Von Tänzern, Träumern und Geburtstagskindern

Müdigkeit? Nicht doch! Zum Wiesn-Endspurt feiern die Promis als gäbe es keinen Morgen. Und Ralph Siegel lässt sich hübsch beschenken.
Unfassbar, dieser Wolfgang Fierek. Es ist der 11. Wiesn-Tag, bei anderen – Namen wollen wir an dieser Stelle keine nennen – schwinden die Kräfte merklich, aber Fierek steht so kraftstrotzend da, als läge der Anstich erst Stunden zurück.
Gemeinsam mit seiner Frau Djamila ist der Schauspieler heute Abend in Käfers Wiesn-Schänke gekommen, draußen geht ein milder Spätsommertag zu Ende, drinnen beginnt das allabendliche Schaulaufen derjenigen, die sich niemals um einen freien Tisch, allenfalls um die Aufmerksamkeit der Fotografen bemühen müssen. Sabine Christiansen zum Beispiel, ganz Medienprofi, sitzt neben Stephan Kühne, plaudert drauflos – und dabei wandern ihre Pupillen von links nach rechts auf der Suche nach Blitzlicht. Isabel Edvardsson dagegen hat eine andere Taktik gewählt: Sie trägt einen blauen Filzhut mit rosa Feder, ein exaltiertes Teil, das ebenso ins Auge springt wie Dana Schweigers Zurückhaltung. Die Ex von Til Schweiger sitzt auf einer Bank in der Ecke und träumt vor sich hin. Sobald sie fotografiert wird, lächelt sie kurz, dann schaut sie wieder auf den Wahnsinn, der um sie herum tobt.
Den Wahnsinn, den Wolfgang Fierek inszeniert. Erst stellt er sich auf die Holzbank, reißt die Arme hoch, singt und lacht. Später holt er seine Frau und Marie Amiere an seine Seite, feiert ausgelassen.
Ein Stockwerk tiefer wird das auch getan. Aber da gibt`s auch einen Grund. Ralph Siegel, Großproduzent und noch vieles mehr, feiert seinen 64. Geburtstag. Im kleinen Rahmen. Angela Wiedl, Siegels Entdeckung, hat ihren neuen Freund Uwe Erhardt mitgebracht, Tochter Marcella ihren Mann Christoph Siedler, nur Giulia ist alleine da. Erst wird gratuliert, später ein Miniaturklavier aus Schokolade verschenkt, und noch später lässt sich Siegel mit seiner Frau Kriemhild und Brezen in Herzform fotografieren. Der Abend ist noch lang. Und von Müdigkeit keine Spur.
Jan Chaberny