Was macht eigentlich Thomas Gottschalk?
Köln - In einem Interview mit dem Magazin "Der Spiegel" sagte Thomas Gottschalk (65) 2012: "Unser Geschäft ist ein Wanderzirkus, und ich bin nun mal Clown von Beruf." Das war, kurz bevor er neben Dieter Bohlen als Juror bei der RTL-Show "Das Supertalent" Platz nahm. Ein paar Monate später beendeten der Entertainer und RTL das Missverständnis. Gottschalk übernimmt nun noch sporadisch Sendungen für den Kölner Sender. 2014 moderierte er "30 Jahre RTL - Die große Jubiläumsshow", am Freitagabend wird er in einer neuen Ausgabe von "Die 2 - Gottschalk & Jauch gegen alle" mit seinem alten Kumpel Günther Jauch noch einmal den Clown machen.
Hier können Sie "Herbstblond: Die Autobiographie" von Thomas Gottschalk bestellen
Ansonsten ließ es der gar nicht mehr so blonde Gottschalk in den vergangenen Monaten aber eher ruhig angehen. Dokumentiert sind unter anderem ein Auftritt mit dem Philosophen Peter Sloterdijk in Berlin vor wenigen Tagen, um dessen neue Übersetzung von "Der kleine Prinz" zu erörtern. Im November moderierte er eine Benefizveranstaltung der Charité Berlin und bekam in München den Ehrenpreis des Querdenker-Awards. Im Frühling gab es noch ein bisschen Wind um seine Biografie "Herbstblond", aber so richtig nervös wurde deshalb auch niemand.
Kurz: Gottschalk tingelt übers Land, hält hier eine Laudatio, macht da ein bisschen Charity und erhält dort einen Award. Das Leben eines TV-Pensionärs, der es nicht nur schon lange nicht mehr nötig, sondern es vor allem mittlerweile wohl auch eingesehen hat, dass es irgendwann auch einfach mal gut ist. "Gottschalk Live" und "Das Supertalent" waren bitter genug.
Im Hinblick auf die kommenden Jahre meinte der 65-Jährige im Oktober im Interview mit Roger Schawinski vom SRF, er sei zwar weiter zu jedem Schabernack bereit, aber er mache sich nur noch "begrenzt zum Deppen". Blitzt da etwa Enttäuschung durch? "Den Punkt, an dem ich als Held hätte abtreten können, habe ich verpasst."