interviewen. Dabei traf Jaime Peñafiel auch auf Monarchen aus Dänemark oder Schweden.
Später wurde Jaime Peñafiel Chefredakteur der "Hola" und gründete 1982 die Zeitungen "El Independiente" und "La Revista". 1994 nahm er dann seinen Job als Kolumnist bei "El Mundo" an und arbeitete dort bis zu seiner Entlassung. Nebenbei schrieb er Bücher und war in zahlreichen TV-Sendungen als Kommentator und Experte zu Gast. Jetzt, mit über 90 Jahren, darf er in Rente gehen – auch, wenn das nicht freiwillig passiert.