"War die Höchststrafe": Szene-Wirt Hugo Bachmaier gibt sein Lokal in München auf – und feiert ein letztes Mal

Letzte Party und großer Ausverkauf – wie es dem Szene-Wirt Hugo Bachmaier nach dem Lokal-Ende in München geht.
von  Kimberly Hagen
Auf seiner letzten Party wird auch Hugo Bachmaier sentimental.
Auf seiner letzten Party wird auch Hugo Bachmaier sentimental. © API/Manuel Tilgner

Tränen und Alkohol flossen gleichermaßen, doch jetzt ist Schluss mit lustig. Die Party ist vorbei. Am Freitagabend fand die letzte große Feier im Bachmaier Hofbräu in der Leopoldstraße statt – Szene-Wirt Hugo Bachmaier (65) muss nun nach 18 Jahren zusperren, weil sein Vertrag mit der Brauerei ausläuft und diese angeblich aus Altersgründen nicht mehr verlängern möchte.

Zum Finale ließen 300 Gäste (darunter DJane Giulia Siegel, Angermaier-Boss Axel Munz und Groß-Gastronom Werner Hochreiter) den Chef des Hauses nochmal richtig hochleben.

Zu Tränen gerührt: Hugo Bachmaier mit Giulia Siegel.
Zu Tränen gerührt: Hugo Bachmaier mit Giulia Siegel. © API/Manuel Tilgner

"Die beste Party meines Lebens": Hugo Bachmaier feiert Abschied in der Leopoldstraße in München

Umgeben von einem Wunderkerzen-Meer sang Hugo Bachmaier als Abschluss noch Peter Maffays Lied "Ich wollte nie erwachsen sein" – spätestens dann hatte auch er Tränen in den Augen (wie so viele seiner Stammgäste). Wie war das finale Fest?

Zum Finale gibt's von den Gästen ein Meer an Wunderkerzen für Wirt Hugo Bachmaier.
Zum Finale gibt's von den Gästen ein Meer an Wunderkerzen für Wirt Hugo Bachmaier. © API/Manuel Tilgner

Hugo Bachmaier danach zur AZ: "Es war die vielleicht beste Party meines Lebens. Fröhlich, traurig, intensiv, eine totale Gefühlsachterbahn. Ich bin jetzt richtig fertig. Mein Herz blutet."

"Ich muss das erstmal verdauen": So schwer trifft das Lokal-Aus den Szene-Wirt Hugo Bachmaier

Doch Zeit zum Ausruhen gab es für den Vollblut-Gastronomen vorerst nicht. Am Sonntag fand in seinem Lokal – der Vertrag läuft offiziell bis zum 31.12. – ein Gastro-Flohmarkt statt. Im Klartext: großer Ausverkauf. Alles muss raus. Von 12 bis 20 Uhr konnten Freunde des Hauses ein Erinnerungsstück kaufen.

Bachmaier dazu: "Das war für mich die Höchststrafe. Echt. Ich verkaufe alles 10 bis 20 Prozent vom Einkaufspreis und dann feilschen die Leute noch gnadenlos mit mir um ein paar Euro. Viele verstehen den Wert der Dinge nicht, das hat mich richtig schockiert."

"Ausverkauf total" steht auf einer Plane vorm Bachmaier Hofbräu.
"Ausverkauf total" steht auf einer Plane vorm Bachmaier Hofbräu. © privat

Dennoch konnte er so gut wie alles verkaufen – ob Geschirrspülmaschine, Holztische, Champagnerkühler, Eiswürfelmaschine, Stühle, Besteck und Geschirr. Allerdings eben zu niedrigen Preisen, die seine drohende Insolvenz nicht gleich lösen können. Bachmaiers Fazit: "Ich muss dieses Wochenende jetzt erstmal verdauen."

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