Voxxclub appelliert an Kanzlerin: Angst vor der finanziellen Zukunft
Sie sind ein Garant für gute Laune, doch die Schlager-Band Voxxclub hat derzeit, wie so viele Künstler in der Branche, nichts zu lachen. Sänger Florian Claus hat einen offenen, emotionalen Brief veröffentlicht. Es ist ein dramatischer Hilferuf. Das Schreiben beginnt mit: "Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Minister/innen, liebe Politiker/innen, liebe Bundeskanzlerin und liebe Menschen, die diesen Brief lesen!"
Keine Konzerte mehr: Voxxclub ist über Zukunft beunruhigt
Seine Band sei das ganze Jahr gebucht gewesen, seit März findet wegen Corona jedoch kein einziger Auftritt mehr statt. "Und, seien wir ehrlich, die Chancen, dass dieses Jahr noch etwas stattfindet, sind minimal." Der erste Schock sei verdaut, aber die Realität hole die Bandmitglieder ein. "Wir als Band hatten zumindest noch einen kleinen Puffer an Reserven. Das ist bei den wenigsten Künstlern so." Und weiter: "Langsam komme ich aber an einen Punkt, wo ich mir wirklich Sorgen mache." Die Rücklagen reichen nur noch für ein paar Monate, um finanziell überleben zu können, berichtet Claus.
Er zählt auch betroffene Personengruppen auf, die abhängig von Künstler-Auftritten sind, die aber nicht im Rampenlicht stehen, wie zum Beispiel Tontechniker, Bandbus-Fahrer, Manager, Lichttechniker, Booker, Veranstalter und Caterer.
Unterstützung der Veranstaltungsbranche gefordert
Die Schlagerband traue sich, über das Tabuthema "Geld" zu sprechen. Viele würden es nicht wagen, schreibt Claus. "Man hat Angst davor, schnell in die Ecke gestellt zu werden: Der reiche Musiker, Künstler, Sänger hat doch genügend Geld und will jetzt noch mehr Geld haben. Die Realität sieht aber anders aus. Unsere einzige Einnahmequelle ist das Live-Geschäft."
Man appelliert an die Politik und auch direkt an Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass man endlich auch über Hilfen für die gebeutelte Veranstaltungsbranche nachdenkt. "Leider gibt es für uns, außer der Grundsicherung, keine Hilfen, die ankommen. (...) Wir haben leider auch keine Lobby, die für uns spricht, keine Interessenvertreter oder ähnliches."
Kann die Band die Corona-Krise überstehen?
Und weiter: "Meine große Bitte ist: Nun, wo alles langsam wieder ins Rollen kommt, denkt über unsere Branche nach und gebt uns eine Perspektive. Es arbeiten so viele Menschen wirklich sehr hart in dieser Branche und geben ihre ganze Passion hier rein. Gebt uns etwas, worauf wir hoffen können, etwas womit wir die nächsten Monate überleben können, damit wir, wenn wir endlich wieder auftreten dürfen, auch noch da sind!"
Lesen Sie auch: Wird Stefan Raab beim "Free ESC" selbst singen?
- Themen:
- Helene Fischer
- Stefan Raab