War Marika Rökk eine Sowjet-Spionin?
Versteckte sich hinter der glamourösen Schauspielerin Marika Rökk etwa eine Spionin der Sowjetunion? Alte Akten beweisen, dass es diesen Verdacht in den 1950ern gab.
Sie war der Filmstar der Nachkriegszeit: Marika Rökk (1913-2004, "Maske in Blau"). Doch während die Bürger sie feierten, hegte die Organisation Gehlen, der Vorläufer des Bundesnachrichtendienstes, schwere Vorwürfe gegen die ungarisch stämmige Schauspielerin. Wie die "Bild" nun berichtet, soll Rökk für eine Spionin des sowjetischen Geheimdienstes KGB gehalten worden sein. Ebenso wie ihr Ehemann, Filmregisseur Georg Jacoby (1882-1964).
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Die Verdächtigungen gehen aus einer alten Akte aus dem Jahr 1951 hervor, die der Zeitung vorliegt. Dort steht, dass es "Verbindungen mit sowjetrussischen Stellen" gegeben habe, die auf eine "nachrichtendienstliche Tätigkeit schließen lassen". Die Unterlagen seien mehr als 50 Jahre unter Verschluss gehalten worden.
In den Dokumenten finden sich auch Begründungen für die Verdächtigung - die teilweise ziemlich fadenscheinig anmuten. Zum Beispiel sei zu lesen, dass ein von Rökk geplanter Strickwarenladen ein "geschickter Schachzug zur Tarnung" sein könnte. Tatsächlich war es aber so, dass Rökk nicht den Kommunisten nahe stand, sondern vermutlich eher mit dem NS-Regime sympathisierte. Nach Kriegsende wurde sie deswegen jedenfalls mit einem vorübergehenden Berufsverbot belegt. Ob Rökk je von dem Spionage-Verwürfen erfahren hat, ist nicht bekannt - sie starb 2004 im Alter von 90 Jahren.
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